Gyeongbokgung

Palast in Seoul, Südkorea
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Gyeongbokgung [kjəŋp'okk'uŋ] ist ein Palast in Seoul. Der Name bedeutet „Palast der strahlenden Glückseligkeit“. Er ist der erste und zugleich größte Palast von fünf Palästen[1] die im Korea der Joseon-Dynastie errichtet wurden.[2][3]

Palasttor zum Gyeongbokgung
Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 경복궁
Hanja: 景福宮
Revidierte Romanisierung: Gyeongbokgung
McCune-Reischauer: Kyŏngbokkung
Übersicht des Gyeongbokgungs

Geschichte

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Der Gyeongbokgung-Palast wurde vom Gründer der Joseon-Dynastie, König Taejo (태조) (reg. 1392–1398) errichtet und im Jahr 1395, drei Jahre nach Gründung der Dynastie fertiggestellt. Mit der Fertigstellung des Palastes verlegt Taejo die Hauptstadt des Reiches von Gaegyeong nach Hanyang. Bis zu seiner Zerstörung im Imjin-Krieg durch die Japaner im Jahr 1592 diente der Palast als Residenz der Könige und war unter anderem Schauplatz staatlicher Zeremonien, weshalb er unter König Sejong (세종) (reg. 1418–1450) auch entsprechend neu gestaltet wurde. Der im Imjin-Krieg durch Feuer zerstörte Palast wurde für die nachfolgenden knapp 300 Jahre nicht wieder aufgebaut, bis König Gojong (고종) (reg. 1864–1907) den Palast in den Jahren 1865 bis 1867 wieder errichten ließ.[4]

Während der japanischen Herrschaft (1910 bis 1945) wurden Gebäude abgerissen und die Bauanlage signifikant abgeändert. Unter den Gebäuden, die nicht abgerissen wurden, befanden sich der Gyeonghoeru-Pavillon und Geunjeongjeon. In dieser Zeit war Japanisch Nationalsprache und der Palast wurde nach der japanischen Aussprache der für den Namen verwendeten chinesischen Schriftzeichen Keifukukyū (景福宮) genannt.

Erst ab 1990 begann man, den Palast in seiner ursprünglichen Form zu rekonstruieren. Dazu musste auch die Residenz des Generalgouverneurs, das Regierungsgebäude aus der Zeit, als Korea eine Provinz Japans war, abgerissen werden. Nur so konnte das Heungryemun originalgetreu rekonstruiert werden. Die königlichen Gemächer und die Residenz des Kronprinzen wurden ebenfalls originalgetreu wiederhergestellt. Die Pläne der ersten Phase sahen vor, bis zum Jahr 2010 rund 40 % der Originalstruktur wiederhergestellt zu haben.[3]

Architektur

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Geunjeongjeon

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[kɨnʝəŋʝən] (근정전, 勤政殿) Das Gebäude mit seinem Vorhof diente hauptsächlich Zeremonien wie bei der Thronbesteigung oder beim Empfang hoher Gäste.

Gyeonghoeru

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[kjəŋhøru] (경회루, 慶會樓) Das einstöckige Gebäude war auf einer kleinen, künstlich angelegten Insel gebaut, um das herum ein Teich ebenfalls künstlich angelegt war. Auf die Insel setzt man sich durch eine Brücke über. Hauptsächlich diente das Gebäude und der Teich zum Fest.

Weitere Gebäude

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  • Gangnyeongjeon (강녕전, 康寧殿)
  • Jagyeongjeon (자경전, 慈慶殿)
  • Hyangwonjeong (향원정, 香遠亭)
  • Donggung (동궁, 東宮)
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Commons: Gyeongbokgung – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Die anderen vier sind Changdeokgung, Changgyeonggung, Deoksugung, Gyeonghuigung.
  2. Simona Asam (sca): Eine Reise nach Südkorea: Warum Sie dieses Land besuchen sollten. In: merkur.de. Münchner Merkur, 13. August 2018, abgerufen am 25. Juli 2022: „Gyeongbokgung bedeutet "strahlende Glückseligkeit" und meint einen Palast in Seoul. Es ist der erste und größte von insgesamt fünf Palästen, die im Korea der Joseon-Dynastie errichtet wurden.“
  3. a b Palast Gyeongbokgung. In: die-koreareise.de. Abgerufen am 25. Juli 2022.
  4. Cho Jae-mo: Die Joseon-Paläste und ihre Geschichte. In: Korea Foundation (Hrsg.): Koreana — Koreanische Kultur und Kunst. Jahrgang 18, Nr. 2, 2023, ISSN 1975-0617, S. 4–9.

Koordinaten: 37° 34′ 43″ N, 126° 58′ 38″ O

 
Gyeongbokgung