Das Hydrooxygengas-Mikroskop oder kurz Gasmikroskop, war ein Bautyp eines Projektionsmikroskops, wobei das Licht durch eine Sammellinse auf den zu erleuchtenden und zu vergrößernden Gegenstand geleitet wurde, von dem dann, mit Hilfe mehrerer achromatischer Linsen ein vergrößertes Bild auf eine weiße Wand projiziert wurde. Im Aufbau der optischen Teile entsprach es vollständig dem Sonnenmikroskop, nur dass künstliches Licht statt des Sonnenlichts verwendet wurde, nämlich das von Thomas Drummond entwickelte Drummondsche Licht. Dabei wird mittels einer Wasserstoffgasflamme, in die ein Strom Sauerstoffgas geblasen wird, ein Stückchen gebrannten Kalk zur Weißglut gebracht.

Die Erfindung wird in Herders Conversations-Lexikon von 1855 dem englischen Mikroskopbauer John Cary (1754–1835) im Jahr 1832 zugeschrieben. Die erste öffentliche Vorführung fand vermutlich tatsächlich am 18. Februar 1833 statt, in einer Zusammenarbeit von Cary mit dem Londoner Chemiker und Mineralogen John Thomas Cooper (1790–1854).

Literatur Bearbeiten

  • Hydrooxygengas-Mikroskop. In: Herders Conversations-Lexikon. Band 3. Freiburg im Breisgau 1855, S. 378 (zeno.org).
  • Kentwood D. Wells: Fleas the Size of Elephants: the Wonders of the Oxyhydrogen Microscope. In: The Magic Lantern Gazette. A Journal of Research. Band 29, Nr. 2/3, Summer/Fall 2017, ISSN 1059-1249, S. 3–34, Digitalisat
  • Hugo von Mohl: Mikrographie; oder, Anleitung zur Kenntniss und zum Gebrauche des Mikroskops. Verlag von L.F. Fues, Tübingen 1846. Reprint Harvard University, 2008. darin das Kapitel Das Sonnenmikroskop, das Gasmikroskop und das photo-electrische Mikroskop, S. 229 ff.
  • Brian Stevenson: The Cary-Gould-Porter optical businesses. last updated September 2019. microscopist.net, Historical Makers of Microscopes and Microscope Slides.