Hate Forest ist eine 1995 gegründete ukrainische Black-Metal-Band aus Charkiw. Sie wurde 2006 aufgelöst und im Jahre 2019 wieder neu gegründet.

Hate Forest
Allgemeine Informationen
Herkunft Charkiw, Ukraine
Genre(s) Black Metal
Gründung 1995, 2019
Auflösung 2006
Aktuelle Besetzung
Roman Sajenko
E-Gitarre, Gesang
Thurios (Astrofaes, Drudkh)
Schlagzeug
Khaoth (Nokturnal Mortum)

Geschichte Bearbeiten

Roman Sajenko, Gründer der Band und ebenfalls Sänger bei Drudkh und seinem Ambient-Projekt Dark Ages, verband bei Hate Forest rohen Black Metal mit ruhiger Ambient-Musik.

2006 löste sich die Band auf. Sajenkos 2005 gegründete neue Band Blood of Kingu wird auch als Nachfolger von Hate Forest angesehen.[1]

Ideologie Bearbeiten

Die Band wird in einigen Quellen dem NSBM zugeordnet[2][3][4]. Obwohl die Band ihre Liedtexte nicht veröffentlichte, ist beispielsweise im programmatischen Titel Aryosophia (Ariosophie) das Fragment „Aryan consciousness is lost“ (engl. ‚arisches Bewusstsein ist verloren‘) zu hören. Des Weiteren nutzt die Band als Gestaltungsmittel ihrer Alben Symbole wie bspw. die Algizrune[5], Triskele[6] und Keltenkreuz[7], die oft in rechtsextremen Kreisen verwendet werden. Hate Forest spielen laut eigenen Angaben „true aryan black metal“[8] (engl. ‚wahren arischen Black Metal‘).

Laut Angaben ihres Labels Supernal Music basiert Hate Forests Ideologie auf „arisch-slawischer“[9] Mythologie, der Philosophie Friedrich Nietzsches[10] und Elitarismus. Außerdem warb Supernal Music mit dem Satz „Every subhuman buying HATE FOREST releases buys a weapon against himself.“ (‚Jeder Untermensch, der Hate-Forest-Veröffentlichungen kauft, erwirbt eine Waffe gegen sich selbst.‘) für die Band.[11]

Ein offizielles T-Shirt der Band zeigt als Frontmotiv den ukrainischen Wehrmachtsgeneral Roman Schuchewytsch.[12]

Khaot (Konstantin Zmievsky), Drummer bei Hate Forest von 1999 bis 2001[13] und bei Sajenkos anderer Band Astrofaes von 1996 bis 2000, bestreitet Interesse der Bandmitglieder am Nationalsozialismus in einem Interview mit euronews 2020: "You know, I played with Astrofaes from 1996 to 2000, for four years, and we played black metal with black metal style of lyrics and we’ve never been interested in national socialism or neo-Nazis and stuff like this" und "Later, I joined Hate Forest [...]. I played with them for maybe two years, we played only one show. I know the guys very well and they’ve never been Nazis or neo-Nazis"[14].

Diskografie Bearbeiten

Demos Bearbeiten

  • 1999: Scythia (Pussy God Records)
  • 2000: The Curse (Hammer of Damnation, Nawia Productions, Kolovrat)
  • 2007: Temple Forest (Hammer of Damnation)

EPs Bearbeiten

  • 2000: Darkness (Miriquidi Productions, City of the Dead Records)
  • 2001: Blood and Fire (Sombre Records)
  • 2001: Ritual (Miriquidi Productions, City of the Dead Records)
  • 2001: The Gates
  • 2004: Resistance (Ledo Takas Records)

Alben Bearbeiten

  • 2001: The Most Ancient Ones (Supernal Music)
  • 2003: Purity (Supernal Music, Blut & Eisen Productions)
  • 2003: Battlefields (Slavonic Metal)
  • 2005: Sorrow (Supernal Music)
  • 2020: Hour of the Centaur (Osmose Productions)
  • 2022: Innermost (Osmose Productions)

Zusammenstellungen Bearbeiten

  • 2001: Blood and Fire Ritual (Red Stream Inc.)
  • 2002: To Those Who Came Before Us
  • 2003: To Twilight Thickets (Blutreinheit Productions)
  • 2005: Nietzscheism (Supernal Music)
  • 2009: Dead but Dreaming (Primitive Reaction)

Splits Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. Todd DePalma: Blood of Kingu - De Occulta Philosophia. TheLeftHandPath.com, 24. März 2008, abgerufen am 14. Mai 2011 (englisch).
  2. J. Bennett: eBay's Blind War on Black Metal: A Decibel Investigative Report (Memento vom 23. Februar 2008 im Internet Archive).
  3. hateforest (Memento vom 10. Oktober 2007 im Internet Archive).
  4. Matthias Noll: Hate Forest - Purity.
  5. Gestaltung der LP To Twilight Thickets (Memento des Originals vom 25. April 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cultmetal.com
  6. Gestaltung der 7"-EP Blood and Fire (Memento des Originals vom 9. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cultmetal.com
  7. Gestaltung der Sorrow-LP (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cultmetal.com
  8. Infotext der Darkness-7"-EP (Memento des Originals vom 7. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cultmetal.com
  9. Einige osteuropäischen NSBM-Bands betonen die vermeintliche Abstammung des Volksstammes der Slawen von den („Ur-“)Ariern. Trotz des offensichtlichen Widerspruchs zur nationalsozialistischen Rassenlehre, nach der Slawen als minderwertig (vgl. Untermensch) galten, ist das ideologische Ziel dieser pseudowissenschaftlichen Bestrebungen die „Gleichsetzung“ der Slawen mit den Germanen als „Herrenrasse“. Vergleichend dazu eine Interview-Aussage des Nokturnal-Mortum-Musikers Eugeny Gapon: „Die Meinung Hitlers, dass Slawen keine Arier seien, ist völlig falsch. Heutzutage ist es bewiesen, dass die Slawen fast die direktesten Nachfahren der großen uralten Arier sind.“ (Dornbusch/Killguss: Unheilige Allianzen, S. 245).
  10. Hier im Sinne der im Black Metal protegierten Ideen des Willens zur Macht und des Übermenschen. Vergleich: „It is the combination of the "will to power" philosophy of Nietzsche and the ethnic nationalism that is often associated with the worship of pagan gods that first pointed some in the scene toward violent racism and anti-Semitism.“ (Ward/Lunsford/Massa: Sounds of Violence (Memento vom 11. Februar 2006 im Internet Archive), Bericht des Southern Poverty Law Center.)
  11. Biography (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive).
  12. Abbildung beim Bildhoster ImageShack
  13. thus, Kazatel: Khaoth - Encyclopaedia Metallum: The Metal Archives. In: Metal Archives. 15. September 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020 (englisch).
  14. Orlando Crowcroft: In Ukraine, music’s most extreme genre is on the cultural front line in the fight against Russia. In: euronews. 15. September 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020 (englisch).

Weblinks Bearbeiten