Der aus dem Französischen entlehnte Ausdruck Garant ist gleichbedeutend mit Bürge, der dafür einsteht, das eine bestimmte Sache sicher ist. Bereits in der Zeit des Nationalsozialismus wurde Garant – oft auch im Sinne von Garantie eingesetzt – zum viel verwendeten Schlagwort.

Schlagwort im Nationalsozialismus Bearbeiten

In Hitlers Propagandaschrift Mein Kampf wird der Ausdruck noch nicht verwendet.[1] Hitler gebrauchte Garant jedoch häufig in seinen Reden und dieser Ausdruck wurde dadurch nachgerade zu einem Modewort: Es wimmelte „plötzlich allenthalben von Garanten und die Bürgen wurden verdrängt, obwohl gleichzeitig ein erbitterter Feldzug gegen Fremdwörter in Gange“ war.[2]

„Garant klingt bedeutsamer als Bürge“, das Dritte Reich liebte ja den „volltönenden Fremdausdruck“, schreibt Victor Klemperer und fügt in Klammern hinzu: „Vielleicht versteht es auch nicht jeder, und auf den wirkt es erst recht.“[3]

Nach einer Presseanweisung aus dem Jahre 1940 sollten glorifizierende Ausdrücke wie „Die Jugend ist der Garant des Volkes“ und andere künftig unterbleiben: In einer Zeit, in der die Jugendlichen noch nicht an der Front stünden, dürften ihnen in der Presse keine 'Vorschußlorbeeren' gegeben werden.[4]

Garant wird auch im heutigen politischen wie technischen deutschen Sprachgebrauch so benutzt.

Siehe auch Bearbeiten

Wiktionary: Garant – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus, 2. Aufl. Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019549-1, S. 248.
  2. W. Porzig: Das Wunder der Sprache. München 1971, S. 312, zitiert nach Schmitz-Berning, S. 248.
  3. Victor Klemperer: LTI – Notizbuch eines Philologen. Reclam-Verlag Leipzig 1975, ISBN 3-379-00125-2, S. 19
  4. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus, 2. Aufl. Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019549-1, S. 249.