Hämmerli Matchpistole

Reihe einschüssiger Kurzwaffen zunächst im Kaliber

Die Hämmerli Matchpistolen (auch Scheibenpistole oder Freie Pistole) sind eine Reihe einschüssiger Kurzwaffen zunächst im Kaliber .22 Extra Long und später im Kaliber .22 lang für Büchse der Firma Hämmerli aus Lenzburg.

Hämmerli Freie Pistole
Allgemeine Information
Entwickler/Hersteller Hämmerli (Waffenhersteller)
Produktionszeit seit 1933
Waffenkategorie Pistole
Technische Daten
Kaliber .22 Extra Long[1]
.22 lfB
Visier Kimme und Korn
Verschluss Martini-Fallblock
Ladeprinzip Einzelladerwaffe
Listen zum Thema

Modelle Bearbeiten

Matchpistole 33

 
Hämmerli MP 33 in einer Werbeanzeige

Die Matchpistole 33 (MP 33) war das erste Modell einer Matchpistole der Firma Hämmerli.[2] Die Produktion dieses Modells begann im Jahr 1933 oder 1934 und wurde ausschließlich in Handarbeit durchgeführt. Das Patronenlager wurde zunächst für die damals offizielle Patrone des Eidgenössischen Kleinkaliber-Schützenverbandes,.22 Extra Long, ausgelegt. Die Fertigung von Patronen im Kaliber .22 Extra Long wurde 1935 eingestellt. Läufe mit Patronenlager für das Kaliber .22lfB wurden zunächst nur für den Export hergestellt.[3]

Modell 100 (USA: "Olympia Modell 52 Match")

Unter dem Namen "Modell 1951" wurde im Jahr 1951 das zweite Modell eingeführt. Die erste Seriennummer dieses Modells war die 1001. Auf der linken Seite des Verschlusskastens wurde ab diesem Modell der Schriftzug "HAEMMERLI Lenzburg Schweiz" eingraviert.

 
Hämmerli 101

Modell 101/102/103

Die Modelle unterschieden sich durch die Laufform sowie die Oberfläche der Stahlteile. Die Modelle 101 und 102 hatten einen Rundlauf und das Luxusmodell 103 einen Achtkantlauf. Das Modell 101 erhielt ein seidenmattes Finish, die Modelle 102 und 103 waren hochglanzpoliert. Auf der linken Seite des Verschlusskastens wurde die Gravierung auf "Hämmerli Switzerland" geändert.

Modell 104/105

Das erste Modell 104/105 wurde mit der Seriennummer 30.000 produziert.

Modell 106/107

 
Hämmerli 107 mit Achtkantlauf

Die einzige Änderung, die die Modelle 106 und 107 mit den Modellen 104 und 105 unterscheidet ist der fünffacher Stechermechanismus, der eine härtere Feder sowie eine zusätzliche Verstellschraube, die eine Anpassung des Abzugsgewichtes zwischen 5 und 100 g erlaubte, erhielt. Die letzte Seriennummer dieses Modells war die 33.788.

Modell 150/151/152 Electronic

Mit dem Modell 150 wurde das klassische Aussehen der vorherigen Modelle verlassen. Der frei schwingende Holzschaft sollte dabei die Präzision verbessern.

Modell 160/162 Electronic

Mit dem Modell 160 wurde das Konzept des hölzernen Vorderschaftes vollständig verlassen.

Modell FP 10/ FP 60

Modellreihe der 2020er-Jahre.

Modellübersicht[4]
Modell Prod.-
beginn
Kaliber Verschluss Gewicht
( )
Länge
(mm)
Höhe
(mm)
Breite
(mm)
Lauf-
länge
(mm)
Visier-
länge
(mm)
Abzugs-
art
Abzugs-
gewicht
( )
Züge Drall
(mm)
Laufform
MP33 1933 .22 lfB

.22 extra long

Martini
Fallblock-
verschluss
1188[2] 259[2] fünffacher
Stecher[2]
dreifacher
Stecher[3]
5–40[2]

10–15

6[2]

4[3]

344[2]

450

Achtkant-
lauf[3][2]
100 1950 .22lfB fünffacher
Stecher[3]
5 4

6

Achtkant-
lauf
101/102/103 1956 1400[3] Rundlauf
Achtkant-
lauf
104/105 1962 1300 50 6 450 Rundlauf

Achtkant-
lauf

106/107 1965 287 380 5–100 Rundlauf

Achtkant-
lauf

150/151/152
Electronic
1972 1260 425 150 103 370 5–100 Rundlauf
160/162
Electronic
Rundlauf
FP 10
FP 60
1090 455
475
290
322
430
412
377
15–100

100–500

Rundlauf

Literatur Bearbeiten

  • Frank C. Barnes, Layne Simson, Dan Shideler: Cartridges of the World: A Complete and Illustrated Reference for Over 1500 Cartridges. 12. Auflage. Gun Digest Books, Iola WI 2009, ISBN 978-0-89689-936-0 (englisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Anmerkung: die Fertigung von Patronen im Kaliber .22 Extra Long wurde 1935 eingestellt (Frank C. Barnes).
  2. a b c d e f g h Werner Kühner: Eine sehr frühe Hämmerli Scheiben Pistole - Modell 1933/1934. In: Deutsches Waffen-Journal (Hrsg.): Jahrgang 1969. 1969, S. 356–359.
  3. a b c d e f F. Hediger: Die Entwicklung der Freien Pistole 50m bei Hämmerli. In: Deutsches Waffen-Journal (Hrsg.): 1977. 1977, S. 283–289.
  4. Niklaus U. Schweinfurth: Hämmerli - Pistolen und Revolver Übersicht über die von der Firma Hämmerli hergestellten Kurzwaffen. 1. Auflage. Bad Ems 2013, ISBN 978-3-944196-01-5.