Halberstädter Straße 190

Wohnhaus in Magdeburg in Sachsen-Anhalt

Das Gebäude Halberstädter Straße 190 ist ein denkmalgeschütztes Wohnhaus in Magdeburg in Sachsen-Anhalt.

Wohnhaus Halberstädter Straße 190 im Jahr 2021

Lage Bearbeiten

Es befindet sich auf der Nordseite der Halberstädter Straße im Magdeburger Stadtteil Sudenburg. Nordöstlich grenzt das gleichfalls denkmalgeschützte Haus Halberstädter Straße 188, südwestlich das Haus Halberstädter Straße 192 an.

Architektur und Geschichte Bearbeiten

Der viereinhalbgeschossige Bau wurde 1886 vom Bauunternehmer Franz Heinichen im Stil der Neorenaissance errichtet. Zuvor befand sich an dieser Stelle ein dem Kupferschmied Göpel gehörender Garten. Die siebenachsige Fassade ist reich mit Stuckverzierungen versehen. Es bestehen Profilgesimse. Die Fenster sind mit Fensterverdachungen in Form von Dreiecksgiebeln und Segmentbögen versehen. Darüber hinaus finden sich an den Fensteröffnungen Pilaster. Das Gebäude ist von einem Flachdach bedeckt. Es besteht ein vorkragendes, auf Konsolen ruhendes Traufgesims. Im Erdgeschoss wurden zwei Ladengeschäfte eingerichtet.

Es wurden auch zwei Seitenflügel gebaut. 1887 errichtete man auf dem Hof darüber hinaus auch Pferdeställe und ein Schlachthaus. In der Zeit um das Jahr 1900 gehörte das Anwesen dem Viehhändler Otto Witte. Er beabsichtigte die Einrichtung einer Gastronomie, in der ausschließlich alkoholfreie Getränke zum Ausschank kommen sollte. Die tatsächliche Umsetzung der Planung ist unklar.[1] Späterer Eigentümer war Paul Hausmann. In seiner Zeit wurde in einem Seitenflügel einer Fleischerwerkstatt betrieben.

In den Ladengeschäften bestanden verschiedene Nutzungen, so ein Lebensmittelgeschäft und ein Tabakladen von Erich Luthe. In der Zeit nach 1945 wurde einer der Läden als Drogerie genutzt.

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Wohnhaus unter der Erfassungsnummer 094 76634 als Baudenkmal verzeichnet.[2]

Das Gebäude gilt als Teil des gründerzeitlichen Straßenzugs als städtebaulich bedeutend und gehört so zum südwestlichsten Ausläufer der Erweiterung der Stadt Magdeburg in dieser Zeit.

Literatur Bearbeiten

  • Nadja Gröschner, Dieter Niemann, Eine Straße mit Charakter und Geschichte, Die Halberstädter Straße in Magdeburg, dr. ziethen verlag Oschersleben 2007, ISBN 978-3-938380-57-4, Seite 122.
  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 252.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nadja Gröschner, Dieter Niemann, Eine Straße mit Charakter und Geschichte, Die Halberstädter Straße in Magdeburg, dr. ziethen verlag Oschersleben 2007, ISBN 978-3-938380-57-4, Seite 122
  2. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 2525 (PDF; 9,9 MB)

Koordinaten: 52° 6′ 23,4″ N, 11° 35′ 30,1″ O