Freystedt (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Die Freiherren von Freystedt sind ein evangelisches Adelsgeschlecht, das aus einer unehelichen Beziehung zwischen Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach – dem späteren Großherzog von Baden – und der Elise Barbara Schlutter hervorging. Das Geschlecht existierte von 1777 bis 1917.[1]

Wappen der Freiherren von Freystedt

Geschichte Bearbeiten

Stammvater des Geschlechts ist Carl Friedrich Hermann von Freystedt, den Karl Friedrich 1777 offiziell als seinen Sohn anerkannte. Auf Betreiben des Markgrafen erhob Kaiser Joseph II. Freystedt am 30. Dezember 1777 in den Reichsadelsstand, der sich damit Freiherr nennen durfte. Das Geschlecht starb in der männlichen Linie 1917 mit dem großherzoglich badischen Hofmarschall Leopold von Freystedt aus.

Der Name wird in der Geschichtsliteratur teilweise auch in anderer Schreibweise wiedergegeben: Freistedt, Freistädt.

Wappen Bearbeiten

Unter einem goldenen Brückenbalken mit drei Pfeilern eine silberne Rose mit blauem Kern und grünen Kelchblättern.[2]

Namensträger Bearbeiten

Nachkommenliste (unvollständig) Bearbeiten

  1. Carl Friedrich Hermann von Freystedt (1749–1795), ⚭ 27. April 1775 Sophia Sabine Barbara Götz[3]
    1. Karoline (1775–1862), Hofdame der Markgräfin Amalie von Baden
    2. Karl Friedrich Hermann (1776–1851) ⚭ 1807 Luise Julie Hauchecorne (1772–1858)
      1. Hermine Caroline Luise (1808–1892) ⚭ Karl Theodor Graf von Kageneck (1803–1859)[4]
        1. Heinrich Julius (1835–1887)
        2. Alfred (1837–1855)
        3. Richard Friedrich Carl Maximilian (1845–1877)
      2. Heinrich Gustav Ludwig Karl von Freystedt (* 1809; † 1885) 1. ⚭ 1833 Aloyse von Blonay (1813–1837); 2. ⚭ 1839 die Freiin Mathilde von Mentzingen[5]:
        1. Louise Caroline Juliette Bertha (1834–1898)[6][7] ⚭ Graf Olympe-Clemente-Alexandre-Auguste Aguado de las Marismas (1827–1894)[8]
          1. Louis (1862–1913)[7]
          2. Aloyse Berthe Maria del Carmen (1870–1911)[7]
        2. Emma Frédérique Yelva Aloyse (1837–1915) ⚭ 1866 Amedée Eugène Louis Roux (1836–1876)[9], Uhrenfabrikant
          1. Albert (1867–1940)
          2. Roger (1869–1936)
        3. Leopold von Freystedt (* 1840; † 1917) ⚭ 1877 Olga Gräfin Zeppelin (1846–1920) => mit ihm stirbt das Geschlecht in männlicher Linie aus
    3. Auguste (* 12. August 1780; † 27. Januar 1861) ⚭ Christoph Ferdinand IV. Philipp von Degenfeld
      1. Ferdinand Christoph Eberhard Friedrich von Degenfeld (1811–1844) ⚭ Bianca von Kniestedt
      2. Alfred von Degenfeld (1816–1888) ⚭ 1844 Augusta Gräfin von Sponeck (1823–1890)
        1. Ferdinand Edmund Karl Alfred (1850–1870)
        2. Hedwig Eberhardine Eleonora Auguste Gabriele Caroline (1845–1903) ⚭ Alexander Franz Dietrich von Gemmingen-Fürfeld (1838–1913)
        3. Auguste Caroline Maria (1847–1921) ⚭ Leopold Theodor von Adelsheim (1838–1897)
        4. Wilhelmine (1860–1887)
    4. Friederike (1782–1855) ⚭ 1807 Friedrich Christoph Freiherr von Bühler (1761–1833)
    5. Wilhelmine (* 10. Juni 1783; † 18. Januar 1881) ⚭ 1806 Karl Heinrich von Fahnenberg (1779–1840); Hofdame der Großherzogin Stephanie
      1. Marie von Fahnenberg (1818–1872)[10] ⚭ Ernst Rudolph August von Hügel (* 1794)[11]
    6. Luise (* 2. August 1783; † 20. September 1833) ⚭ Friedrich Philipp von Baumbach (1778–1828)[12]
    7. Friedrich Theodor (* 1787; † 1789)
    8. August (* 1791; † 1792)

Literatur Bearbeiten

  • Edmund von der Becke-Klüchtzner, Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden, 1886 online
  • Gerald Maria Landgraf: „Moderate et prudenter“ – Studien zur aufgeklärten Reformpolitik Karl Friedrichs von Baden (1728-1811), Inaugural-Dissertation der Universität Regensburg, Landsberg a.L. 2008 online (PDF; 7,1 MB)
  • Karl Stiefel, Baden – 1648-1952, 2 Bände, Karlsruhe 1978
  • L. Löhlein: Karl Freiherr von Freystedt, in: Friedrich von Weech (Herausgeber): Badische Biographien, Erster Theil, Heidelberg 1875, S. 261–262
  • Fritz Hirsch: 100 Jahre Bauen und Schauen. Ein Buch für Jeden, der sich mit Architektur aus Liebe beschäftigt, oder weil sein Beruf es so will. Zugleich ein Beitrag zur Kunsttopographie des Grossherzogtums Baden unter besonderer Berücksichtigung der Residenzstadt Karlsruhe. Badenia, Karlsruhe 1932, S. 185 ff. Digitalisat bei der Badischen Landesbibliothek
  • Friedrich Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden; nach officiellen, von den Behörden erhaltenen, und andern authentischen Quellen bearbeitet. Stuttgart 1845, S. 251–252 im Internet Archive

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. s. Generallandesarchiv
  2. s. Fritz Schülin: Der Dinghof zu Istein. In: Fritz Schülin, Hermann Schäfer, Pius Schwanz: Istein und der Isteiner Klotz, 3. Auflage 1994, S. 257
  3. s. Hirsch S. 188 (Fußnote 252); dcodriscoll.pbworks.com
  4. Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2), Heidelberg, 1905, S. 230
  5. zwei Söhne sind früh verstorben; s. Nachruf in badische Biographien
  6. Eintrag und Fotografie auf der Homepage des Musée d'Orsay (Memento des Originals vom 27. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musee-orsay.fr
  7. a b c Louise Caroline Juliette Bertha de Freistedt Aguado in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 30. Januar 2023 (englisch).
  8. s. hierzu allgemein auch den Artikel in der englischen Wikipedia w:en:Olympe Aguado
  9. Eintrag auf watch-wiki.org; Eintrag auf gw.geneanet.org
  10. Irmgard Scheitler: Gattung und Geschlecht. Reisebeschreibungen deutscher Frauen 1780–1850, Tübingen 1999, S. 289
  11. Friedrich Cast: Süddeutscher Adelsheros Band 1, Ausgabe 1, S. 428
  12. Jahrbuch des Deutschen Adels, 1896

Weblinks Bearbeiten

Commons: Freiherren von Freystedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien