Erich Mertens

deutscher Kommunalpolitiker

Erich Mertens († nach 1955) war ein deutscher Kommunalpolitiker der NSDAP. Er war von 1930 bis 1945 Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt in der preußischen Provinz Sachsen.

Leben Bearbeiten

Am 3. Oktober 1930 wurde Mertens für zwölf Jahre als Oberbürgermeister von Halberstadt vereidigt.[1] Er blieb bis 1945 im Amt. Nach dem Einmarsch der Amerikaner wurde er kurzzeitig abgesetzt, dann aber erneut bis zum Einmarsch der sowjetischen Besatzungstruppen eingestellt.[2]

Mertens war Mitglied des Verwaltungsrates der Mitteldeutschen Landesbank – Girozentrale für Provinz Sachsen, Thüringen und Anhalt in Magdeburg sowie der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-Gesellschaft in Blankenburg (Harz).[3] Daneben war er u. a. Vorsitzender des Schulausschusses für Volksschulen.

Während seiner Amtszeit wurden u. a. Andersdenkende und jüdische Bewohner Halberstadts verfolgt und die Synagoge abgerissen. Die SS richtete während des Zweiten Weltkrieges im Stadtgebiet mehrere Außenstellen von Konzentrationslagern ein.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Vorwort. In: Karl Becker: Chronik der Stadt Halberstadt im Harz. NSDAP-Ortsgruppe Halberstadt, 1941.
  • Morphologische Vorgänge im Kreidegebiet der Halberstädter Mulde (Veröffentlichungen des Städtischen Museums zur Geschichte von Natur und Gesellschaft der Stadt Halberstadt, Band 1). Städtisches Museum zur Geschichte von Natur und Gesellschaft der Stadt Halberstadt, Halberstadt 1955.

Literatur Bearbeiten

  • Helmut Weihsmann: Bauen unterm Hakenkreuz. Architektur des Untergangs. Promedia, 1998, S. 460f.
  • Dieter Kunze: Gut besuchter Vortrag über Halberstadt in den 1930er Jahren. Rüstungsindustrie schafft in der Nazizeit die meisten Arbeitsplätze. In: Halberstädter Volksstimme vom 5. April 2013.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Warnack (Hrsg.): Taschenbuch für Verwaltungsbeamte, 56. Jahrgang, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1939, S. 279.
  2. Nordharzer Jahrbuch. Städtisches Museum Halberstadt, 1968, S. 68.
  3. Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte, 1939, S. 1082.