Friedhof Fechenheim

Friedhof von Frankfurt-Fechenheim

Der Friedhof Fechenheim ist der Friedhof von Frankfurt-Fechenheim, einem Stadtteil von Frankfurt am Main.

Allgemeines Bearbeiten

Der Friedhof (Adresse: Steinäckerstraße 13) befindet sich am Hochufer des Mains. Er wurde dort von der damals selbstständigen Gemeinde Fechenheim 1845 (damals am Rande des Dorfes) angelegt. Vorher hatte man die Toten auf dem Kirchhof bestattet.

Seine heutige Gestalt und seine heutige Größe von 6,4 Hektar erhielt der Friedhof nach der Eingemeindung nach Frankfurt im Jahr 1928 bzw. dem Bau der neoklassizistischen Trauerhalle 1926 bis 1929.

Die Trauerhalle, das Ehrenmal und eine Reihe von Gräbern[1] stehen unter Denkmalschutz.

Die Trauerhalle Bearbeiten

 
Trauerhalle

Die Trauerhalle in neoklassizistischen Formen von 1926–29 steht am Kopfende der Steinäckerstraße. Daraus ergibt sich eine Schauseite der Trauerhalle vom Friedhof weg zur Straße hin. Auffällig ist der mittig angebaute Vorbau, der von vier monumentalen Säulen getragen wird. Darüber befindet sich ein Spitzdach. Der von der Schauseite entstehende Eindruck von Symmetrie täuscht. Das Gebäude verfügt über einen L-förmigen Grundriss. Neben dem rechteckigen Hauptraum für Trauerfeiern sind Nebenräume eingebaut.[2]

Das Ehrenmal Bearbeiten

 
Ehrenmal

Das Ehrenmal befindet sich an der Friedhofsmauer zum Main hin. Es besteht aus einer Grünfläche mit symmetrisch angelegten kleinen Steinkreuzen als Gräberfeld. In der Mitte erhebt sich ein massives dreiteiliges Denkmal. Die drei Pfeiler aus Michelnauer Tuff sind durch Hochreliefs zweier wachehaltenden Krieger verbunden. Das Denkmal wurde vom Fechenheimer Kriegerverein gestiftet und ab 1938 errichtet. Die künstlerische Beratung übernahm der Leiter der Städelschule Prof. Richard Lisker, die Ausführung Bildhauer Hermann Becker. Für die Grünflächengestaltung zeichnete Max Bromme verantwortlich.

