Feramors

Oper von Anton Grigorjewitsch Rubinstein

Feramors ist eine lyrische Oper in drei Akten des Komponisten Anton Grigorjewitsch Rubinstein; das Libretto dazu verfasste Julius Rodenberg auf der Basis von Thomas Moores Erzählung „Lalla Rookh“. Diese Oper entstand 1861/1862 und erlebte ihre Uraufführung am 24. Februar 1863 an der königlichen Hofoper in Dresden.

Werkdaten
Titel: Feramors
Form: Oper
Originalsprache: Deutsch
Musik: Anton Grigorjewitsch Rubinstein
Libretto: Julius Rodenberg
Literarische Vorlage: Thomas Moores Erzählung „Lalla Rookh“
Uraufführung: 24. Februar 1863
Ort der Uraufführung: königliche Hofoper Dresden
Ort und Zeit der Handlung: ein Tal im Kaschmir-Gebirge
Personen
  • Lalla Rookh, Prinzessin von Hindostan: Sopran
  • Hafisa, ihre Freundin: Alt
  • Feramors, ein fahrender Sänger: Tenor
  • Fadladin, Großwesir von Hindostan: Bass
  • Chosru, Gesandter des Königs von Bokhara: Bariton

1872 kam in Wien eine bearbeitete Version dieses Werks in zwei Akten auf die Bühne.

Handlung Bearbeiten

1. Akt

Im Palast zu Hindostan wird der König von Bokhara erwartet. Er soll in Kürze eintreffen, um die Prinzessin Lalla Rookh zu heiraten. Der Großwesir Fadladin organisiert die Vorbereitungen zu diesem Fest, als Chosru, der Gesandte des Bräutigams gemeldet wird.

Die Braut empfängt zusammen mit ihrer Freundin Hafisa den Gesandten, welcher die baldige Ankunft seines Königs meldet. Lalla Rookh ist sehr traurig, da sie bereits heimlich den Sänger Feramors liebt, den sie allerdings nicht heiraten darf. Als der König von Bokhara eintrifft, wird er festlich empfangen (Ballett: „Lichtertanz der Bräute von Kaschmir“).

Während dieses Festes gestehen sich Chosru und Hafisa ihre gegenseitige Liebe. Die Feier wird mit dem Gebetsruf des Muezzins vom Minarett beendet. Als Feramors seine Ballade („Das Mondlicht träumt auf Persiens See“) singt, weiß Lalla Rookh, dass sie den König von Bokhara nicht liebt und nicht heiraten kann.

2. Akt

Der Großwesir Fadladin macht Hafisa einen Heiratsantrag, den diese aber ablehnt. Sie lässt sich dessen Bemühungen nur deshalb gefallen, damit er abgelenkt ist und die Prinzessin Lalla Rookh zusammen mit Feramors nicht bemerkt. Doch als er Feramors wenig später allein in den Gemächern der Prinzessin entdeckt, lässt er ihn sofort verhaften. Als Feramors in den Kerker gebracht werden soll, will ihn das aufgebrachte Volk lynchen. Der Gesandte Chosru hat große Mühen, Feramors zu retten, kann aber nicht verhindern, dass dieser in den Kerker gebracht wird.

3. Akt

Kurz vor der Hochzeit erfährt Großwesir Fadladin, dass sein Gefangener entfliehen konnte. Da aber Lalla Rookh bereits als Braut geschmückt im Festsaal wartet, muss er seinen Pflichten als Großwesir nachkommen. Als er den Bräutigam zur Braut führt, erkennt diese mit Freude ihren Geliebten Feramors. Der König von Bokhara wollte in Verkleidung eines fahrenden Sängers die Lauterkeit seiner Braut prüfen. Unter dem Jubel aller Anwesenden fällt sich das Brautpaar in die Arme.

Trivia Bearbeiten

Die Figur der „Lalla Rookh“ ist nicht identisch mit der realen Person „Truganini“.

Literatur Bearbeiten

  • Leo Melitz: Führer durch die Opern. Globus-Verlag, Berlin 1914, W. 86–87.
  • Horst Seeger: Opern-Lexikon. Heinrichshofens Verlag, Wilhelmshaven 1987, ISBN 3-7959-0271-1, S. 191.
  • Richard Taruskin: Feramors. In: Oxford Musik Online.
  • Anton G. Rubinstein: Feramors. Oper in drei Akten. Senff Verlag, Leipzig 1880.