Fecht-Club Hermannia Frankfurt

Deutscher Fechtverein

Der Fecht-Club Hermannia Frankfurt eingetragener Verein (kurz FC Hermannia Frankfurt e. V.) war von 1873 bis 1971 ein Verein zur Förderung des Fechtsports mit Sitz in Frankfurt am Main. Mit zahlreichen Medaillen bei Olympischen Spielen und Deutschen Fechtmeisterschaften zählte der Fecht-Club Hermannia zu den erfolgreichsten deutschen Sportvereinen.[1]

FC Hermannia Frankfurt
Name Fecht-Club Hermannia Frankfurt e.V.
Gegründet 1873
Gründungsort Frankfurt am Main
Auflösung 1971

Geschichte Bearbeiten

 
Wappen des FC Hermannia (1890)

Am 30. Oktober 1873 wurde Fecht-Club Hermannia in Frankfurt am Main gegründet. Einzelne Sportler des Vereins, unter anderem Emil Schön, Erwin Casmir, Julius Eisenecker und Erwin Kroggel, zählten bald zu den deutschen Spitzenfechtern.[1]

Am 24. Dezember 1951 überreichte der damalige Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Walter Kolb, im Auftrag des Bundespräsidenten Theodor Heuss, dem Fecht-Club Hermannia in Würdigung seiner Verdienste das Silberne Lorbeerblatt.[1]

Als in der Nachkriegszeit Leistungszentren wie Bonn, Heidenheim und später der Bundes- und Olympiastützpunkt beim Fecht-Club Tauberbischofsheim immer größer und erfolgreicher wurden und der Fechtsport in bis dahin nicht bekannter Größenordnung von Bund, Ländern und Industrie gesponsert wurde, verschob sich das Kräfteverhältnis erheblich zu Ungunsten der traditionellen Vereine wie der Hermannia. Die Fechtlandschaft veränderte sich in der Folge gravierend; Frankfurter Fechterinnen und Fechter aus verschiedenen Vereinen schlossen sich zusammen. Am 23. September 1971 kam es schließlich nach fast 100 Jahren zur Auflösung der Hermannia, die im Universitätsfechtclub Frankfurt e.V. aufging.[1]

Erfolge Bearbeiten

Deutsche Meisterschaften Bearbeiten

Bei Deutschen Fechtmeisterschaften konnten die Frankfurter Fechter zahlreiche Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften gewinnen. Im Folgenden sind die Athleten der Hermannia mit mindestens fünf Einzelmeistertiteln im Fechten gelistet:[2][3]

Name Gesamt Florett Degen Säbel
Erwin Casmir 23 8 7 8
Julius Eisenecker 8 6 0 2
Erwin Kroggel 5 0 5 0

Olympische Spiele Bearbeiten

Bei den Olympischen Spielen 1906 in Athen war Emil Schön Mitglied der siegreichen deutschen Säbel- und Degenmannschaft. Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam gewann Erwin Casmir im Einzelwettbewerb des Florettfechtens die Silbermedaille. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin holte Helene Mayer die Silbermedaille, das Florettteam mit Erwin Casmir, Julius Eisenecker, Siegfried Lerdon und Stefan Rosenbauer die Bronzemedaille und das Säbelteam mit Erwin Casmir, Julius Eisenecker und Hans-Georg Jörger die Bronzemedaille.[1]

Weltmeisterschaften Bearbeiten

Bei den Weltmeisterschaften 1937 in Paris wurde Helene Mayer Weltmeisterin und die Säbelmannschaft mit Hermannia-Fechtern gewann die Bronzemedaille.[1]

Vereinsstruktur Bearbeiten

Die Vereinsfarben waren schwarz, rot und blau.[1]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Fecht-Club Hermannia Frankfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g UFC Frankfurt: Geschichte des Universitätsfechtclubs Frankfurt e.V., Der Vorgänger: Fecht-Club Hermannia e.V. Frankfurt (PDF; 3 Seiten; 177 KB). S. 2. Online auf www.ufc-frankfurt.de. Abgerufen am 4. April 2017.
  2. Deutscher Fechter-Bund: Deutsche Meisterinnen (Memento des Originals vom 16. April 2023 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fechten.org auf der Website des DFB unter www.fechten.org, abgerufen am 22. Juni 2017.
  3. Deutscher Fechter-Bund: Deutsche Meister (Memento des Originals vom 18. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fechten.org auf der Website des DFB unter www.fechten.org, abgerufen am 22. Juni 2017.