Gosch Sylt (Eigenschreibweise: GOSCH) ist eine Unternehmensgruppe mit Sitz in List auf Sylt, welche in der Gastronomie sowie im Fischhandel aktiv ist.
Gosch
| |
---|---|
Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1967 |
Sitz | List auf Sylt |
Leitung | Jürgen Gosch, Anja Gosch |
Mitarbeiterzahl | 900 (2013)[1] |
Branche | Gastronomie |
Website | https://gosch.de/ |
An 40 Standorten wird in Deutschland und auf einigen Kreuzfahrtschiffen regionale und internationale Fischküche angeboten.
Die Gosch-Niederlassungen finden sich hauptsächlich an touristisch relevanten (Bade-)Orten oder Verkehrsknotenpunkten. Sie bilden vom kleinen Bistro bis zum Restaurant mit Tischbedienung eine gastronomische Bandbreite ab. Auf Sylt gibt es außerdem eine Kneipe und zwei Märkte für Fisch, Meeresfrüchte und Merchandise-Produkte; zusätzlich betreibt das Unternehmen eine eigene Seafood-Manufaktur in Ellingstedt bei Schleswig und einen Online-Versand.
Geschichte
BearbeitenUnternehmensgründer Jürgen Gosch kam 1966 zunächst beruflich als Maurergeselle nach Sylt. In seiner Freizeit verkaufte er dort am Strand aus einem Bauchladen geräucherte Aale. Nach und nach baute er sein Angebot aufgrund der regen Nachfrage aus. Im Jahre 1967 kündigte er seine Anstellung als Maurer und machte sich als mobiler Aalverkäufer auf Sylt selbstständig.
1972 eröffnete er am Lister Hafen die „Nördlichste Fischbude Deutschlands“.[2] Ab 1984 folgten weitere Bistro- und Restaurantstandorte auf Sylt. Nachdem Jürgen Gosch auf dem deutschen Festland schon gelegentlich mit Ständen auf Veranstaltungen präsent war, wurden ab dem Ende der 1980er Jahre auch dort die ersten Betriebe eröffnet.
Unternehmensstruktur
BearbeitenDie Unternehmensgruppe gliedert sich in mehrere Gesellschaften, darunter die Jürgen Gosch Alte Bootshalle GmbH Sylt und die Gosch Verwaltungs GmbH & Co. Kommanditgesellschaft.
Alle Standorte, die sich nicht auf der Insel Sylt befinden, sowie der Versand werden über die Gosch LFG GmbH von Lizenznehmern betrieben.
Die Seafood-Manufaktur in Ellingstedt firmiert eigenständig als Gosch Sylt Verarbeitungsbetrieb GmbH. Sämtliche Standorte und der Versand werden von dort aus mit einer eigenen Logistikflotte beliefert.
Jürgen Gosch ist bis heute im Unternehmen aktiv und arbeitet regelmäßig in den Sylter Standorten in List mit.
Auszeichnungen
Bearbeiten2000
Wirt des Jahres
Auszeichnung der Brauerei Felsenkeller (heute Herforder Brauerei)
2010
Marke des Jahrhunderts
Eintrag im Lexikon des Deutsche Standards-Verlag
2011
Service Champion 2011 in Gold (Leser-Umfrage von WELT und ServiceValue)
Auszeichnung in der Kategorie Full-Service-Gastronomie
2017
Deutscher Gastronomiepreis (Warsteiner Brauerei)
Lifetime-Award für Jürgen Gosch[3]
2019
Gastronom des Jahres 2020
Auszeichnung des Gastronomieverlags Busche
Standorte
BearbeitenGOSCH hat zurzeit mehr als 40 Standorte in ganz Deutschland; teilweise mehrere an einem Ort.
Sylt
List, Westerland, Wenningstedt und auf der Syltfähre Romoexpress.
Nord- und Ostseeküste
Norderney, Büsum, St. Peter-Ording, Flensburg, Kiel, Scharbeutz, Timmendorfer Strand, Niendorf (Sommer 2020 im Bau), Lübeck, Travemünde, Warnemünde, Binz, Bansin, Grömitz, Heiligenhafen, Bremerhaven
Weitere Standorte
Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Freudental, Nürnberg, München, TUI Cruises Mein Schiff-Flotte
Literatur
Bearbeiten- Nathalie Klüver: GOSCH - Der Fischkönig von Sylt. Wachholtz Verlag, 2014, ISBN 978-3-529-07502-5.
- Andreas Franke: Original GOSCH. Verlag Franke, 2010. ISBN 978-3-00-024394-3.
- Andreas Franke, Jürgen Gosch: Eine Insel, GOSCH und Meer. Verlag Atelier im Fischerhaus, 1997, ISBN 3-88132-908-0.
- Jürgen Gosch et al.: Meine Insel. Eine Sylt-Tour mit Jürgen Gosch. Wachholtz Verlag, 2015, ISBN 978-3-529-07743-2.
- Jürgen Gosch et al.: Fisch gefangen! Feiner Fisch von Aal bis Zander. Wachholtz Verlag, 2015, ISBN 978-3-529-07740-1.
- Jürgen Gosch et al.: Schick in Schale. Meeresfrüchte neu entdecken. Wachholtz Verlag, 2015, ISBN 978-3-529-07741-8.
- Jürgen Gosch et al.: Hand-Arbeiten. Fingerfood zum Selbermachen. Wachholtz Verlag, 2015, ISBN 978-3-529-07742-5.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Vom Maurerlehrling zum Krabbenkönig.
- ↑ Kolja Rudzio: Jürgen Gosch: Heute schon gearbeitet? In: Die Zeit. 12. Oktober 2018, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 15. März 2020]).
- ↑ Deutscher Gastronomiepreis 2017: Die Gewinner stehen fest. Abgerufen am 15. März 2020.