Diskussion:Walter Bruno Berg

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Dr Lol in Abschnitt H. Dieckmann

H. Dieckmann

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Fachlich naheliegend wäre Herbert Dieckmann, ich sehe allerdings nicht, dass er zur fraglichen Zeit Professor in Köln gewesen wäre und habe daher die Abkürzung belassen. -- Aspiriniks (Diskussion) 21:14, 18. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Herbert Dieckmann gehört zu der Romanistengeneration von Fritz Schalk, Hugo Friedrich oder auch Leo Spitzer, die im akademischen Jargon der Nachkriegszeit als "die großen" Romanisten bezeichnet wurden. Fritz Schalk wurde in den 30er Jahren nach Köln auf den Lehrstuhl von Leo Spitzer berufen, den die Nazis ins Exil in den USA vertrieben hatten. Dort war er auch noch 1965, als ich in Köln Romanistik zu studieren begann. In meinem 2. Semester dann, also im WS 65/66, gelang es Schalk seinen Freund Diekmann, der wie Spitzer das Tausend- bzw. 12-jährige Reich in den Staaten verbracht hatte, zu einer Gastprofessur nach Köln einzuladen. Ich hörte eine Vorlesung von ihm über die französische Literatur des 18. Jhs. Dieckmann war also Spezialist der Aufklärungsliteratur wie Schalk. Dieckmann war ein akademischer Gentleman von Kopf bis Fuß. Er hielt die Vorlesung frei sprechend ohne Manuskript, die Linke meist in der Hosentasche eines eleganten Sommeranzugs verborgen, leichten Schrittes den Abstand zwischen Pult und der ersten Hörerreihe durchmessend, und geriet vor allem in Fahrt, wenn es des Pudels Kern in den erotischen Romanen à la "Manon Lescaut" erklärte. Schon im Äußerlichen also das fast genaue Gegenbild seines Freundes Schalk, den ich einige Semester später die Grundbegriffe der französischen Aufklärungsphilosophen mit grüblerischemTiefsinn sezieren hörte. Schalk besaß die Genialität, seinen spezifisch wienerischen Humor (den er natürlich ebenfalls besaß) hinter einer Maske von kleinbürgerlicher Biederkeit zu verbergen, was von einigen Kommilitonen und Kommilitoninnen mit dem akademischen Virus "Schläfrigkeit" verwechselt wurde... "Cum grano salis" (wie Schalk gerne sagte): Zweifellos sind es also Gestalten wie Schalk und Dieckmann, denen ich meine lebenslange Affinität zur Aufklärung, insbesondere jedoch auch ihrer französischen Variante, verdanke.
Zitat aus E-Mail von Walter Bruno Berg am 29.1.2021. --Dr Lol (Diskussion) 07:06, 30. Jan. 2021 (CET)Beantworten