Denkmalgeschützte Gräber Bearbeiten

Bild Gewann Name(n) Jahr Steinmetz Beschreibung
  A adM 16 Kullmann-Ewald 1911 Steinmetz H. Schäfer, Fechenheim Breitgelagertes Grabdenkmal mit zentraler Ädikula aus poliertem dunklem Granit in Formen der Renaissance.
  A adM 20a Siebel-Zengel 1905 0 Aufwändiges Wandgrab aus hellem Sandstein. Die Ädikula auf kannelierten Pilastern mit korinthischen Kapitellen ist in Formen der Neurenaissance gestaltet.
  A adM gegenüber A III 1 Kühn 1914 0 Kalksteinwürfel, darüber eine Helmplastik. Das Grabmal erinnert an den am Anfang des Ersten Weltkriegs gefallenen Fechenheimer Lehrer Karl Christian Kühn
  A adM 23 Müller-Kühn 1923 F. Hofmeister Wandstele in expressionistischen Formen aus Kalkstein.
  A adM 35 Klee 1904 0 Das Grab ist ein Wanddenkmal als Ädikula mit Flügelplatten aus poliertem schwarzen Granit. Es ist in vereinfachten Formen der Neurenaissance gehalten.
  A 1/14 Meyer 1929 Gebr. Wagner Ädikula aus Kalkstein, von halbhohen Wandscheiben gefasst. In den Rundbogennischen den neoklassizistischen Denkmals befindet sich je eine Engelsgravur und ein Füllhorn mit Blumen entleerend. Über der zentralen Schrifttafel befindet sich eine blumenumrankte Namenskartusche.
  A adM 37 Becker 1904 0 Wandplatte aus poliertem schwarzen Gramit unter abschließendem, von Voluten gestützten Kreuz.
0 A 11/22 Bingemer 1932 Philipp Ewald Schriftstele mit ungleichen Eckpfeilern aus dunklem Diabas
  A IV/1 Pfarrergräber der katholischen Kirchengemeinde 1931 Steinmetz Bebrüder Mayer, Fechenheim Zentrales Kruzifix aus geschliffenem Kösseiner Granit. Daneben mit Abstand gesetzte Würfel und separat aufgestellten kleineren Kreuzen.
  A IV/18 Dehe 1939 Steinmetz Christoph Mayer & Sohn Schliche Stele aus schwarzem schwedischen Granit. Im Tondo befindet sich das Relief eines Rosenzweiges.
  A IV/20 Ulrich 1966 F. Hofmeister Schriftstele aus schwarzem Granit mit abstrahiertem Giebelabschluss.
  A IV/31 Fleischhauer 1963 F. Hofmeister Stele aus dunklem Diabas mit schildartig vorgezogenem Schriftfeld.
  A IV/32 Claus-Jaeger 1933 (1946) Steinmetz Philipp Ewald Durch Konsolen horizontal geteilte Stele aus Kalkstein unter flacher Verdachung.
0 A IV/33 Knoll 1936 Steinmetz Philipp Schäfer Schlanke Stele aus dunklem, polierten Odenwald-Syenit mit halbrunder Nische zur Aufnahme einer Urne.
  A IV/38 Gottmann 1978 Theo Akkermann In freien künstlerischen Formen modelliertes Bronzekreuz mit reichem Bildschmuck
  A IV adM 2 Manz-Schormann 1913 Gebr. Wagner Wandplatte aus schwarzem Granit. Die von einem Feston gerahmte Schrift hebt sich erhaben bor rau behandelter Steinoberfläche ab.
  A IV adM 1 Schack-Kühn 1911 August Bischoff Vor der schmucklosen Kalkstein-Ädikula befindet sich eine Plastik einer sitzenden Trauernden, die einen Kranz hält.
  A IV adM 6 Ewald 1913 Steinmetz Hch. Schäfer Durch Lisenen dreigeteiltes, mittig übergiebeltes Wanddenkmal aus dunklem Granit. Über den seitlichen Schriftfeldern befinden sich Bronzekränze, im Schweifgiebel ein Flachrelief mit Kreuz über stilisierten Palmzweigen.
  A IV adM 5 Schack 1913 Steinmetz A. Ph. Puth Erben Ädikula aus poliertem schwarzen Granit, das Gebälk getragen durch dorische Halbsäulen.
  A IV adM 7 Puth 1913 0 Übergiebelte Stele aus schwarzem Granit mit einer Urne an der Spitze. Im Giebelfeld ein Relief einer Mohnpflanze als Symbol des Schlafes.
  A V 1 Kühn 1910 Steinmetz H. Schäfer / Plastik: Galvanoplastik*G*Geislingen*S Fünfteiliges, breites Denkmal aus dunklem Granit. In der Mitte befindet sich eine Skulptur eines lebensgroßen Engels aus Galvanobronze.
0 A V 2 Kühn 1907 0 Zwischen Eckpfeilern eingespannte Wandplatte mit segmentbogigem Abschluss aus Kalkstein im Stil des Neoklassizismus.
0 B d 11 Weber 1924 Steinmetz Gebrüder Meyer, Fechenheim Dreiteilige Stele aus poliertem schwarzen Granit mit einem Portraitrelief aus Galvanobronze, umfasst von einem Feston, ebenfalls aus Bronze.
  B d/18 Schack 1924 0 Lagerhafte Ädikula des Reformklassizismus aus gestocktem Granit. Zentral vorgelagert befindet sich die Skulptur eines Engels aus Marmor.
  B x/5 Alt 1927 0 Ädikulaähnliche Stele aus rotem Granit mit Schrifttafel aus schwarzem Granit und Bronzerelief einer knienden Trauernden.
  B i/9 Müller 1934 0 Vereinfachte Ädikula aus rotem Granit. In der zentralen Nische befindet sich das Relief einer Trauernden aus Galvanobronze.

Literatur Bearbeiten

  • Stadt Frankfurt am Main: Der Friedhofswegweiser, März 2012
  • Volker Rödel: Denkmaltopographie/Die Frankfurter Stadtteilfriedhöfe, ISBN 978-3-921606-61-2, 2007, S. 62–69

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Grabmäler auf dem Stadtteilfriedhof In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  2. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Friedhofskapelle In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen

Weblinks Bearbeiten

Commons: Friedhof Fechenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 7′ 11,9″ N, 8° 46′ 25,7″ O