Carl Eberwein
Franz Carl Adelbert Eberwein (* 10. November 1786 in Weimar; † 2. März 1868 ebenda) war Musikdirektor und Dirigent an der großherzoglichen Oper in Weimar.
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LebenBearbeiten
Eberwein war Angehöriger einer Familiendynastie, die wichtige Beiträge zur Musikentwicklung im klassischen und nachklassischen Weimar leistete. Sein Vater Alexander Bartholomäus Eberwein war Hof- und Stadtmusikus in Weimar und zuständig für die Musik bei Hochzeiten, Begräbnissen und Jahrmärkten. Bei ihm ging sein Sohn in die Lehre und wurde mit 17 Jahren Flötist in der Hofkapelle, deren Mitglied er von 1802 bis 1849 blieb. Goethe erkannte seine Begabung und ermöglichte ihm 1808/1809 eine neunmonatige Weiterbildung bei Carl Friedrich Zelter in Berlin. 1826 stieg er zum Musikdirektor auf. Daneben war er Leiter der Kirchenmusik an der Stadtkirche und Musiklehrer am Gymnasium.
Zu seinem Förderer Goethe stand Eberwein in vertrautem Verhältnis. 25 Jahre lang leitete er die Hauskonzerte und Festmusiken im Goethehaus. Er vertonte viele Gedichte Goethes und schuf Bühnenmusiken zum Monodrama Proserpina und zum Faust. Diese wurde bis 1873 regelmäßig zu den Faust-Aufführungen gespielt. Besonderen Erfolg hatte seine Bühnenmusik zu Karl von Holteis Lenore. Außerdem komponierte er sieben Opern sowie Chöre und Kammermusik. In die Weimarer Freimaurerloge Anna Amalia zu den drei Rosen wurde er im Jahre 1814 aufgenommen.
Eberweins Musik geriet bald in Vergessenheit. Sie kann nicht als klassisch im Sinne der großen Wiener Komponisten betrachtet werden, sondern ist eher dem vorklassischen Stil der Empfindsamkeit zuzurechnen.
Verheiratet war er ab Juni 1812 mit Henriette Eberwein, geborene Häßler. Sein Schwiegervater war Johann Wilhelm Häßler.
WerkeBearbeiten
Das Libretto nach dem Werk Das Liebhaberkonzert schuf der Superintendent und Schriftsteller Christian Friedrich Gottfried Teuscher (1791–1865). Die Uraufführung war am 24. Februar 1815 in Weimar.[1]
LiteraturBearbeiten
- Moritz Fürstenau: Eberwein, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 588 f.
- Horst Heussner: Eberwein, Karl Franz Adalbert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 259 f. (Digitalisat).
- Gabriele Busch-Salmen: Eberwein, Franz Carl. In: Benedikt Jeßing, Bernd Lutz, Inge Wild (Hrsg.): Metzler-Goethe-Lexikon. J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 1999, ISBN 3-476-01589-0, S. 103–104.
WeblinksBearbeiten
- Das Eberwein-Archiv – Schaffensdokumente der Musiker- und Komponistenfamilie Eberwein
- Werkliste auf operone.de
- Noten und Audiodateien von Franz Carl Adelbert Eberwein im International Music Score Library Project
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Die Oper in Deutschland zwischen 1770 und 1830. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 30. Mai 2013
Personendaten | |
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NAME | Eberwein, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Eberwein, Franz Carl Adelbert |
KURZBESCHREIBUNG | Musikdirektor und Dirigent an der großherzoglichen Oper in Weimar |
GEBURTSDATUM | 10. November 1786 |
GEBURTSORT | Weimar |
STERBEDATUM | 2. März 1868 |
STERBEORT | Weimar |