Die Duke-of-Edinburgh-Klasse war eine aus sechs Einheiten bestehende Schiffsklasse britischer Panzerkreuzer aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg (vier davon gehörten zur Unterklasse der Warrior-Klasse). Das Typschiff war die HMS Duke of Edinburgh.

Duke of Edinburgh
Schiffsdaten
Land Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffsart Panzerkreuzer
Bauwerft Pembroke Marinewerft
Thames Ironworks and Shipbuilding and Engineering Company London
Bauzeitraum 1903 bis 1906
Stapellauf des Typschiffes 14. Juni 1904
Gebaute Einheiten 2
Dienstzeit 1906 bis 1920
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 154,1 m m (Lüa)
Breite 22,4 m m
Tiefgang (max.) 8,2 m m
Verdrängung 12.500 tn.l.
 
Besatzung 790
Maschinenanlage
Maschine 20 × Babcock & Wilcox-Wasserrohrkessel 6 × Großraumwasserkessel
2 × 4-Zyl.-Verbunddampfmaschine
Maschinen­leistung 23.000 PS (16.916 kW)
Höchst­geschwindigkeit 23 kn (43 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel: 76–152 mm
  • Querschotten: 51–152 mm
  • Deck: 19–38 mm
  • Barbetten: 76–152 mm
  • Geschützturm: 114–191 mm
  • Kommandoturm: 254 mm

Baugeschichte Bearbeiten

Die Duke of Edinburgh und ihre Schwesterschiffe stellten eine Weiterentwicklung der vorangegangenen Devonshire- und der Monmouth-Klasse dar. Diese Typen wurden von der britischen Admiralität als nicht mehr ausreichend bewaffnet und geschützt angesehen, um noch gemeinsam sinnvoll mit der Schlachtflotte operieren zu können.[1] Dies war zugleich ein Zugeständnis an die nach 1900 aufkommende Diskussion über das all big gun one caliber battleship. Infolgedessen erhielten die Schiffe der Duke-of-Edinburgh-Klasse eine teilweise um bis zu 50 Prozent stärkere Panzerung (etwa an den Turmfrontseiten, wo die Panzerung auf 191 mm anwuchs) sowie Hauptgeschütze vom Kaliber 234 mm (die Panzerkreuzer der Devonshire- und der Monmouth-Klasse hatten nur Geschütze vom Kaliber 152 mm oder 191 mm). Zudem wurde die Höchstgeschwindigkeit leicht gesteigert und lag nun bei etwa 23 kn. Diese Verbesserungen ließen allerdings auch die maximale Wasserverdrängung der neuen Panzerkreuzer auf deutlich über 14.000 ts ansteigen. Unter der Regie von Sir Philip Watts (1846–1926), der von 1901 bis 1912 Director of Naval Construction der Royal Navy war und in dessen Ägide 1905 auch das revolutionäre Schlachtschiff HMS Dreadnought entstand, wurden auch die Schiffe der Duke of Edinburgh-Klasse konstruiert und gebaut. Die Pläne für diese Panzerkreuzer waren teils vor den ersten Studien zum neuen all big gun one caliber battleship Dreadnought entstanden, womit diese Panzerkreuzer als die ersten von Philip Watts entworfenen Schiffe angesehen werden können.

Bewaffnung Bearbeiten

Die Schiffe waren mit sechs 234-mm-L/47-Mk.-X-Schnellfeuerkanonen in Hexagonalaufstellung bewaffnet. Die Geschütze waren in Einzeltürmen untergebracht, wobei jeweils vier Kanonen gleichzeitig in einer Breitseite abgefeuert werden konnten. Sie konnten etwa 172 kg schwere Granaten über Distanzen von maximal etwa 14,1 km verschießen.[2] Die Mittelartillerie bestand aus zehn 152-mm-L/50-Mk.-XI-Schnellfeuerkanonen in einzelnen Kasematten; je fünf Kasematten waren zu beiden Seiten des Rumpfes untergebracht. Diese Geschütze waren allerdings von relativ geringem Kampfwert, da das Kasemattendeck sehr tief lag und so die Reichweite dieser Kanonen erheblich eingeschränkt wurde; bei hohem Seegang waren die Geschütze fast gänzlich unbenutzbar. Auf den letzten vier Schiffen der Klasse, der sogenannten Warrior-Unterklasse (HMS Warrior, HMS Cochrane, HMS Natal und HMS Achilles) wurden die Kasematten deshalb entfernt und die 152-mm-Kanonen durch vier 191-mm-Geschütze in Einzeltürmen ersetzt, die einen besseren Bestreichungswinkel besaßen und zudem schwerere Geschosse abfeuern konnten. Zudem führte die Duke of Edinburgh zur Abwehr von Torpedobooten noch 22 leichte 47-mm-Geschütze des Typs Vickers Mk. II (3-Pfünder), die unterhalb der Brückenstruktur und nahe dem achteren Masten in je zwei größeren Gruppen aufgestellt waren, sowie drei starre und unterhalb der Wasserlinie eingebaute 457-mm-Torpedorohre mit sich.

Verbleib Bearbeiten

Die Karriere der Duke of Edinburgh-Klasse und der zugehörigen Warrior-Klasse verlief insgesamt glücklos, nur zwei Schiffe überstanden den Ersten Weltkrieg.

Literatur Bearbeiten

  • Norman Friedman: British Cruisers of the Victorian Age. Seaforth Publishing, Barnsley 2012, ISBN 978-1-84832-099-4.
  • John Roberts, H. C. Timewell, Roger Chesneau (Hrsg.), Eugene M. Kolesnik (Hrsg.): Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 – Band 1: Großbritannien/Deutschland. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1983, ISBN 3-7637-5402-4.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Duke of Edinburgh class armoured cruisers
  2. 9.2"/47 (23.4 cm) Mark X