Diskussion:Tokubetsu Kōtō Keisatsu

Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Nikolai Preuschoff in Abschnitt "Verhaftet und vor Gericht gestellt"

"Verhaftet und vor Gericht gestellt"

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Die oben zitierte Beschreibung der Aktivitäten des Tokko scheint mir der reinste Euphemismus. Auch der Vergleich mit dem FBI sowie die Formulierung zur "Verbrechensbekämpfung und Gegenspionage" klingen zu harmlos. Zu den Tätigkeiten des Tokko gehörte desgleichen die Folter und die Ermordung politischer Gegner. So wurde der Schriftsteller Takiji Kobayashi 1933 vom Tokko gefoltert und ermordet (http://en.wikipedia.org/wiki/Kobayashi_Takiji). (nicht signierter Beitrag von Nikolai Preuschoff (Diskussion | Beiträge) 13:11, 22. Feb. 2010 (CET)) Beantworten

Wenn du Quellen findest die das systematische Foltern und etwaige Zahlen belegen (nicht das ich das an sich bezweifeln würde), kann das natürlich eingebaut werden. Z.b. hier wo gesagt wird das Polizeibrutalität bis Folterung üblich war, dies jedoch im Ggs. zum 3. Reich und der SU nicht institutionalisiert geschah und auch nicht offizielle Politik war und Tokko-Mitglieder explizit nach ihren rhetorischen Fähigkeiten ausgewählt wurden. Der alleinige Vergleich mit dem FBI ist natürlich irreführend. --Mps 13:20, 22. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Das ist wohl der Punkt. Sicher kann man sich bezüglich der Systematik durchaus sein, sogar Gift drauf nehmen -- nur bekannt ist mir bisher nur dieser eine (allerdings prominente und historisch gesicherte) Fall Kobayashis. So bin ich überhaupt auf den Tokko aufmerksam geworden. Danke vorerst für den Link -- weitere Hinweise sind willkommen! Gruß, --nikolaijan 14:11, 22. Feb. 2010 (CET) -- Habe den Artikel jetzt doch gleich gelesen und das mir wichtig Erscheinende ergänzt. ----nikolaijan 15:08, 22. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Der Vergleich ist so besonders für den unbedarften Leser sicher irreführend. Und der Tod Kobayashis ist in der Tat einer der prominentesten Fälle.
Mit dem Gift nehmen wäre ich aber ein bisschen vorsichtig: Beschrieben wird hier ja auch die Tokkō vor ’25/’28/’31/’37. Anders als z.B. in Tomanien waren es im Kaiserreich die gleichen Institutionen des Meiji-/Tennō-Staates, die die „Taishō-Demokratie(Ich persönl. finde den Begriff daneben.) und die Repression der Kriegszeit hervorbrachten. Insofern muss man mit Begriffen wie systematisch (besonders im Vergleich mit Deutschland, wo man klischeegemäß vieles in formal rechtliche Grundlagen gießt und wo es 1933 eine rechtlich-institutionell auszumachende Zäsur gab) vorsichtig sein. (vgl. z.B. Ienagas Taiheiyō Sensō/Pacific War, Kap.6) In jedem Fall verträgt die Tokkō-Willkür ebenso wie die gesamte Beschreibung der innenpolitischen Lage der Kriegs- und Vorkriegszeit einen generalwikipedischen Ausbau. --Asakura Akira 20:52, 22. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Stimmt, das war etwas allgemein geäussert, insofern Vorsicht mit dem Gift. Die Tendenz ist denke ich aber unzweifelhaft, bedarf aber natürlich der historischen Prüfung im Einzelfall: Wenn eine Polizeieinheit / ein Geheimdienst foltern kann, weil seine Befehlshaber dies zulassen, dann wird auch gefoltert (siehe Abu Ghraib). Im Falle der Tokkō ist eine historische Differenzierung sicher wichtig, die auf eine Zunahme der Tokkō-Repression mit Kriegsbeginn '37 hinweist. Eben für diese Zeit spricht auch Elise Tipton von "Analogien" zu GPU und Gestapo. (Der Tod Kobayashis, der perverserweise wohl genau mit den Methoden gefoltert wurde, die er in einem Tokkō-kritischen Text zuvor beschrieb, fällt mit 1933 allerdings vor den Kriegsbeginn.) -- Habe meinen Ergänzungs-Vorschlag nun dahingehend überarbeitet. Ein generalwikipedischer Ausbau wäre natürlich ebenfalls zu begrüßen. ----nikolaijan 13:31, 23. Feb. 2010 (CET)Beantworten