Diskussion:Vor dem Sturm (Roman)

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von DGL

Von welchem alten Fluch werden die Vitzewitz' erlöst? Mit Marie hält die "neue Zeit" Einzug in die Strukturen des verkrusteten märkischen (Klein-)Adels. Was weiter? DGL 21:34, 11. Feb. 2007 (CET)Beantworten


"Ein Feuer (die Spukscheune brennt doch ab) löscht den Flecken aus und eine Prinzessin kommt ins Haus", so heißt's doch sinngemäß... Wie, was weiter? Sie verdirbt den Stammbaum, aber nicht die Profile. Und wenn sie nicht gestorben sind... Laut Renates Tagebuch blüht und gedeiht ja dann die unstandesgemäße Nachkommenschaft Lewins, während sie selbst, noch gefangen in den alten Strukturen, nachdem der einzig "mögliche" Partner umgekommen ist, sozusagen zum Aussterben verurteilt ist. --Xocolatl 21:39, 11. Feb. 2007 (CET)Beantworten

D'accord. Ich sehe aber den Fluch nicht (Spukscheune, wieso??) Fontane ist nicht Edgar Allan Poe. Wollen uns aber nicht über solche Kleinigkeiten streiten.DGL 21:52, 11. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Der kleine Willem wird doch zum Äpfelholen in diese Scheune geschickt, wo auch ein Altar steht, und dann ohnmächtig gefunden, weil er die Spukgestalt gesehen hat. Ich glaube, das ist so ziemlich am Anfang des Buches nachzulesen, wo Lewin sich auf der Schlittenfahrt mit dem Kutscher unterhält. Hab's aber grade offenbar verkramt und kann dir das deswegen nicht wörtlich zitieren... --Xocolatl 22:02, 11. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Du beziehst Dich offensichtlich auf das Ende des zweiten Kapitels. Ich sehe das mehr als weitschweifige Einführung für den Leser; auf jeden Fall aber ironisch gebrochen: Die Geschichte des Herrenhauses und seiner wichtigsten Bewohner wird so dargestellt, wie sie sich das abergläubische Volk schon seit Generationen erzählt. (Dazu gehört dann eben auch, dass der kleine Willem glaubt, etwas gesehen zu haben.) Für Aufbau und Handlung des Romans in irgendeiner Form konstituierend ist das nicht.

Auch später wird nie der Eindruck erweckt, dass Marie tatsächlich eine Prophezeiung erfüllt und von einem Fluch erlöst, sondern der seit Jahrhunderten zum familiären Traditionsbestand gehörende Spruch wird einfach auf Marie angewandt. Diesen Unterschied hatte ich auch im Auge mit meiner Bemerkung, Fontane sei nicht Poe. Ich halte den Schlusssatz des Artikels nach wie vor nicht für eine zutreffende Beschreibung des Romans, sondern bereits für persönliche Interpretation. Aber wie gesagt: Wollen uns über so etwas nicht streiten. DGL 14:33, 12. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Ich seh da kein Problem. Natürlich wird - wie z. B. auch bei Thomas Mann in Königliche Hoheit - mit dem Motiv gespielt, natürlich wird es, auch von den "Betroffenen", in einem gewissen Maß mit Ironie behandelt - aber nicht ganz und gar, wenn du z. B. an Renates Brief denkst, in dem sie über den Scheunenbrand berichtet. Poe'sche Dimensionen sehe ich im Buch nicht, aber auch nicht im Artikeltext. Im übrigen steht es dir ja frei, den Artikel zu verändern; er ist ohnehin mehr als dürftig. --Xocolatl 22:26, 18. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Dass der Artikel dürftig ist, bin ich ganz Deiner Meinung. Dass meine Sichtweise keine starre Ideologie sein soll, habe ich – denke ich – bereits zum Ausdruck gebracht. An einer generellen Überarbeitung würde ich mich beteiligen; aber nur in Kooperation. Wenn also auch Du (oder andere) mitwirken, warum nicht? Alleine eher nicht. Bitte um Feedback. Danke. DGL 23:20, 13. Mär. 2007 (CET)Beantworten