Funun (arabisch فنون, DMG Funūn, geb. im 9. Jahrhundert, gest. im 9. oder 10. Jahrhundert) war eine Sängersklavin des persischen Sufi-Gelehrten Yahya ibn Mu'adh ar-Razi (gest. 871).

Funun (wörtlich: Künste) wird in der klassisch-arabischen Literatur wird von Ibn Fadlallah al-Umari (1301–1349) als schöne Frau, starke Persönlichkeit und ausgezeichnete Sängerin beschrieben.[1] Sie war Dichterin und Schriftstellerin und soll zudem nie verkauft worden sein.[1] Unklar ist, wie lange sie im Besitz des Sufi-Gelehrten Yahya ibn Mu'adh ar-Razi gewesen ist; betrachtet man die Stationen seines Lebens, lebte sie im heutigen Iran und Afghanistan.[1]

Rezeption

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Funun wird in der klassisch-arabischen Literatur unter anderem im Lexikon Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār, dem bedeutendsten Werk von Ibn Fadlallah al-Umari (1301–1349) erwähnt.[1]

Wissenswertes

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Yasemin Gökpinar notiert, dass es für einen Sufi wie Yahya ibn Mu'adh ar-Razi, der als solcher eigentlich weltlichen Genüssen entsagen sollte, ungewöhnlich ist eine Sängersklavin zu besitzen.[1]

Der Name Funun (Künste) ist ein klassisch-arabischer weiblicher Sklavenname.[2]

Siehe auch

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Literatur

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Arabische Primärquellen

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  • Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (1301–1349): Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār, ins Deutsche übersetzt: Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021.

Sekundärliteratur

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  • Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 118f.
  2. Hekmat Dirbas: Naming of Slave-girls in Arabic: A Survey of Medieval and Modern Sources, Zeitschrift für Arabische Linguistik, Nr. 69, 2019, S. 26–38, im PDF: S. 5.