Gletschermilch

grau oder weiß getrübte Abflusswasser eines Gletschers

Gletschermilch bezeichnet das grau oder weiß getrübte Abflusswasser eines Gletschers. Die Trübung entsteht durch den Transport fein zerriebenen Gesteins im Wasser.[1]

Gletschermilch – Fluss Kutscherla im Altai
Peyto Lake
Gletschermilch mischt sich mit klarem Quellwasser (Stubaier Alpen)

Gelangt dieses Gesteinsmehl, in diesem Zusammenhang auch Gletschermehl genannt,[2] in ruhige, stehende Gewässer (Seen), reichert es sich in ihnen an. Trifft Sonnenlicht auf diese Suspension, werden von dem Gesteinsmehl vor allem die blaugrünen Anteile des Lichts reflektiert, sodass derartige Seen (beispielsweise der Peyto Lake oder der Lake Louise) in einem satten Türkis leuchten.[2][3]

Entstehung Bearbeiten

Gletschermehl wird durch die hohen Erosionskräfte von Gletschern gebildet, die bei ihrer Ausbreitung Felsen überfahren (Detersion) und im Zuge dessen ein feinkörniges Sediment erzeugen. Dieses gelangt über das Schmelzwasser der Gletscher in Flüsse und andere Wasserkörper, welchen es die charakteristische Farbe verleiht.[2]

Zusammensetzung Bearbeiten

Entsprechend der Entstehung variiert die chemische bzw. mineralogische Zusammensetzung von Gletschermilch in Abhängigkeit davon, welche Ausgangsgesteine zu Gletschermehl heruntergebrochen wurden. So ist die Gletschermilch der Alpenregion vorwiegend kalkhaltig, da sich das Gletschermehl zu großen Teilen aus Kalkstein und Dolomit zusammensetzt.[2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Das Eiszeitalter (= Erdkundliches Wissen). Verlag des Amtes für Landeskunde, 1952 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d Gletschermilch. In: Steine und Minerale. 19. August 2021, abgerufen am 30. März 2022.
  3. Patagonien: Zerfließende Eis-Riesen - Satellitenbild der Woche. In: Der Spiegel. 12. Dezember 2015, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 30. März 2022]).

Siehe auch Bearbeiten