Sonnenfinsternis vom 11. August 1999

Sonnenfinsternis
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Am 11. August 1999 fand eine totale Sonnenfinsternis über Mitteleuropa statt. Sie gehörte zum Saroszyklus 145 und wurde erstmals etwas östlich der nordamerikanischen Ostküste als partielle Sonnenfinsternis sichtbar.

Sonnenfinsternis vom 11. August 1999
Animation der totalen Sonnenfinsternis am 11. August 1999
Animation der totalen Sonnenfinsternis am 11. August 1999
Klassifikation
Typ Total
Gebiet Östliches Nordamerika, Nordafrika, Europa, Asien
Total: Europa, Asien
Saroszyklus 145 (21 von 77)
Gamma-Wert 0,5062
Größte Verfinsterung
Dauer 2 Minuten 23 Sekunden
Ort Rumänien
Lage 45° 5′ N, 24° 17′ OKoordinaten: 45° 5′ N, 24° 17′ O
Zeitpunkt 11. August 1999 11:03:05  UT
Größe 1,0286

Die Geschwindigkeit des Kernschattens des Mondes sank von anfangs über 50 000 Kilometer pro Stunde schnell auf immer noch mehr als 4 000 Kilometer pro Stunde, während der Schatten den Atlantik überquerte. An der Westspitze Englands – bei Land’s End – bewegte er sich mit etwa 3 000 Kilometer pro Stunde. Der knapp hundert Kilometer breite Totalitätstreifen zog danach quer über Europa, wobei um 11:04 UT in Rumänien mit 2 Minuten und 23 Sekunden die längste Dauer der Totalität erreicht wurde. Östlich von Indien im Golf von Bengalen endete die Sonnenfinsternis bei Sonnenuntergang.

Die Sonnenfinsternis erfreute sich bereits Wochen im Voraus einer großen Popularität und Medienresonanz. Dabei konnte die Nachfrage nach den früh ausverkauften Sonnenfinsternis-Schutzbrillen vom Handel bis zuletzt nicht gedeckt werden.

Beobachtbarkeit

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Datenblatt der NASA, mit osteuropäischen Grenzen vor 1990

Im deutschsprachigen Raum bewegte sich der Kernschatten um die Mittagszeit in südöstlicher Richtung, ungefähr entlang des Verlaufs der Bundesautobahn 8, über die Großstädte Saarbrücken, Kaiserslautern, Karlsruhe, Pforzheim, Heilbronn, Stuttgart, Reutlingen, Ulm, Augsburg, Ingolstadt, München, Salzburg und, am äußersten nördlichen und südlichen Rand der Totalitätszone, Linz und Graz. In weiten Teilen dieses Gebietes bestand zur jeweiligen Totalitätszeit relativ dichte Bewölkung, sodass dort eine Beobachtung der eigentlichen Verdeckung für viele schwer möglich bis unmöglich war.[1] In Oberösterreich, wo die Mitte der Totalitätszone über den Attersee verlief, waren die Sichtbedingungen relativ gut.[2]

Jeweils hundert Personen konnten diese Sonnenfinsternis an Bord dreier Concorde-Flugzeuge erleben. Die Flugzeuge folgten dabei dem Verlauf des Kernschattens, so dass sich die Totalität für die Passagiere auf etwa 15 Minuten verlängerte, bevor der Kernschatten die mit maximal 2 200 Kilometer pro Stunde fliegenden Maschinen überholt hatte.

Ereignisse um die Sonnenfinsternis

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Auf den Autobahnen in Deutschland kam es zu Staus mit mehreren hundert Kilometern Länge. Züge waren überfüllt und an mehreren Bahnhöfen mussten Fahrgäste abgewiesen werden.[3]

Folgende Sonnenfinsternisse

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Die Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 war die letzte zentrale Finsternis des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 2000 ereigneten sich jedoch vier partielle Sonnenfinsternisse: am 5. Februar, am 1. Juli, am 31. Juli sowie am 25. Dezember. Die nächste totale Finsternis fand am 21. Juni 2001 statt, diese war hauptsächlich im Südatlantik und im südlichen Afrika zu beobachten und von Europa aus unbeobachtbar.

Die nächste totale Sonnenfinsternis, bei der der Kernschatten über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinwegzieht, wird am 3. September 2081 stattfinden.

Rezeption

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Einzelnachweise

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  1. Roland Brodbeck: Sonnenfinsternis am 11. 8. 1999. In: eclipse.astronomie.info. 9. April 2014, abgerufen am 14. Februar 2016.
  2. Sternenbote vom September 1999
  3. Katja Iken, Christian Neeb: Sonnenfinsternis 1999: Es geschah am helllichten Tag. In: Spiegel Online. 19. März 2015, abgerufen am 26. August 2017.
  4. DVD: München – Geheimnisse einer Stadt, absolut medien GmbH 2012 ISBN 978-3-89848-391-9 ab 1:58:26
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Commons: Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien