Hapimag
Die Hapimag AG (ursprünglich Hotel- und Apartmenthaus Immobilien AG[3]) ist ein Anbieter von Ferienwohnrechten mit Sitz in Steinhausen ZG (Schweiz). Sie ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft Schweizer Rechts. Die Aktien werden auch über eine Online-Plattform angeboten.
Hapimag AG | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft[1] |
ISIN | CH0001858890 |
Gründung | 24. September 1963 |
Sitz | Steinhausen ZG, Schweiz |
Leitung | Hassan Kadbi (Co-CEO) Silvan Odermatt (Co-CEO) Philipp Ries (VR-Präsident) |
Mitarbeiterzahl | 1'359[2] |
Umsatz | 176,2 Mio. Euro[2] |
Branche | Tourismus |
Website | www.hapimag.com |
Stand: 2023 |
Kennzahlen
BearbeitenHapimag hatte 2023 in den Resorts 443.024 Gäste mit insgesamt 2,6 Mio. Übernachtungen und ca. 117.000 Mitglieder.[4] 2017 waren 90 % der Mitglieder über 50 Jahre alt.[5] Nach eigenen Angaben des Unternehmens gibt es rund 5'000 Ferienwohnungen in 56 Ferienanlagen. Das Nutzungsrecht für eine Ferienwohnung wird anhand eines Punktesystems vergeben, wobei die Nachfrage berücksichtigt wird.
Neben den Namenaktien mit Nennwert von 200 Schweizer Franken (WKN 870182 / ISIN CH0001858890) existieren Namenvorzugsaktien mit einem Nennwert von 100 Schweizer Franken (WKN 855978 / ISIN CH0001858718). Der Substanzwert, also der durch reales Vermögen gedeckte Wert, lag 2021 bei 2'057 Euro pro Aktie. Der durchschnittliche Verkaufspreis wurde 2023 mit 1'900 Euro beziffert.[6] Mit den Jahresbeiträgen sollen die jährlich anfallenden Kosten und Aufwendungen für den Betrieb der Ferienanlagen gedeckt werden; dieser Beitrag wurde für 2023 mit 327 EUR/Aktie angegeben.[4]
Geschichte
BearbeitenDie Gründung erfolgte 1963 als Aktiengesellschaft nach schweizerischem Recht. Die Aktien wurden auf den jeweiligen Namen des Inhabers eingetragen und zunächst nicht öffentlich angeboten. Allerdings wurde Werbung für das Konzept gemacht, und es gab Gebietsvertreter als Ansprechpartner für die Kunden. Zeitweise gab es 135 haupt- und nebenberuflichen Verkaufsrepräsentanten. Zusätzlich wurden wegen des anfangs hohen Preises der Aktie Wohnrechtspunkte zum Kauf angeboten.
Im Jahr 1976 wurde in Wien der ehrenamtlich geführte Verein nach österreichischem Recht Hapimag Ferienclub Austria (kurz HFA Wien) als Interessengemeinschaft von und für Hapimag-Aktionäre gegründet. Etwa um die Jahrtausendwende gab es dann den Zusammenschluss mit der Interessengemeinschaft (IG) Hapimag-Aktionäre Schweiz und der deutschen Aktionärsinitiative Hapimag – Kritische Aktionärsgemeinschaft (DAHapiKA) zum HFA – Hapimag Ferienclub für Aktionäre (HFA Wien). Heute ist dieser HFA überwiegend im deutschsprachigen Gebiet für alle Hapimag-Aktionäre tätig.[7]
Im Jahr 2004 kritisierten die Mitglieder die Geschäftsführung, unter anderem wegen ständig steigender Jahresbeträge, den tiefen Preis der Aktien und das Fehlen einer klaren Strategie.[8]
2004 wurde durch das Unternehmen eine Punkteplattform, geschaffen, wo Aktionäre ihre Wohnberechtigungen anderen Aktionären anbieten konnten.
2006 warteten 10 % der Aktien auf Rückkauf.[9] Die FAZ kritisierte 2013 den Verfall der Hapimag-Punkte, es waren rund 10 bis 15 % aller Punkte. Ein anderer Kritikpunkt war die lange Wartezeit für den Rückkauf der Aktien durch Hapimag selbst, die bei mehreren Jahren lag.[10] Der SWR sprach 2014 davon „aus dem System wieder auszusteigen, gestaltet sich mitunter schwierig bis unmöglich“.[11] Teilweise wurden für die Rückgabe der Aktien nur Hapimag-Punkte statt Geld verteilt. 2018 wurde der Jahresbeitrag als zu hoch kritisiert.[12]
Im Jahr 2021 wurde in Deutschland der Verein Aktive Aktionäre Hapimags, kurz H-AV gegründet. Nach erfolgtem Wechsel im Management setzt der H-AV auf konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Führung.[13] In Luxemburg gibt es den Verein Hapimag Amicale Luxembourg A.S.B.L. (H.A.L.) als luxemburgische Vereinigung ohne Gewinnzweck. In den Niederlanden existiert der Verein Hapimag Aandeelhouders Belangenbehartiging Nederland (HABEN).
Im Jahr 2022 wurde ein Marktplatz für Aktien eingeführt, über den Aktionäre Aktien an andere Aktionäre verkaufen können.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kanton Zug Handelsregister: Hapimag AG. Handelsregister- und Konkursamt Zug, abgerufen am 15. November 2019.
- ↑ a b Geschäftszahlen 2022. Hapimag AG, abgerufen am 13. April 2020.
- ↑ Über Hapimag. Hapimag AG, abgerufen am 29. März 2023.
- ↑ a b hapimag. Abgerufen am 24. Juli 2023.
- ↑ Auslaufmodell Hapimag - Echo der Zeit - SRF. Abgerufen am 24. Juli 2023.
- ↑ https://www.hapimag.com/de-de/membership, abgerufen am 20. November 2023
- ↑ Hapimag Ferienclub für Aktionäre (HFA)? Abgerufen am 21. September 2024.
- ↑ Putschversuch bei Hapimag gescheitert. In: nzz.ch. 7. Mai 2004, abgerufen am 30. Januar 2024.
- ↑ Martin Müller: Fort mit Schaden. 26. September 2006, ISSN 1661-7444 (beobachter.ch [abgerufen am 24. Juli 2023]).
- ↑ Franz Nestler: Angebot mit Haken: Aktien kaufen und in den Urlaub fahren. In: FAZ.NET. 6. November 2013, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. Juli 2023]).
- ↑ "Geldanlage - Wenn die Urlaubs-Aktie an Wert verliert" - Marktcheck - SWR Fernsehen, 15. Mai 2014
- ↑ Rückkauf sorgt für Ärger. 20. Februar 2018, abgerufen am 24. Juli 2023.
- ↑ H-AV Homepage