Heilandskirche (Lauterbach)

neogotische Saalkirche, Westturm mit barockisierender Haube, Architekt: Woldemar Kandler, Dresden, älteres barockes Kirchhofstor, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung. Neugotischer Bau, 1906/1907 von Woldemar Kandle

Die Heilandskirche ist die evangelisch-lutherische Gemeindekirche von Lauterbach, einem Ortsteil der sächsischen Stadt Marienberg im Erzgebirgskreis. Sie gehört zum Kirchenbezirk Marienberg der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Heilandskirche Lauterbach
Altarraum

Geschichte

Bearbeiten

Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes Lauterbach fiel um die Wende zum 20. Jahrhundert die Entscheidung, die aus dem Spätmittelalter stammende und räumlich beengt gewordene Wehrkirche Lauterbach durch einen repräsentativeren Kirchenneubau zu ersetzen, mit dessen Planung der Dresdener Kirchenbaumeister Woldemar Kandler beauftragt wurde. Aus denkmalpflegerischen Gründen wurde die Wehrkirche jedoch 1906 von Kandler abgetragen und auf dem neu angelegten Friedhof wiedererrichtet sowie unmittelbar anschließend mit dem Kirchenneubau begonnen.

Architektur

Bearbeiten

Die Lauterbacher Heilandskirche wurde als neugotische Saalkirche mit polygonal schließendem Altarhaus und vorgestelltem Turmbau mit oktogonalem haubenbekrönten Freigeschoss gestaltet, begleitet von den Treppenanbauten zur Empore. Der mit dreiseitig umlaufender Empore versehene Kirchenraum ist über Schwibbögen tonnengewölbt, das Altarhaus rippengewölbt.

Ausstattung

Bearbeiten

Die Heilandskirche hat die bauzeitliche liturgische Ausstattung bewahrt. Die vier Glasgemälde der Apsis, den lehrenden, helfenden, leidenden und auferstandenen Heiland darstellend, wurden nach Kartons des Dresdener Malers Heinrich Ferdinand Hofmann von der Königlich Sächsischen Hofglasmalerei C. Türcke in Zittau ausgeführt. Nach seinem Entwurf entstand auch das von Paul Müller-Callnberg ausgeführte Altarbild der Kreuzigung. Nach dem Entwurf von Richard L.F. Schulz aus Leipzig schuf der Dekorationsmaler Hans Müller aus Marienberg die Ausmalung des Innenraumes im Stil des Jugendstils.

Bei ihrer Fertigstellung erhielt die Lauterbacher Kirche eine Orgel der Orgelbaufirma Alfred Schmeisser in Rochlitz. Die Orgel besitzt heute folgende Disposition:[1]

 
Orgel
I Hauptwerk C–f3
01. Bordun 16′
02. Prinzipal 08′
03. Gambe 08′
04. Dolce 08′
05. Hohlflöte 08′
06. Oktave 04′
07. Gemshorn 04′
08. Quinte 0223
09. Oktave 02′
10. Mixtur III–IV 02′
11. Trompete 08′
II Schwellwerk C–f3
12. Gedackt 16′
13. Geigenprinzipal 08′
14. Lieblich Gedackt 08′
15. Salicional 08′
16. Aeoline 08′
17. Fugura 04′
18. Concertflöte 04′
19. Piccolo 02′
Pedal C–d1
20. Violonbaß 16′
21. Subbaß 16′
22. Prinzipalbaß 08′
23. Violoncello 08′
24. Posaune 16′

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Heilandskirche (Lauterbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Angaben zur Orgel auf der Website organindex

Koordinaten: 50° 40′ 38,3″ N, 13° 10′ 40,1″ O