Gerhard Schwarz (Maler)

deutscher Maler und Grafiker und war Hochschullehrer

Gerhard Schwarz (* 25. Mai 1940 in Halle/Saale) ist ein deutscher Maler und Grafiker und war Hochschullehrer.

Leben und Werk Bearbeiten

Schwarz absolvierte von 1954 bis 1956 eine Lehre als Maschinenschlosser. In dieser Zeit besuchte er einen volkskünstlerischen Zirkel von Werner Rataiczyk, in dem er u. a. Bernhard Michel (* 1939) und Walek Neumann kennenlernte. Von 1960 bis 1965 studierte er in Halle bei Hannes H. Wagner und Meinolf Splett an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle – Burg Giebichenstein Malerei und Grafik. Von 1966 bis 1968 leistete er Grundwehrdienst bei der NVA. Danach arbeitete er, in Halle als freischaffender Künstler. Seine Arbeitsgebiete waren vor allem Malerei, Grafik und baubezogene Kunst. In seinen Bildern dominierten über Jahrzehnte hinweg Braun-, Grau- und Gelbtöne. 1973 unternahm Schwarz eine Studienreise in die UdSSR und 1976 mit Walek Neumann eine Reise in die heutige Slowakei, auf der er insbesondere Aquarelle schuf. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit leitete Schwarz einen Mal- und Zeichenzirkel und war er Dozent für die Weiterbildung von Zirkelleitern. Dafür erhielt er 1981 die Medaille für Verdienste im Bildnerischen Volksschaffen.

Ab 1987 hatte Schwarz an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design einen Lehrauftrag für Bildnerische Grundlagen im Design. Von 1991 bis 1994 war er dort Gastprofessor und dann bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Hochschuldienst 2005 Professor für Naturstudium und Komposition. Seitdem arbeitet er wieder in Halle als freischaffender Künstler.

In der DDR war Schwarz neben weiteren Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u. a. 1967/1968, 1977/1978, 1982/1983 und 1987/1988 in Dresden auf der VI., VIII., IX. und X. Kunstausstellung der DDR vertreten.

Schwarz war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR. Er ist Gründungsmitglied der Gesellschaft zur Förderung des Schlosses Moritzburg Zeitz e.V.

Langjährige intensive Künstlerfreundschaften unterhielt Schwarz zu Fotis Zaprasis und Wolfgang Barton.

Bilder von Schwarz befinden sich u. a. im Museum der bildenden Künste Leipzig, im Kunstmuseum Moritzburg, Halle, im Museum Schloss Moritzburg, Zeitz[1], und in der Kunstsammlung der Leuna-Werke GmbH.

Rezeption Bearbeiten

„Gerhard Schwarz’ Werk vereinigt in sich die besten Traditionen der halleschen Malerschule, es gehört zum Kanon der mitteldeutschen Malerei.“

Roland Rittig (* 1944)[2]

„Gerhard Schwarz ist ein Beobachter der Natur, ein Formfinder. Er schafft starke Abstraktionen von Linien-, Flächen- und Formkunst zu stillen Bildern von großer Farbkultur. Er verbindet Teilinformationen und Kenntnisse zu einem Ganzen. Die Natur wird durch Vernunft ergänzt und der Schöpfer muss sich dann von seinem Bild lösen. Eine andere Seite seiner Kunst ist heiter und lässt uns freundlich schmunzeln.“

Lutz Grumbach[3]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Tafelbilder Bearbeiten

  • Destillationsanlage (1976, Öl auf Hartfaser, 80 × 100 cm; Kunstsammlung der Leunawerke)[4]
  • Maschinenteile (1976, Öl auf Hartfaser; Kunstmuseum Moritzburg)[5]
  • Stillleben mit Zwingen (1978, Öl auf Leinwand; Museum der bildenden Künste Leipzig)[6]
  • Buna (1978, Öl auf Leinwand; Kunstmuseum Moritzburg, Halle)[7]
  • Zementwerk Karsdorf (1981/1982, Öl auf Hartfaser)[8]
  • Schleuse I (1989)[9]

Druckgrafik Bearbeiten

  • Stillleben (1965, Chromlithografie)[10]
  • Chemiewerk (1966, Chromlithografie)[11]
  • Ostsee (1966, Chromlithografie)[12]
  • Großstadt (1980, Lithografie)[13]

Baubezogene Werke Bearbeiten

  • o. T.; Tiermotive (1968, Wandgemälde, Lackmalerei; für einen Kindergarten in Wolfen-Nord)[14]

Einzelausstellungen (mutmaßlich unvollständig) Bearbeiten

  • 1969: Halle/Saale, Galerie im Ersten Stock (mit Fritz Müller und Klaus Sängerlaub)
  • 1998: Halle/Saale, Foyer-Galerie des Opernhauses (Malerei und Zeichnungen)
  • 1973: Dessau, Anhaltische Gemäldegalerie („Junge hallesche Künstler“; mit Fritz Müller und Hans Rothe)
  • 2015: Magdeburg, Forum Gestaltung („Stillleben mit Zwingen“)
  • 2016: Zeitz, Museum Schloss Moritzburg („Stille Bilder“)[15]
  • 2020: Halle/Saale, Kleine Galerie des Halleschen Kunstvereins (Malerei und Grafik)

Literatur Bearbeiten

  • Gerald Schellhorn: Blick ins Atelier Gerhard Schwarz. In: Bildende Kunst, Berlin, 7/1981, S. 346–348
  • Schwarz, Gerhard. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 882
  • Hans-Georg Sehrt: Gerhard Schwarz – Malerei und Zeichnungen. Halle (Saale) 1998, 48 S., 24 Abb., hrsg. vom Halleschen Kunstverein e.V. anlässlich der Ausstellung vom 17. Oktober–6. Dezember 1998 im Opernhaus Halle

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://st.museum-digital.de/people/4037
  2. Gerhard Schwarz : Gerhard Schwarz : Zeitz würdigt Lebenswerk des Künstlers aus Halle (mz.de)
  3. Gerhard Schwarz – Malerei und Grafik · bpar.DIGITAL
  4. Schwarz, Gerhard: Destillationsanlage. 1976, abgerufen am 26. Mai 2023.
  5. Schwarz, Gerhard: Maschinenteile. 1976, abgerufen am 26. Mai 2023.
  6. Hans; Schwarz Reinecke: Stilleben mit Zwingen. 1978, abgerufen am 26. Mai 2023.
  7. Buna, Gerhard Schwarz, 1978. Abgerufen am 26. Mai 2023.
  8. Hans; Schwarz Reinecke: Zementwerk. 1981, abgerufen am 26. Mai 2023.
  9. Kai Agthe: Gerhard Schwarz : Zeitz würdigt Lebenswerk des Künstlers aus Halle. Abgerufen am 26. Mai 2023.
  10. Rudolph; Schwarz Kramer: Stilleben. 1965, abgerufen am 26. Mai 2023.
  11. Rudolph; Schwarz Kramer: Chemiewerk. 1966, abgerufen am 26. Mai 2023.
  12. Rudolph; Schwarz Kramer: Chemiewerk. 1966, abgerufen am 26. Mai 2023.
  13. Schwarz, Gerhard: Großstadt. 1980, abgerufen am 26. Mai 2023.
  14. Manfred; Schwarz Thonig: Lackmalerei mit Tiermotiven für den Kindergarten Wolfen-Nord. 1970, abgerufen am 26. Mai 2023.
  15. Stille Bilder. Gerhard Schwarz. › Zeitz Online › Ausstellung. In: Zeitz Online. 11. April 2016, abgerufen am 26. Mai 2023.