Dunkerron Castle (irisch Caisleán Dhún Ciaráin) ist die Ruine eines Tower House in der Civil Parish Templenoe bei Kenmare im irischen County Kerry. Die Niederungsburg war seit Ende des 16. Jahrhunderts der Familiensitz der Familie O’Sullivan.

Dunkerron Castle
Ruine von Dunkerron Castle

Ruine von Dunkerron Castle

Alternativname(n) Caisleán Dhún Ciaráin
Staat Irland
Ort Templenoe
Entstehungszeit 13. Jahrhundert (Tower House)
16. Jahrhundert (Hof)
Burgentyp Niederungsburg (Tower House)
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Irischer Adel
Bauweise Bruchstein
Geographische Lage 51° 53′ N, 9° 37′ WKoordinaten: 51° 52′ 32″ N, 9° 37′ 15″ W
Höhenlage 20 m ASLVorlage:Höhe/unbekannter Bezug
Dunkerron Castle (Irland)
Dunkerron Castle (Irland)

Geschichte Bearbeiten

Das vierstöckige Tower House wurde im 13. Jahrhundert auf einem Kalksteinfelsen als Festung der normannischen Familie Carew errichtet.[1][2][3] Verschiedene jüngere Gebäudeteile, z. B. der Innenhof, stammen vom Ende des 16. Jahrhunderts, als Owen O’Sullivan „Chief of the Name“ (Clanchef) den Titel „O’Sullivan Mór“ (Ó Súilleabháin Mór) annahm.[4][5][2][6] Die Inschrift auf einer Tafel von 1596 zeigt die Verbindung der Burg mit den Familien O’Sullivan Mór und McCarthy Reagh.[2][7] Einige Zeit lang war Dunkerron Castle der Familiensitz der O’Sullivan Mór.[8][9]

Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde der Hauptfamiliensitz der O’Sullivan Mór auf das nahegelegene Cappanacush Castle verlegt,[10] und der Altertumsforscher Samuel Lewis bemerkte, dass beide Burgen „der Sage nach verteidigt wurden“, und zwar von ihren Eigentümern der O’Sullivan Mór während der Rückeroberung Irlands Mitte des 17. Jahrhunderts.[11] Nach diesem Konflikt wurden die Ländereien und Burgen der O’Sullivans in Dunkerron und Cappancush nach dem Siedlungsgesetz 1652 konfisziert und einem Unterstützer Cromwells, William Petty, übertragen.[6] Spätere Bemühungen der O’Sullivans, ihre Ländereien zurückzuerhalten, waren nicht erfolgreich.[12]

Im 19. Jahrhundert ist die Burg mit Hof auf Karten als „Ruine“ verzeichnet[13] und ein viktorianisches Herrenhaus, Dunkerron House, wurde um diese Zeit auf dem Anwesen errichtet.[14][15]

 
Text von einer Schrifttafel, die auf das Jahr 1596 datiert ist und bestimmte Arbeiten an der Burg Owen O’Sullivan Mór und seiner Gattin Sily Ni Donogh MacCarthy Reagh zuschreibt[16][17][18][19]

Adelstitel Bearbeiten

Eines der letzten Mitglieder eines Zweiges der O’Sullivans war Donal O’Sullivan, der am 16. April 1754 kinderlos und ohne Erben verstarb.[20] Sein Titel „Prince of Dunkerron“ erlosch mit seinem Tod.[20] Die britische Monarchie verlieh zwar den irischen Adelstitel eines Baron Dunkeron an John Petty.[21][22] Dieser Adelstitel, der Petty verliehen wurde, hatte aber keine Verbindung zum ursprünglichen Titel des eingeborenen, irischen Adels.

Einzelnachweise und Bemerkungen Bearbeiten

  1. Gary B. O’Sullivan: The Oak and Serpent. 2007, S. 279, abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  2. a b c Friar O’Sullivan (Muckross Abbey): Ancient History of the Kingdom of Kerry (= Journal of the Cork Historical & Archaeological Society. Band IV, Nr. 40). 1898, S. 260 (englisch, corkhist.ie (Memento des Originals vom 3. Januar 2017 im Internet Archive) [abgerufen am 17. Januar 2019]).
  3. Ann O’Sullivan, John Sheehan: The Iveragh peninsula: an archaeological survey of South Kerry. Cork University Press, 1996, S. 375, abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  4. Colin Breen: An Archaeology of Southwest Ireland, 1570-1670. Four Courts Press, 2007, S. 115, abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  5. John Windele: Dunkerron Castle in Journal of the Kilkenny and South-East of Ireland Archaeological Society. Heft 2. Ausgabe 2. 1859. S. 292–301.
  6. a b William Betham: The Baronetage of England (…). Band 5. Miller, 1805, S. 559 (englisch, google.ie [abgerufen am 17. Januar 2019]).
  7. George V. Du Noyer: Notes Sculptures and an Inscription Carved on a Chimney-Piece Preserved in the Building Attached to Dunkerron Castle in Journal of the Kilkenny and South-East of Ireland Archaeological Society. Heft 2. Ausgabe 2. 1859. S. 290–292.
  8. The O’Sullivan Clan – History of the Clan. BearaTourism.com, abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  9. Geoffrey Keating: History of Ireland. Band 1–3, 1723, S. 700 (englisch, com.bo [abgerufen am 17. Januar 2019]).
  10. The History of Cappanacush Castle. Templenoe.net, archiviert vom Original am 7. Dezember 2013; abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  11. Samuel Lewis: Topographical Dictionary of Ireland. 1837, S. 611, abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  12. NMS Database – Entry for Dunkerron (ref# KE092-026----). In: Historic Environment Viewer. National Monuments Service (NMS), abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  13. OSI – Historical Mapping – 25" B&W Series – Dunkerron. Ordnance Survey of Ireland via geohive.ie, 1913, abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  14. Dunkerron House. Dunkerron.ie, abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  15. Dunkerron House. In: Landed Estates Database. NUI Galway, abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  16. Frater O’Sullivans Artikel von 1896 im Journal of the Cork Historical & Archaeological Society behauptet, diese Tafel wäre über dem offenen Kamin angebracht gewesen.
  17. Friar O’Sullivan of Muckross Abbey, F. Jarlath Pendergast (Herausgeber): Ancient History of the Kingdom of Kerry. In: Journal of the Cork Historical & Archaeological Society, Heft 4, Nr. 40. 1898, archiviert vom Original am 3. Januar 2017; abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  18. Eine spätere Korrektur des Artikels gibt an, die Tafel wäre über einem Brunnen auf dem Grundstück angebracht gewesen.
  19. Notes for the Article: 'Ancient History of the Kingdom of Kerry'. Clan MacCarthy Society, abgerufen am 17. Januar 2019 (englisch).
  20. a b John O’Hart: Irish Pedigrees; or the Origin and Stem of the Irish Nation. 1892, O’Sullivan Mor (No.2) – Lords of Dunkerron, S. 245 (englisch, archive.org [abgerufen am 18. Januar 2019]).
  21. John Petty, 1st Earl of Shelburne, 1st Baron Dunkeron. ThePeerage.com, abgerufen am 18. Januar 2019 (englisch).
  22. John Perry war ab 1732 High Sheriff of Kerry und ein Nachfahre von William Petty, an den die Ländereien nach deren Konfiszierung nach der Rückeroberung Irlands vergeben worden waren.