Eurasia Foundation

US-amerikanische Organisation

Die Eurasia Foundation ist eine ausschließlich auf dem Gebiet der postsowjetischen Staaten tätige, öffentlich finanzierte, aber von privaten Persönlichkeiten geleitete Stiftung, die 1992 in Form eines Public-Private Partnership" mit Sitz in Washington, DC gegründet wurde. Präsidentin ist derzeit (2021) Lisa Coll. Der Vizepräsident Robert O’Donovan ist zugleich Vizepräsident der East Europe Foundation, die vor allem in der Republik Moldau aktiv ist.[1][2]

Zweck der Stiftung und Finanzierung Bearbeiten

Die Eurasia Foundation soll die Zivilgesellschaft und die Marktwirtschaft, das private Unternehmertum sowie Reformen der öffentlichen Verwaltung und politische Reformen in zwölf Nachfolgestaaten der Sowjetunion stärken. Die USAID und die britische Staat stifteten 19 Millionen US-Dollar für die Jahre 2016–2012.[3] Auch andere Regierungen, die Weltbank und private Firmen wie das Bergbauunternehmen Newmont Mining zählen zu den Sponsoren. Bis zum Jahr 2003 hat die Stiftung etwa 130 Millionen US-Dollar für 6500 Projekte ausgegeben.[4] Auch Kredite und Stipendien werden vergeben.

Aktivitäten Bearbeiten

Zur Stiftung gehören auch Suborganisationen wie die New Eurasia Foundation in Russland und Belarus, die East Europe Foundation in Moldawien, früher auch in der Ukraine und Belarus, die Eurasia Partnership Foundation im Südkaukasus und die Eurasia Foundation of Central Asia mit Sitz in Kirgisistan. In vielen von den Stiftungen geförderten Regionen wurden Informationsplattformen im Internet als Alternativen zur Regierungspresse geschaffen, so z. B. in Kirgisistan[5] oder in der Ukraine. Das dort im Dezember 2013 ins Leben gerufene Projekt Open City diente nicht nur dazu, in Kiew ukrainisch-englische Straßenschilder einzuführen, sondern schuf auch eine Plattform zur Bündelung der Aktivitäten der NGOs und der Bürgerproteste gegen die damalige Regierung.[6]

In der Ukraine verwaltet die Stiftung auch die umfangreichen Mittel der Charles Stewart Mott Foundation.[7] Wichtigster Empfänger der Mittel in der Ukraine war im Zeitraum bis 2003 das Zentrum für Philanthropie, das fast völlig von den Stiftungsmitteln abhängig war. Eine solche Tatsache gilt als „Hindernis für die innergesellschaftliche Verankerung der NGOs“.[8]

In neuerer Zeit wurden die Aktivitäten auf andere Länder wie China, Jordanien und Bosnien-Herzegowina ausgedehnt.

Literatur Bearbeiten

  • Sarah E. Mendelson, John K. Glenn: The Power and Limits of NGOs: A Critical Look at Building Democracy in Eastern Europe and Eurasia. New York City: Columbia University Press 2012.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Website der Eurasia Foundation
  2. Website der East Europe Foundation
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 12. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eurasia.org
  4. Zahlenangaben unsicher, siehe Andreas Umland: Westliche Förderprogramme in der Ukraine. Forschungsstelle Osteuropa Bremen, Arbeitspapiere und Materialien Nr. 63, Dezember 2004, S. 25 (PDF-Datei online).
  5. http://www.irex.org/system/files/u105/EE_MSI_2012_Kyrgyzstan.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.irex.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. http://eef.org.ua/index.php?page=catalog&id=29&nid=363&lang=en
  7. Andreas Umland: Westliche Förderprogramme in der Ukraine. Forschungsstelle Osteuropa Bremen, Arbeitspapiere und Materialien Nr. 63, Dezember 2004, S. 37 (PDF-Datei online).
  8. Nachwort von Astrid Sahm zu Andreas Umland: Westliche Förderprogramme in der Ukraine. Forschungsstelle Osteuropa Bremen, Arbeitspapiere und Materialien Nr. 63, Dezember 2004, S. 41 (PDF).