Diskussion:Stromveredelung

Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Gunnar.Kaestle in Abschnitt Regelstrom

Stromveredelung Bearbeiten

Hallo,
ich halte den Namen und Inhalt diesen Artikel für höchst problematisch, denn er erweckt den Eindruck, Pumpspeicherkraftwerke würden nur deshalb gebaut, um hierdurch teuren Spitzenstrom mit Gewinn verkaufen zu können.
Schön wäre es !
Spitzenstrom ist teuer, nur leider sind die Kosten eines Pumpspeicherkraftwerks oder eines Druckluft-Speicherkraftwerks noch viel höher.
So findet man auf dem Strommarkt bisher auch keinen Anbieter, der auf eigene Kosten ein Speicherkraftwerk baut, um mit der Differenz zwischen Grundlastpreis und Spitzenlastpreis ein Geschäft zu machen (leider!).

Das Problem in den europäischen Stromnetzen ist eher, dass es zu wenig Spitzenlastkraftwerke gibt, um eine genügende Ausfallsicherheit bei Problemen im Stromnetz zu gewährleisten. Die bestehenden Spitzenlast-Kraftwerke wurden von den großen Energieversorgungsunternehmen gebaut, und das eher aus der Not heraus. Denn ohne schnell wirkende Spitzenlastkraftwerke wären die Stromnetze nicht betreibbar. Die bestehende Spitzenlast-Kapazität wird vollauf benötigt, um die Stromnetze noch halbwegs regeln zu können. (siehe auch [Kraftwerksmanagement]] und Spitzenlast)

Aber einmal unabhängig davon, ein "Edelstromanbieter" hätte aus technischer Sicht kaum eine Chance. Bei Problemen im Stromnetz muss innerhalb von Sekunden Ersatz-Kapazität beschafft werde. Das funktioniert nicht über die mündliche oder schriftliche Bestellung oder Versteigerung von Stromkapazitäten, das kann nur über eine Integration seiner Spitzenlast-Kraftwerke in die Reglungsrechner und Reglungsprogramme aller potentiellen Anforderer erfolgen.

Ein Beispiel: Beim letzten großen europäischen Stromausfall am 4.11.2006 führte ein Ausfall des E.ON-Netzes dazu, dass ca. 10000 MW an Leistung, die durch das E.ON-Netz geleitet wurden, in West- und Südeuropa von einer Sekunde auf die andere nicht mehr zur Verfügung standen. In ganz West- und Südeuropa Europa sind aber keine 10000 MW an Pumpspeicherkraftwerken installiert, die diesen Verlust auffangen könnten. (Es gab keine "Stromveredler" die zu diesem Zeitpunkt etwas hätten liefern können.)
Bei diesem Ausfall sank die Netzfrequenz in West- und Südeuropa binnen 8 Sekunden von 50 Hz auf 49 Hz. Ab 49,5 Hz schalten die ersten Kraftwerke ab, weil sie mit der niedrigen Frequenz nicht zurecht kommen. Bei 49 Hz Unterfrequenz tritt die automatische Netzreglung in Aktion, die ganze Regionen vom Netz trennt, um den totalen Zusammenbruch des Netzes zu verhindern. Das heißt: es bestünden in kritischen Situationen nur wenige Sekunden zur Verfügung, um von einem "Stromveredler" Ersatzleistung anzufordern. Wie das technisch funktionieren sollte, ist mir ein Rätsel.

Ich empfehle zu diesem Thema folgende Links:

  • Kraftwerksmanagement
  • Stromausfall
  • Den offiziellen Untersuchungsbericht über den europäischen Stromausfall vom 4.11.2006, der einen recht guten Einblick in die Eigenschaften und die Dynamik von Stromnetzen verschafft:
http://www.ucte.org/pdf/Publications/2007/Final-Report-20070130.pdf

Ich halte den Begriff "Stromveredlung" für ein Phantom, das in der Realität nicht wieder zu finden ist.

Mein Vorschlag: Diesen Artikel streichen, und die ggf. noch fehlenden Informationen im Artikel Spitzenlast unterbringen.

Viele Grüße Skyhead 00:55, 11. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Regelstrom Bearbeiten

Nie gehört, diesen Ausdruck - was soll das sein? Gruß, Gunnar 10:00, 25. Mai 2011 (CEST)Beantworten