Diskussion:Verfassungstheorie

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von GS

Da die Diskussionsseiten von Carl Schmitt, Benutzer:GS wie auch Benutzer:TobiasKlaus für IPs gesperrt sind sei an dieser Stelle auf folgende Kritik dieses Artikels auf der CS-Disku geantwortet (und vorweg noch erwähnt, dass Benutzer:Ajaxej keine Sockenpuppe von mir ist):

"Der Artikel ist hochgradig angreifbar, bis sachlich falsch. Dass Triepel und Kaufmann nicht der Schmitt-Schule angehört haben soll, stellt die Verhältnisse nachgerade auf den Kopf. Gerade Triepel war, überspitzt ausgedrückt, ein führender Staatsrechtler, als Schmitt noch in die Schule ging. Bei Leibholz und Scheuner gibt es Anknüpfungspunkte, aber auch sehr deutliche Unterschiede. Das trifft übrigens auch für Heller zu. Wie Schmitt, damals einer der "jungen Wilden", die klare Aussenseiter ihrer Zunft waren. Wer sagt denn eigentlich, dass Hesse und Morlok zur Schmitt-Schule gehören? --GS 09:21, 3. Apr. 2007 (CEST)"
  • Zum Punkt "Dass Triepel und Kaufmann nicht der Schmitt-Schule angehört haben soll, stellt die Verhältnisse nachgerade auf den Kopf. Gerade Triepel war, überspitzt ausgedrückt, ein führender Staatsrechtler, als Schmitt noch in die Schule ging."
    Der erste Satz ergibt auch in Verbindung mit dem zweiten kritikimmanent keinen Sinn. Auch wenn man versucht, diesen Kritikpunkt in Bezug auf den Artikel zu interpretieren, scheinen alle Interpretationsmöglichkeiten (selbst die der zugrunde liegt, dass ich als Autor völlig debil bin und der Artikel lediglich beim Nachspielen des Infinite monkey theorems entstanden ist) drauf hinauszulaufen, dass der betreffende Abschnitt garnicht richtig gelesen wurde. Es sei noch darauf hingewiesen, dass ich mit Absicht die Formulierungen "Der Schmitt-Schule bzw. dem Schmittschen Denkkollektiv zuzurechnen" bzw. "Vertreter der Smend-Schule sind unter anderem" verwandt habe. Die einer Schule Zuzuordnenden bzw. die Vertreter einer Schule müssen nicht unbedingt Schüler des die Schule begründenden oder Schüler eines seiner Schüler gewesen sein. Es ist nach der von mir gewählten Formulierung ausreichend, dass sich der betreffende den jeweiligen Denkstil aneignet.
  • Bzgl. Leibholz und Scheuner: wie dem aufmerksamen Leser nicht entgehen wird sind diese als Vertreter der Smend-Schule (nicht: der Schmitt-Schule) aufgeführt.
  • Wie dem aufmerksamen Leser weiterhin nicht entgehen wird, werden Triepel, Kaufmann und Heller in dem Satz "Keiner dieser Schulen gehörten [...] an" genannt. Falls es zu diesem Satz noch Verständnisfragen geben sollte werde ich sie gerne hier erläutern.
  • "Aussenseiter ihrer Zunft" So ziemlich das einzige, was Schmitt und Heller als Außenseitern ihrer Zunft gemein war war, dass sie vom Rechtspositivismus abrückten.
  • Zur Frage "Wer sagt denn eigentlich, dass Hesse und Morlok zur Schmitt-Schule gehören?": Das ist eine gute Frage. Soweit ich sehe: niemand. Sie sind der Smend-Schule zuzurechnen, was aber im Artikel meiner Meinung nach auch eindeutig zum Ausdruck kommt.
  • allgemein zu den Zuordnungen der Personen: das habe ich größtenteils aus "Frieder Günther: Denken vom Staat her" (da müsste ich die einzelnen Seiten nochmal raussuchen) und dem Aufsatz von Badura in Der Staat (es war glaube ich die erste oder zweite Seite des Aufsatzes).

Auch wenn einige Leute noch nichtmal das Abitur hatten, als andere schon in Der Staat veröffentlichten heisst das nicht, dass einige Leute völlig debil sind. Ich hoffe, dass die Kritik einfach in übermüdetem Zustand zustandegekommen ist und die gestern Abend von mir verfasste Email zu diesem Zeitpunkt noch nicht zur Kenntnis genommen war. Und nur zur Klarstellung: auch wenn ich das Wort "Entschuldigung" in ihr nicht genannt habe war sie eigentlich als Entschuldigung für mein unhöfliches Agieren von vor zwei Wochen gedacht. --141.53.209.134 12:04, 3. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Ah, habe zu eilig gelesen. Dennoch ist es sehr angreifbar, die Weimarer Staatsrechtslehre in eine Smend- und eine Heller-Schule einzuteilen. Es gab einen Methodenstreit. Die Lager verliefen quer zu allen möglichen oder unmöglichen Schulen. Die Lager waren Positivisten gegen geisteswissenschaftliche Schule etc. Die führende Lehre der Zeit stammt von Gerhard Anschütz und Richard Thoma. --GS 15:06, 3. Apr. 2007 (CEST)Beantworten
Ich glaube du stellst eher auf die Weimarer Zeit ab. Und der eigentlich Methodenstreit ist ja auch ein Rechtsphilosophisches/Rechtstheoretisches Thema. Aber in diesem Artikel soll ja nur der für die Verfassungstheorie (und davon kaum zu trennen der Statstheorie) relevante Teil angesprochen werden, also dass, was in der Bundesrepublik aus dem ursprünglichen Methodenstreit geworden war. Da standen sich dann bis in die 70er die beiden Lager Schmitt/Smend gegenüber (die Reine Rechtslehre war hier wohl nicht so relevant), bis man sich irgendwann überlegt hat, dass beide Schulen trotz verschiedener Herangehensweisen zu ähnlichen Ergebnissen kommen und man sich anderen Problemen zuwenden sollte. Ich werde mir da aber mal auch noch mehr anlesen und den Artikel zu gegebener Zeit erweitern und insbes. den hier behandelten Zeitrahmen deutlich machen. Gruß --141.53.209.134 20:54, 4. Apr. 2007 (CEST)Beantworten
Hallo IP, da hast Du recht. Das wird auch vielfach so gesehen. Worauf ich nur hinweisen wollte, ist: Der Begriff "Schule" suggeriert Geschlossenheit und setzt eine ausgearbeitete Schulmeinung voraus. Beides existiert aber nicht. Denkkollektiv trifft es da schon eher. Man verfolgte ähnlich Fragestellungen und verwendete z.T. die gleichen Theorieelemente. Allerdings gibt es auch deutlich Unterschiede. So gibt es z.B. die Auffassung, Antisemitismus sei für das Denken Schmitts zentral gewesen. Das trifft auf Böckenförde sicher nicht zu. Böckenförde etwa hat Schmitt wohlwollend, also selektiv rezipiert (s. etwa seine Rezeption des Begriffs des Politischen). Man kann den Text im Artikel aber so umformulieren, dass nicht eine Geschlossenheit suggeriert wird, die es nie gab. Gruß --GS 16:25, 5. Apr. 2007 (CEST)Beantworten
Da hat GS recht, ist ein sehr verzwicktes Thema. GS wird wohl kaum Zeit haben, in Medias res zu gehen, da er in redok gebraucht wird. Übrigens wurde Morlok später von Eckhard Henscheid in der Trilogie des laufenden Schwachsinns indirekt durch die Morlo(c)k-Schwestern thematisiert, das nur nebenbei. Observation