Fashwave ist eine rechtsextreme Subkultur, welche die Ästhetik der miteinander verwandten Musikgenres Vaporwave[1] und Retrowave vereinnahmt. Erste Künstler und Tracks des Genres wurden 2015 auf YouTube und SoundCloud bemerkt.[2]

Der Begriff ist zusammengesetzt aus Faschismus (Fash) und „Welle“ (Wave) und lehnt sich an andere Genrenamen wie Vaporwave und Retrowave an.[3] Vom Vaporwave-/Retrowave-Trend wird der Kunststil und eine Nostalgie für die Vergangenheit übernommen. Doch statt der 1980er Jahre, die beim Original zurückgewünscht werden, geht es um eine Sehnsucht nach einer rechtsextrem konstruierten Vergangenheit mit soldatischem Männlichkeitskult.[4] Fashwave wird der Alt-Right-Bewegung in den USA zugeordnet.[2] Die Subkultur findet weltweit bei online-affinen Rechtsextremen Anklang, die sich selbst unter anderem als Neue Rechte bezeichnen.[5]

Merkmale Bearbeiten

Typische Fashwave Darstellung. Eine Schwarze Sonne mit animierter Verzerrung (Glitch), wie bei der Wiedergabe eines alten VHS Bands.

Typisch für Fashwave sind rechtsextreme Symbole wie die Schwarze Sonne oder das Hakenkreuz sowie Slogans, welche Moderne und Demokratie ablehnen.[4] Es existieren Memes in Fashwave-Art, die sich positiv auf Donald Trump beziehen und als Trumpwave bezeichnet werden.[6] Musikalisch unterscheidet sich Fashwave nur manchmal durch Samples mit faschistischen Parolen wie etwa aus Reden von Faschisten wie Hitler und Goebbels von seinem Vorbild Retrowave. Meist wird Musik des Retrowave-Subgenres Darksynth verwendet.

Einfluss Bearbeiten

Das Global Network on Extremism and Technology sieht in Fashwave ein Potenzial für Radikalisierung im Internet[3], während andere darauf verweisen, dass der Rekrutierungserfolg von Fashwave gering sei.[7]

Künstler Bearbeiten

Bekannte Vertreter des Genres sind beispielsweise Cybernazi, Xurious oder Stormcloak.[8]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Süddeutsche Zeitung: Der Hashtag #Fashwave transportiert rechte Ideologie. In: Süddeutsche Zeitung. 24. November 2021, abgerufen am 10. Mai 2022.
  2. a b Reggie Ugwu: How Electronic Music Made By Neo-Nazis Soundtracks The Alt-Right. Abgerufen am 12. Mai 2022 (englisch).
  3. a b Storyful: Fashwave: Extremist Audio Formats Present Complex Challenges. In: GNET. S. 10, abgerufen am 10. Mai 2022 (britisches Englisch).
  4. a b Lukas Jäger, Veronika Kracher, Thilo Manemann: Fashwave – Rechtsextremer Hass in Retro-Optik. Hrsg.: Amadeu Antonio Stiftung (= de:hate report. Nr. 2). ISBN 978-3-940878-65-6, S. 6 (27 S., amadeu-antonio-stiftung.de [PDF]).
  5. Lea Richter: So erkennst Du rechte Accounts im Netz - (neu)rechte Ästhetik. In: Volksverpetzer. 23. Dezember 2021, abgerufen am 10. Mai 2022 (deutsch).
  6. Wie Faschisten versuchen, sich durch “Trumpwave” und “Fashwave” elektronische Musik anzueignen. Abgerufen am 10. Mai 2022.
  7. Veronika Kracher, Manuel Bürger: Fashwave - Nazis in Neon-Optik. In: deutschlandfunkkultur.de. Deutschlandfunk, 13. Juli 2021, abgerufen am 10. Mai 2022.
  8. Martin Böttcher: Musiktrend Fashwave - Made by Cybernazi, Xurious und Stormcloak. In: deutschlandfunkkultur.de. 12. Januar 2017, abgerufen am 13. September 2022.