Hans Lehr (Architekt)

deutscher Architekt

Hans Lehr (* 19. Jahrhundert; † nach 1943[1]) war ein deutscher Architekt.

Lehr war ab spätestens 1912 in Nürnberg tätig[2] und wurde als Mitglied in den Bund Deutscher Architekten (BDA) berufen.[3] Gemeinsam mit Karl Leubert betrieb er das Architekturbüro Lehr und Leubert, aus dem die Planung der Siedlung Loher Moos und die meisten Pläne des historischen Bereichs der Gartenstadt in Nürnberg hervorgingen.[4]

Bauten und Entwürfe (Auswahl) Bearbeiten

  • bis 1914: spätere Bauabschnitte der Eisenbahnersiedlung Rangierbahnhof in Nürnberg[5][6]
  • 1922–1923: Mehrfamilienwohnhaus Rankestraße 69 / Sigenastraße 3 in Nürnberg[7]
  • ab 1923: verschiedene Bauten der Eckartwerke in Velden-Güntersthal (Fabrikgebäude an der Pegnitz, Sheddachbau und Turm; unter Denkmalschutz)[8]
  • 1925–1929: Verwaltungs- und Lagergebäude des Versandhauses Josef Witt in Weiden in der Oberpfalz, Schillerstraße 7–9 (sogenannter „Altbau“; spätexpressionistisch; unter Denkmalschutz)[9]
  • 1930–1931: Verwaltungs- und Lagergebäude des Versandhauses Josef Witt in Weiden in der Oberpfalz, Schillerstraße 12 (im Stil der Neuen Sachlichkeit; unter Denkmalschutz)[10]
  • 1937: Umbau des Gesellschaftshauses in der Gartenstadt Nürnberg[1]

Ende der 1920er Jahre nahmen Lehr und Leubert am Wettbewerb zur Neugestaltung des Platzes der Republik in Berlin[11] sowie der Reichsbauten wie der Reichskanzlei teil.[12] Das Preisgericht urteilte zu ihrem Entwurf unter anderem:

„Städtebaulich geht der Verfasser von dem Gedanken aus, die jetzt bestehende Ost-West-Achse des Platzes der Republik in eine Nord-Süd-Achse umzugestalten. Er erreicht dies dadurch, dass er in die jetzt bestehende Platzgestaltung einen neuen Platz einfügt, der nach der Seite des Tiergartens in der Achse der Siegesallee sich öffnet, und dessen Wände von zweigeschossigen gleichartig durchzubildenden öffentlichen Gebäuden gebildet werden. …“

Städtebau. Zeitschrift der Deutschen Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung.[13]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Stadtarchiv Nürnberg: Gedenktage, Jubiläen und historische Erinnerungsdaten für das Jahr 2012. (Memento des Originals vom 25. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtarchiv.nuernberg.de (Eintrag unter 1937, 17. Dezember). Auf Stadtarchiv.Nuernberg.de, abgerufen am 9. Mai 2012. Info: Nicht erreichbar am 5. Februar 2022.
  2. E-5-64-000-13 – Ensemble Gartenstadt Nürnberg. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Regierungsbezirk Mittelfranken, Kreisfreie Stadt Nürnberg: Baudenkmäler. 4. Februar 2022, S. 9. Auf Geodaten.Bayern.de (PDF; 854,9 kB), abgerufen am 5. Februar 2022.
  3. Eintrag „Hans Lehr“ in: „archthek“ – Historisches Architektenregister, Abschnitt Leberfinger – Leyser, abgerufen am 9. Mai 2012
  4. Richard Riemerschmid und die Gartenstadtbewegung. In: Petra Krutisch (Hrsg.): Richard Riemerschmid. Möbelgeschichten. Begleitband zur Ausstellung. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (GNM), Nürnberg 2018, ISBN 978-3946217-13-8, S. 64–82, hier S. 80. Auf GNM.de (PDF; 2,02 MB), abgerufen am 5. Februar 2022.
  5. Michael Metzner: Eisenbahnersiedlung Rangierbahnhof. In: Epochen der Baukunst: Epoche Industrialisierung. Baukunst Nürnberg, 2010. Auf Baukunst-Nuernberg.de, abgerufen am 5. Februar 2022.
  6. E-5-64-000-10 – Ensemble Arbeitersiedlung Rangierbahnhof. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Regierungsbezirk Mittelfranken, Kreisfreie Stadt Nürnberg: Baudenkmäler. 4. Februar 2022, S. 11–13, hier S. 12. Auf Geodaten.Bayern.de (PDF; 854,9 kB), abgerufen am 5. Februar 2022.
  7. Weitere Bauwerke aus der Zeit zwischen den Weltkriegen auf www.baukunst-nuernberg.de, abgerufen am 9. Mai 2012
  8. Denkmalliste Velden, Stand 9. März 2012 (als PDF-Dokument des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege; 134 kB)
  9. „Umbrüche in Kunst und Architektur“: Tag des offenen Denkmals – Verwaltungsgebäude eines Modeversandhändlers im Wandel der Zeit. Pressemitteilung, Stadt Weiden. In: Archiv. 27. August 2019. Auf Wochenblatt.de, abgerufen am 5. Februar 2022.
  10. Abbildung in: Kaija Voss, Jean Molitor: Bauhaus in Bayern. Eine fotografische Reise durch die Klassische Moderne. edition q im be.bra verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-86124-750-0, S. 88.
  11. Ludwig Hilberseimer: Reichstagerweiterung und Platz der Republik. In: Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit. Heft 5, Verlag Hermann Reckendorf, Berlin 1. März 1930, S. 337–341, hier S. 337. Auf Digi.ub.Uni-Heidelberg.de, abgerufen am 5. Februar 2022.
  12. Wettbewerbe für die Reichsbauten in Berlin: Erweiterungsbau der Reichskanzlei. In: Christian Welzbacher: Die Staatsarchitektur der Weimarer Republik. 1. Auflage. Lukas Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-936872-62-7, S. 313–314, hier S. 313. Auf Google-Books.de, abgerufen am 5. Februar 2022.
  13. Der Berliner Platz der Republik. In: Werner Hegemann (Hrsg.): Städtebau. Zeitschrift der Deutschen Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung. Erschienen als Beilage zu Wasmuths Monatshefte Baukunst & Städtebau. Jahrgang 1930, Heft 1, Ernst Wasmuth Verlag, Berlin 1930, S. 51–56, hier S. 54 f. Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB). Auf Digital.ZLB.de, abgerufen am 5. Februar 2022.