Gabriel Hirsch Lippman

Distriktsrabbiner von Bad Kissingen

Friedmann Gabriel Hirsch (Gavrîʼēl Hîrš Naphtali) Lippman, auch Lippmann oder Lipmann (geboren 1805 in Memmelsdorf; gestorben am 21. Mai 1864 in Bad Kissingen)[1] war von 1852 bis 1864 Rabbiner des Distriktsrabbinats Bad Kissingen.

Leben Bearbeiten

Er war der Sohn des Hirsch Lippman. In seinen frühen Jahren studierte er den Talmud-Thora-Schule zunächst in Burgpreppach bei Rabbiner Abraham Moses Mayländer.[2] Ab 1820 vervollständigte er seine Studien als Schüler des Rabbi Abraham Benjamin Wolf Hamburg an der Jeschiwa in Fürth, nach deren Schließung bei Abraham Bing in Würzburg und anschließend bei Bezirksrabbiner Hillel Sondheimer in Aschaffenburg, der ihn ordinierte.

1832 immatrikulierte er sich an der Universität München. Nach seiner Promotion zum Dr. phil. an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er war um 1834 Hauslehrer in Fulda. 1843 wurde er als Prediger nach Aurich in Ostfriesland berufen. Im Jahr 1852 wurde er zum Distriktsrabbiner in Bad Kissingen gewählt. Dieses Amt führte er zwölf Jahre lang bis zu seinem Tod im Jahr 1864 aus. Sein Nachfolger war ab 1865 Moses Löb Bamberger. Zu Beginn seiner Amtszeit wurde Lippmann von liberaler Seite stark kritisiert.[3]

Herausgeberschaft Bearbeiten

Lippman war Herausgeber einiger Werke des jüdischen Gelehrten Ibn Ezra, beispielsweise:

  • Sephat Yeter. Beleuchtung dunkler Bibelstellen, insbesondere zur Vertheidigung R. Saaida`s gegen R. Adonim Levita, genannt Dunasch ben Librat. J. F. Bach, Frankfurt am Main 1843 (Digitalisat bei google.de/books.)

Literatur Bearbeiten

  • Salomon Wininger: Große Jüdische National-Biographie. Seite 125, Verlag Orient, 1936.
  • Eintrag LIPPMANN, Gabriel, Dr. In: Michael Brocke und Julius Carlebach (Herausgeber), bearbeitet von Carsten Wilke: Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871. K·G·Saur, München 2004, ISBN 3-598-24871-7, S. 604 f.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Im Nachruf heißt es, er sei nicht ganz 59 Jahre alt geworden; demnach müsste er im 2. Halbjahr des Jahres 1805 geboren sein. - Quelle: Artikel in der Zeitschrift Der Israelit vom 22. Juni 1864 [1]
  2. Carsten Wilke: Biographisches Handbuch der Rabbiner, Band 1–2, Seite 604, Verlag Saur, 2004, ISBN 3598248717 bzw. ISBN 9783598248719
  3. Artikel in der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 5. September 1853 [2]