Hallo, möchte kurz anmerken, warum ich die Bemerkung, es seien in diesem Lager "vornehmlich Aktive der NS-Zeit interniert" gewesen, entfernt habe. Ganz kurz : diese Anmerkung ist FALSCH !
Erstens : es genügte bei Frauen z.B. schon die einfache Mitgliedschaft im BDM, um ins Lager verschleppt zu werden,
zweitens : im sowjetischen Lager Ketschendorf saßen mehr als 1600 Jugendliche,
drittens : mehr als 2000 russische Kriegsgefangene (Wlassow), (Wlassow-Armee) waren - neben russischen Zivilisten (sogenannte "Ostarbeiter") - dort inhaftiert - und natürlich Tausende deutsche Zivilisten,
viertens : es genügte schon, eine Uniform der deutschen Post zu tragen, um abgeholt zu werden,
fünftens : höhere NS-Bonzen hatten sich längst in Sicherheit gebracht, die einfache Bevölkerung dagegen, die von diesen Bonzen verraten und verkauft worden war, mußte bluten.
Ich verweise auf reichliches Quellenmaterial und Forschungsliteratur, erhältlich z.B. bei BStU in Berlin, UOKG, Bundesarchiv Koblenz.
Übrigens : selbst wenn es rein zahlenmäßig stimmen würde, daß in Ketschendorf "vornehmlich Aktive der NS-Zeit interniert" gewesen wären, was wie ich hier dargelegt habe, NICHT stimmt, also selbst wenn es stimmen würde, wäre der Satz "vornehmlich Aktive der NS-Zeit" tendenziös und nicht objektiv, denn er UNTERSCHLÜGE die Tausende Häftlinge, die in keiner Weise NS-aktiv waren. Es würden diese noch nachträglich mit NS-Aktiven in einen Topf geworfen. Das haben diese Toten nicht verdient, und in einer Enzyklopädie sollte möglichst ausgewogen geschrieben werden. Klar ist, daß auch viele NSDAP-Mitglieder drin waren, es gab ja Millionen davon, das wird auch nicht bestritten. Aber die Struktur der Inhaftierten auf diese zu verkürzen, ist unzulässig. --Init 20:03, 20. Jan 2006 (CET)
Habe alles überarbeitet und den Artikel aussagekräftiger gemacht und im Stil versachlicht. --Init 21:19, 20. Jan 2006 (CET)
Frage: War Ketschendorf nicht vorher ein KZ - hier für damals sog. "Assoziale"? Siehe auch de.wikipedia.org/wiki/Ketschendorf_(Brandenburg) Aus Verwandtschaftskreisen wurde erzählt, dass man dort - 1944, 1944? - auf einer Radttour ein Lager und auch Personen darin entdeckt habe, aber besser nicht nachfragen sollte... Müßte das nicht mit der anderen Referenz verknüpft werden? --Gaschroeder 12:11, 8. Feb. 2013 (CET)
- @Gaschroeder: Die Antwort steht inzwischen im Artikel Fürstenwalde-Süd: In der Zeit des Nationalsozialismus bestand ein Außenlager des KZ Sachsenhausen an der Alten Petersdorfer Straße. -- 32X 20:51, 15. Feb. 2016 (CET)
Hallo, ich habe das Totenbuch von Andreas Weigelt eingesetzt, auf das im Text schon verwiesen wird. Und zwei links rausgenommen, die am 30.01.2019 nicht (mehr) funktionierten. --Roland Geiger