Der Glockenstein ist ein markanter Felsblock in der Gemarkung der Stadt Thale in Sachsen-Anhalt im Harz.

Glockenstein, Dezember 2019
Blick von Westen, 2011
2013

Lage Bearbeiten

Er befindet sich in einer Höhe von 507 Metern,[1] andere Angaben nennen 400 Meter,[2] südlich von Thale im Waldgebiet zwischen Stecklenberg und Thale, auf der Südseite eines Waldwegs. Etwa 100 Meter nordwestlich verläuft der Reineckenbach. Neben dem Glockenstein steht eine Dennert-Tanne, die Details zum Stein erläutert.

Der Glockenstein ist als Nummer 73 in das System der Harzer Wandernadel integriert.

Beschaffenheit Bearbeiten

Der Glockenstein besteht aus Ramberggranit und erinnert in seiner Form an eine Glocke, woraus sich sein Name ergibt. Auf seiner linken Seite sowie auf der Rückseite sind Einkerbungen zu erkennen, die darauf schließen lassen, dass der Stein im Rahmen der Steinbrucharbeiten im Umfeld des Wurmbachtals zur Bearbeitung vorgesehen war und wohl nur knapp seiner Zerstörung entging. Der Glockenstein wurde 1981 als geologisches Naturdenkmal geschützt.[3]

Geschichte und Sage Bearbeiten

Es wird vermutet, dass der Stein in prähistorischer Zeit als altgermanische Kultstätte diente.[4] In vergangenen Zeiten war der Bergrücken baumlos. Es bestand dann möglicherweise eine direkt nach Norden ausgerichtete Sichtbeziehung zum ebenfalls als Kultstätte angesehenen Kamel bei Westerhausen, was für Himmelsbeobachtungen von Bedeutung gewesen sein könnte.[5]

Einer Sage nach erklingt aus dem Glockenstein jeweils in der Walpurgisnacht ein Ton und weist so den Hexen den Weg zum Hexentanzplatz, wo sie feiern und gemeinsam zum Blocksberg weiter ziehen.[6] Andere Angaben nennen als Zielort gleich den Brocken.[7]

Literatur Bearbeiten

  • Jens Langlott, Harzer Wandernadel, Herausgeber Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft mbH Nordhausen 2016, ISBN 978-3-86973-128-5, Seite 82.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stempelstelle 73 / Glockenstein auf www.harzer-wandernadel.de
  2. Jens Langlott, Harzer Wandernadel, Herausgeber Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft mbH Nordhausen 2016, ISBN 978-3-86973-128-5, Seite 82
  3. Kleine Anfrage und Antwort Dietmar Weihrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt 28.06.2011 Drucksache 6/159 (KA 6/7039), Anlage 3, Seite 28
  4. Stempelstelle 73 / Glockenstein auf www.harzer-wandernadel.de
  5. Carsten Kiehne, Mythen, Sagen und Märchen um und über Thale, Beiträge zur Heimatkunde, Band 3, docupoint Verlag Barleben, 2014, ISBN 978-3-86912-089-8, Seite 102
  6. Carsten Kiehne, Mythen, Sagen und Märchen um und über Thale, Beiträge zur Heimatkunde, Band 3, docupoint Verlag Barleben, 2014, ISBN 978-3-86912-089-8, Seite 102
  7. Jens Langlott, Harzer Wandernadel, Herausgeber Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft mbH Nordhausen 2016, ISBN 978-3-86973-128-5, Seite 82

Koordinaten: 51° 43′ 44,9″ N, 11° 3′ 26,2″ O