Diskussion:Zweite Natur

Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Sto79 in Abschnitt Nicht erst Lukacz

Nicht erst Lukacz Bearbeiten

Hallo!

Bisher ein schöner Artikel - allerdings finde ich es etwas verkürzt, wenn gesagt wird, dass der Begriff von Lukacz eingeführt wurde. Es ist sicherlich richtig, dass er diesen Begriff in bestimmter Bedeutung verwendet. Allerdings wird der Terminus auch schon vor ihm verwendet. Ich habe auf die Schnelle zwei Quellen gefunden, die darauf eingehen.

1 Hegel

„Die Gewohnheit ist mit Recht eine zweite Natur genannt worden, – Natur, denn sie ist ein unmittelbares Sein der Seele, – eine zweite, denn sie ist eine von der Seele gesetzte Unmittelbarkeit, eine Ein- und Durchbildung der Leiblichkeit, die den Gefühlsbestimmungen als solchen und den Vorstellungs- und Willensbestimmungen als verleiblichten zukommt.“

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse [1830]. 

Dritter Teil: Die Philosophie des Geistes, in: ders. Werke in 20 Bänden (WW), Bd. 10, Frankfurt/M. 1986, 184. Zu Hegels Begriff der Gewohnheit im Kontext seiner Theorie der zweiten Natur vgl. Christoph Menke, Zweite Natur. Kritik und Affirmation, unveröffentlichtes Manuskript, Goethe Universität Frankfurt/Main 2011.

Hogh_Zweite_Natur

2 Anthropologie um 1800

Der Terminus „zweite Natur“ wird um 1800 zu einem Schlüsselbegriff der Anthropologie, der Ästhetik und der Kulturtheorie. Als Ausdruck einer Krise des Traditionsbewußtseins kommt es zu einer semantischen Verschiebung: „Zweite Natur“ bezeichnet nicht mehr nur die überkommene Gewohnheit, sondern die Sehnsucht nach einer neuen Unmittelbarkeit. „Zweite Natur“ wird zu einem Potenzierungsbegriff, der die Möglichkeit der Wiederkehr einer neuen, höheren, gesteigerten Natur inmitten der Kultur thematisiert. Im Begriff der „zweiten Natur“ ist immer eine Spannung zu dem jeweils als „erste Natur“ Verstandenen mitgedacht. Seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts geht es dabei immer wieder um die Frage, ob die Menschen ihre Entfernung von „naturnahen“ Verhältnissen ausbalancieren oder sogar zugunsten einer neuen Einheit auf höherer Stufe überwinden können.

Der Autor zeichnet die neuere Geschichte des Begriffs der „zweiten Natur“ nach. Dabei zeigt sich, daß eine starre Entgegensetzung von „Natur“ und „Kultur“ nicht zu halten ist. In allen geschichtlichen Wandlungen bleibt menschliche Natur auch „zweite Natur“, kulturellen Bedingungen unterworfen und sie wiederum hervorbringend.

Rath: Zweite Natur

Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich versuchen, das einzubauen. Vielleicht kann das jemand übernehmen? :)

Viele Grüße! --Sto79 (Diskussion) 18:58, 6. Apr. 2013 (CEST)Beantworten

Danke für die Quellen. Bin auch für eine Einarbeitung, komme aber zur Zeit nicht dazu. --FelMol (Diskussion) 00:20, 7. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Habe mal mit Aristoteles und Cicero zwei Proponenten aus der Antike hinzugefügt und die Definition verallgemeinert. Vielleicht kannst du noch mal drauf schauen, ob das so in Ordnung ist? --Sto79 (Diskussion) 11:07, 13. Apr. 2013 (CEST)Beantworten