Acetobacteraceae

Familie der Ordnung Rhodospirillale
(Weitergeleitet von Essigsäurebakterien)

Die Acetobacteraceae bilden eine Familie innerhalb der Alphaproteobacteria. Es handelt sich um gramnegative, obligat aerobe, stäbchenförmige und oft bewegliche Bakterien. Der optimale pH-Wert für diese Mikroorganismen liegt meist im sauren Bereich, oft zwischen 5,3 und 6,3. Einige wachsen noch bei erheblich niedrigeren pH-Werten. Es sind auch Arten vorhanden, die nur im alkalischen Bereich wachsen, hierzu zählt z. B. Roseococcus und Erythrobacter.[1]

Acetobacteraceae

Wildtyp von Komagataeibacter hansenii ATCC 23769,
Zellen gefärbt mit Kristallviolett.

Systematik
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Alphaproteobacteria
Ordnung: Rhodospirillales
Familie: Acetobacteraceae
Wissenschaftlicher Name
Acetobacteraceae
(ex Henrici 1939) Gillis & De Ley 1980

Stoffwechsel und Ökologie

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Innerhalb der Acetobacteraceae sind Essigsäurebakterien (genannt auch Essigbakterien, englisch acetic acid bacteria, AAB) und auch phototrophe Bakterien zu finden.

Die Essigsäurebakterien gewinnen Energie durch die Oxidation von Ethanol zu Essigsäure. Einige Gattungen, wie z. B. Acetobacter, können mit Hilfe von Enzymen des Citratzyklus (Zitronensäurezyklus) Essigsäure weiter zu Kohlendioxid und Wasser abbauen. Andere, wie zum Beispiel Gluconobacter, sind mangels entsprechender Enzyme dazu nicht in der Lage.

In der Natur kommen Essigsäurebakterien überall da vor, wo Hefen Zucker oder pflanzliche Kohlenhydrate zu Ethanol vergären. Sie können auch von Blütennektar und von beschädigten Früchten isoliert werden. Auf Apfelwein und Bier, das weder pasteurisiert noch steril-gefiltert ist, wachsen sie in einer Kahmhaut auf der Oberfläche.

Andere Gattungen, zum Beispiel Acidicaldus, Acidiphilium, Acidisphaera, Acidocella und Rhodopila, können aus stark versauerten, oligotrophen Gewässern isoliert werden. Acidiphilium acidophilum kann autotroph leben, also selbst Kohlenstoff fixieren. Roseococcus ist heteroorganotroph und nutzt die Atmung, kann aber auch zusätzlich Photosynthese betreiben (fakultativ photoheterotroph).

Einige Arten können elementaren Stickstoff (N2) aus der Umgebung fixieren und somit im eigenen Stoffwechsel nutzen. Gluconacetobacter johannae und Gluconacetobacter diazotrophicus sind Beispiele der Acetobacteraceae.[2] Die sogenannten Stickstofffixierer spielen eine bedeutende Rolle innerhalb des Stickstoffkreislaufs.

In dieser Familie sind nur wenige pathogene (krankheitserregende) Arten bekannt, hierzu zählt z. B. Granulibacter bethesdensis.

Systematik

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Einige Gattungen dieser Familie:[3]

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Commons: Acetobacteraceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Eugene Rosenberg, Edward F. DeLong, Stephen Lory, Erko Stackebrandt und Fabiano Thompson: The Prokaryotes. Alphaproteobacteria and Betaproteobacteria ISBN 978-3-642-30197-1
  2. George M. Garrity: Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage, Band 2: The Proteobacteria. Part C: The Alpha-, Beta-, Delta-, and Epsilonproteabacteria. Springer, New York 2005, ISBN 0-387-24145-0.
  3. J. P. Euzéby: List of Prokaryotic names with Standing in NomenclatureFamilie Acetobacteraceae (Stand 18. November 2015)
  4. Extraordinary Microbes Living in Extremely Harsh Volcanic Lake Show How Life Might Have Existed on Mars, auf: SciTechDaily vom 28. Januar 2022, sowie
    Michelle Starr: This Extremely Toxic Lake Could Show Us How Life May Have Survived on Mars, auf: sciencealert vom 29. Januar 2022.
  5. M. V. Dziuba, A. Paulus, L. Schramm, R. P. Awal, M. Pósfai, C. L. Monteil, S. Fouteau, R. Uebe, D. Schüler: Silent gene clusters encode magnetic organelle biosynthesis in a non-magnetotactic phototrophic bacterium. In: Nature: The ISME Journal, Band 17, 2023, S. 326–339; doi:10.1038/s41396-022-01348-y, Epub 14. Dezember 2022 (englisch). dazu:

Literatur

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  • M. Gillis, J. De Ley: Intra- and intergeneric similarities of the ribosomal ribonucleic acid cistrons of Acetobacter and Gluconobacter. In: International Journal of Systematic Bacteriology, Band 30, 1980, S. 7–27.
  • George M. Garrity: Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage, Band 2: The Proteobacteria. Part C: The Alpha-, Beta-, Delta-, and Epsilonproteabacteria. Springer, New York 2005, ISBN 0-387-24145-0.