Großherzogin-Charlotte-Brücke

Brücke in Luxemburg

Die Großherzogin-Charlotte-Brücke (französisch Pont Grand-Duchesse Charlotte, im Volksmund Rout Bréck, „Rote Brücke“ genannt) ist eine Stahlbrücke, die das Tal der Alzette in der Stadt Luxemburg überspannt und das Europaviertel auf dem Kirchberg-Plateau mit dem Stadtzentrum Luxemburgs (Limpertsberg) verbindet.

N 51 Pont du Grande-Duchese Charlotte
Großherzogin Charlotte-Brücke
Pont du Grande-Duchese Charlotte Großherzogin Charlotte-Brücke
Pont du Grande-Duchese Charlotte
Großherzogin Charlotte-Brücke
Brücke aus Richtung Pfaffental gesehen
Querung von Alzette im Pfaffental
Ort Luxemburg
Unterhalten durch Fonds zur Urbanisierung und Entwicklung des Kirchberg-Plateaus (FUAK)
Gesamtlänge 355 m
Breite 26,58 m
Pfeilerachsabstand 234 m
Höhe 74 m
Planer Egon Jux
Lage
Koordinaten 49° 37′ 4″ N, 6° 7′ 53″ OKoordinaten: 49° 37′ 4″ N, 6° 7′ 53″ O
Großherzogin-Charlotte-Brücke (Luxemburg)
Großherzogin-Charlotte-Brücke (Luxemburg)
Belegung der Verkehrsfläche nach Sanierung
alte Plexiglaswand
neuer Überkletterschutz; Tram T1 auf der Brücke

Sie ist daher eine sehr wichtige und stark befahrene Hauptverkehrsachse, über die die N N51 sowie die Tramlinie T 1 verläuft.

Benannt ist die Brücke nach der von 1919 bis 1964 amtierenden Großherzogin Charlotte von Nassau-Weilburg.

Bau Bearbeiten

Die Brücke wurde im Auftrag des Fonds zur Urbanisierung und Entwicklung des Kirchberg-Plateaus (FUAK) nach Plänen des Architekten Egon Jux gebaut und 1965 fertiggestellt. Sie wurde am 24. Oktober 1966 eingeweiht.

Sie überspannt den Stadtteil Pfaffenthal in einer Höhe von 74 m über der Alzette. Ihre Länge beträgt 355 m bei einer Stützweite von 234 m, die Breite liegt bei 25 m und das Gesamtgewicht bei über 4900 Tonnen.

Die Brücke zog jahrelang Suizidanten an. 1990 wurde deshalb eine Schutzwand aus in Richtung Fußgängerweg gebogenes Plexiglas installiert.

Sanierung Bearbeiten

Die Brücke wurde von 2015 bis 2020 durch den für die Unterhaltung zuständigen FUAK umfangreich umgebaut und saniert und um ca. 1,5 verbreitert.

Die Zahl der Fahrspuren für Kfz wurde von insgesamt sechs auf vier verringert, vor allem um Platz für eine neue Straßenbahnstrecke (zweigleisig), die Stater Tram, zu schaffen.

Zudem wurden die Fußgänger- und Radfahrwege auf beiden Seiten vergrößert und die Plexiglasinstallation durch einen metallischen Überkletterschutz ersetzt.

Trivia: Farbe der Brücke Bearbeiten

Bereits von Baubeginn an gab es hitzige Diskussionen über die Farbgebung der Brücke: Es wurde damals entschieden, die Bücke in karminrot (RAL 3002)[1] zu streichen.

Fälschlicherweise hatte sich gleich nach Fertigstellung der Brücke das Gerücht verbreitet, die Bücke sei nur minimal gegen Rost geschützt, so dass der Farbton durch den durchscheinenden Rost zustande käme.

1989 wurde die Brücke bereits einmal vollständig neu gestrichen, weil der alte Anstrich sehr stark verwittert war.

Aufgrund einer Insolvenz der im Rahmen der Brückensanierung 2020 mit der Ausführung der Anstreicharbeiten beauftragten Firma musste eine neue Ausschreibung durchgeführt werden. Dieser Umstand und der anschließende Corona-Lockdown führten zu einer Verschiebung der Fertigstellung auf das Frühjahr 2022.[2]

Der Kurzfilm Le pont rouge (1991, Regie: Geneviève Mersch) dokumentiert die Erfahrungen der Bewohner des Pfaffenthals, deren Häuser unter der Brücke stehen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Großherzogin-Charlotte-Brücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Marianne Brausch, Pont Grande-Duchesse Charlotte : 2015 - 2017, S. 218–220 in der Literatur
  2. "Rout Bréck kritt een neien Ustrach." rtl.lu, 7. Dezember 2021.