Klassifikation nach ICD-10
S72 Fraktur des Femurs
S72.08 Schenkelhalsfraktur: Sonstige Teile

Inkl.: Femurkopf o.n.A. Fraktur der Hüfte o.n.A.

ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Eine Femurkopffraktur oder Hüftkopffraktur ist ein Knochenbruch (Fraktur) des Kopfes (Caput) des Oberschenkelknochens (Femur). Sie tritt äußerst selten auf. Diese Fraktur entsteht meist durch erhebliche Gewalteinwirkung besonders bei Verkehrsunfällen. Dabei prallt das Knie des Fahrers an das Armaturenbrett. Die Kraft wird über den Oberschenkel in das Hüftgelenk fortgeleitet, wo es zum Ausbruch des Femurkopfes kommt. Diese Verletzung ist häufig mit einer Hüftgelenksluxation und einem Hüftpfannenbruch verbunden.[1][2]

Einteilung Bearbeiten

 
Schenkelhals und Femurkopf

Die häufigste Klassifikation ist die nach Pipkin:[2]

Einteilung der Femurkopfnekrose nach Pipkin
Pipkin Beschreibung
I Bruch des Femurkopfes unterhalb der Belastungszone
II Bruch des Femurkopfes oberhalb der Belastungszone
III Typ I oder II kombiniert mit einer Schenkelhalsfraktur
IV Typ I oder II kombiniert mit einem Hüftpfannenbruch

Symptome und klinisches Bild Bearbeiten

Das Bein ist nach außen rotiert, verkürzt und nach innen gezogen. die Hüfte ist schmerzhaft und kann kaum bewegt werden. Eine Röntgenaufnahme und eine Computertomographie sind zur genauen Beurteilung der Verletzung notwendig.

Therapie Bearbeiten

Ein sofortiges Einrenken der Hüftgelenksluxation ist anzustreben. Danach wird eine genaue Röntgendiagnostik durchgeführt und über eine Operation entschieden. Hierbei werden dann die Bruchstücke verschraubt oder mit Drähten fixiert und Begleitverletzungen an der Hüftgelenkspfanne oder dem Schenkelhals versorgt.

Komplikationen Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. S. Lederer, M. Tauber, S. Karpik, R. Bogner, A. Auffarth, H. Resch: Hüftkopffrakturen. Der Unfallchirurg 2007. Ausgabe 110, S. 513–520. doi:10.1007/s00113-007-1246-2
  2. a b A. Thannheimer, P. Gutsfeld, V. Bühren: Hüftkopffrakturen. In: Der Chirurg. 2009. Ausgabe 80, S. 1140–1146. doi:10.1007/s00104-009-1738-4