Gebäude 10 (Universitätsklinikum Magdeburg)

denkmalgeschütztes Klinikgebäude in Magdeburg in Sachsen-Anhalt

Das Gebäude 10 ist ein denkmalgeschütztes Klinikgebäude des Universitätsklinikums Magdeburg in Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Er gilt als einer der markantesten Bauten des bekannten Architekten Johannes Göderitz.

Gebäude 10 des Universitätsklinikums Magdeburg, Nordseite
Südseite, 2017
1926
Südseite, 1964
Blick von Osten
Wirtschaftsbau an der Nordseite

Lage Bearbeiten

Es befindet sich auf der Westseite der Leipziger Straße im Magdeburger Stadtteil Leipziger Straße auf dem Gelände des Klinikums.

Geschichte und Architektur Bearbeiten

Das Gebäude entstand als Chirurgische Klinik in den Jahren 1925/26, nach anderen Angaben von 1925 bis 1927,[1] im Zuge der dritten Erweiterung des damaligen Krankenhaus Sudenburg. Der Entwurf stammte von den Architekten Johannes Göderitz und Fritz Kneller. Die Gestaltung ist von Werken Jacobus Johannes Pieter Ouds und Peter Behrens inspiriert. Insbesondere die Südfassade ist nahezu unverändert erhalten. Ursprünglich war der Bau nur als erster Pavillon eines auf drei Trakte mit Verbindungsgebäuden angelegten Komplexes geplant, der aber nicht zur Umsetzung kam.[2]

Es entstand ein in Ost-West-Richtung langgestreckter Bau. Das symmetrisch aufgebaute Haus verfügt über drei Geschosse und ist mit roten, weiß verfugten Hartbrandziegeln verkleidet. Es besteht ein dreieinhalbgeschossiger, breit ausgebildeter Mittelrisalit. Am Ost- und Westende bestehen dreieinhalbgeschossige Kopfbauten. Auf der Nordseite ist ein Wirtschaftstrakt angefügt. Bedeckt ist der Bau von einem Flachdach. Der Bau erfolgte unter Verwendung einer Eisenbetonskelettkonstruktion, die eine flexible Gestaltung des Grundrisses ermöglichte, da Zwischenwände so an beliebigen Stellen gesetzt werden konnten.

Die Gliederung der Fassade erfolgt mittels plastisch hervortretender Betonbänder, die die Fenster zum Teil oben und unten fassen. Die Fenster des Hauses schließen bündig mit der Oberfläche der Fassade ab. Vor dem ersten Geschoss besteht, abgesehen von den Kopfbauten, auf der Südseite ein durchlaufender Balkon, der nur vom Risaliten unterbrochen wird. Der Balkon ist ebenfalls aus Eisenbeton erstellt.

In späterer Zeit erfolgten Um- und Anbauten, die den architektonischen Gesamteindruck jedoch im Wesentlichen unbeeinträchtigt ließen.[3] Derzeit (Stand 2017) ist im sanierten Gebäude die Kinderklinik des Universitätsklinikums mit Ambulanz, Intensivstation, vier weiteren Stationen und der Kinderchirurgie untergebracht.[4]

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Krankenhaus unter der Erfassungsnummer 094 06376 als Baudenkmal verzeichnet.[5]

Das Gebäude 10 gilt als wichtiges Beispiel des Neuen Bauens und ist stadtgeschichtlich als erhaltenes Dokument für Magdeburg als Stadt des Neuen Bauwillens bedeutend.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Heinz Gerling: Denkmale der Stadt Magdeburg. Helmuth-Block-Verlag Magdeburg 1991, S. 94.
  2. Heinz Gerling: Denkmale der Stadt Magdeburg. Helmuth-Block-Verlag Magdeburg 1991, S. 94.
  3. Ute Kraft: Magdeburg - Architektur und Städtebau. Verlag Janos Stekovics, Halle an der Saale 2001, ISBN 3-929330-33-4, S. 248.
  4. Häuserliste auf www.med.uni-magdeburg.de
  5. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. März 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. S. 2657. (Memento des Originals vom 11. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/padoka.landtag.sachsen-anhalt.de

Koordinaten: 52° 6′ 9,8″ N, 11° 37′ 7,8″ O