Georg Friedrich Ziebland
Georg Friedrich Ziebland (* 1. Februar 1800 in Regensburg; † 24. Januar 1873 in München) war ein deutscher Architekt und Baumeister.
Leben
BearbeitenZiebland studierte an der Akademie der Bildenden Künste München bei Karl von Fischer und Friedrich von Gärtner Architektur. Er war ein Kommilitone von Joseph Daniel Ohlmüller, mit dem er später häufig zusammenarbeitete (zum Beispiel an der Vollendung des Schlosses Hohenschwangau). Ziebland ist vor allem durch seine Weiterentwicklung des Rundbogenstils in die Geschichte der Architektur eingegangen, insbesondere durch seine an die frühchristliche und byzantinische Architektur erinnernde Terrakotta-Ziegel-Kombination der Abteikirche St. Bonifaz in München. Dieses Hauptwerk Zieblands entstand unter dem Eindruck einer zweijährigen Studienreise (1827–1829) nach Italien, auf die ihn der bayerische König Ludwig I. geschickt hatte, um die römischen Basiliken zu studieren. Bereits nach der Rückkehr nach München wurde Ziebland vom König in den Baukunstausschuss berufen, dem er durchgehend bis 1867 angehörte. Nach dem Tod von Leo von Klenze war Ziebland1864 zum Vorstand des Ausschusses ernannt worden. Als einziger trug er ab 1854 auch den sogar im Hof- und Staatshandbuch vermerkten Titel eines ordentlichen Mitglieds des Baukunstausschusses.[1]
Neben seinen mannigfaltigen Bauaufträgen in der Bauverwaltung von München war Ziebland auch als Oberbaurat tätig und lehrte später als Professor für Baukunst an der Akademie der Bildenden Künste. Obwohl er sein Leben fast ausschließlich in München verbracht hatte, ließ er sich nach seinem Tod im Juli 1873 in seiner Geburtsstadt Regensburg auf dem Lazarusfriedhof im Stadtpark begraben. Sein Grabstein mit einer von ihm selbst verfassten Aufschrift hat sich bei der Auflösung des Friedhofs 1950 dank Initiative des damaligen Stadtgartendirektors Rudolf Hehr erhalten. Der Grabstein ist an der Ostseite der erhaltenen kleinen Friedhofskirche aufgestellt.[2]
Ehrungen
Bearbeiten- Im Jahr 1864 erhielt Ziebland den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst. Außerdem wurde ihm der Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste verliehen.
- Im Regensburger Stadtteil Innerer Westen ist eine Straße nach ihm benannt.[3]
Bauwerke (Auswahl)
Bearbeiten- 1820: Fertigstellung des von Karl von Fischer begonnenen Münchener Hoftheaters
- 1839: Fertigstellung der Mariahilfkirche in der Au nach dem Tod von Joseph Daniel Ohlmüller
- 1838–1845: Abteikirche St. Bonifaz[2]
- 1838–1848: Staatliche Antikensammlungen am Königsplatz
- 1839–1850: Fertigstellung des von Domenico Quaglio begonnenen Schlosses Hohenschwangau bei Füssen
- 1849: Protestantische St.-Paulus-Kirche in Perlach
Literatur
Bearbeiten- Hyacinth Holland: Ziebland, Georg Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 152–154.
- Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns: Der Baukunstausschuss König Ludwigs I. Ausstellungskatalog, Kleine Ausstellung Nr. 46, München 2015, ISBN 978-3-938831-54-0
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ BayHStArchiv, OBB Personalakte 9573
- ↑ a b Karl Bauer: Regensburg Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 799.
- ↑ Matthias Freitag: Regensburger Straßennamen. Mittelbayerische Verlagsgesellschaft mbH, Regensburg 1997, ISBN 3-931904-05-9, S. 140.
Weblinks
Bearbeiten- Werke von und über Georg Friedrich Ziebland in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Franz Jacob Schmitt: Ober-Baurath, Prof. Georg Friedrich von Ziebland zum 100. Geburtstag.: Allgemeine Bauzeitung, Jahrgang 1900, S. 84 (online bei ANNO).
Personendaten | |
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NAME | Ziebland, Georg Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 1. Februar 1800 |
GEBURTSORT | Regensburg |
STERBEDATUM | 24. Januar 1873 |
STERBEORT | München |