Guggelesgraben

Fluss in Deutschland

Der Guggelesgraben, früher Neuberggraben[3] genannt, ist ein knapp einen Kilometer langer Bach in Unterfranken, der aus nördlicher Richtung kommend von links in den Steinbach mündet.

Guggelesgraben
Daten
Lage Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Steinbach → Main → Rhein → Nordsee
Quelle am Südwesthang des Nikolausberges in Würzburg-Steinbachtal
49° 46′ 42″ N, 9° 53′ 48″ O
Quellhöhe ca. 304 m ü. NHN[1]
Mündung am Südrand von Würzburg-Steinbachtal in den SteinbachKoordinaten: 49° 46′ 15″ N, 9° 54′ 5″ O
49° 46′ 15″ N, 9° 54′ 5″ O
Mündungshöhe ca. 214 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 90 m
Sohlgefälle ca. 100 ‰
Länge 900 m[2]
Einzugsgebiet ca. 80 ha[2]

Geographie Bearbeiten

Verlauf Bearbeiten

Der Guggelesgraben entsteht im südwestlichen Maindreieck auf der Marktheidenfelder Platte[4] im Würzburger Stadtteil Steinbachtal am Südwesthang des Nikolausberges auf einer Höhe von etwa 304 m ü. NN an der Südseite des Oberen Steinbachweges.

Er fließt zunächst knapp siebenhundert Meter südwärts durch eine enge, bewaldete Klinge, deren Hänge mit Häusern bebaut sind, verschwindet dann in den Untergrund und mündet schließlich am Südrand von Steinbachtal verrohrt auf einer Höhe von unter 220 m ü. NN von links in den aus dem Westen heranfließenden Steinbach.

Einzugsgebiet Bearbeiten

Es umfasst etwa 0,8 km² und grenzt im Norden an das des Mainzuflusses Kühbachs, während im Westen in der Annaschlucht und im Osten im Geigersgraben, die beide etwas kleiner geraten sind, zwei mehr oder weniger beständige benachbarte kurze Wasserläufe ebenfalls nach Süden zum Steinbach laufen. Der mit etwa 355 m ü. NN höchste Punkt liegt an der Nordostecke des Einzugsgebietes auf dem Gipfel des Nikolausbergs.

Umwelt und Natur Bearbeiten

Der Guggelesgraben ist seit 1939 als Naturdenkmal ausgewiesen. 1983 wurde das Schutzgebiet auf etwa fünf Hektar eingegrenzt.

In der Schlucht ist die Hainbuche die dominierende Baumart. Im nördlichen Bereich der Klinge kommen alte Eichen vor. Auch der Feld- und Spitzahorn, die Rotbuche, die Stieleiche, die Ulme und die Kastanie gedeihen in der schattigen, bis zu siebzig Meter breiten Talrinne vorzüglich. Die Krautschicht, in welcher Efeu, gelbe Taubnessel und Storchschnabel vorherrschen, kann sich jedoch wegen der steilen Hanglage und der deshalb starken Beschattung nicht so gut entfalten.

Die alten, hohlen und gestürzten Bäume im Schutzgebiet schaffen ein geeignetes Lebensmilieu für zahlreiche Vögel- und Insektenarten. In den dortigen Liguster- und Schlehenhecken finden Kleinsäuger guten Unterschlupf.

Sehenswert an der Schlucht sind auch die anstehenden Kalkfelsen, die sowohl in geomorphologischer Sicht wie auch im Hinblick auf ihre ökologische Rolle wertvoll sind.[5]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. a b Eigene Messung auf dem BayernAtlas.
  3. Uraufnahme (1808-1864)
  4. Horst Mernsching, Günter Wagner: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 152 Würzburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 5,3 MB)
  5. Biotope in der Stadt