Diskussion:Sonate „Der 94. Psalm“

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 2003:F8:721:A8F4:206E:90D5:B7B5:E81B in Abschnitt Wahl des Textes

Wahl des Textes Bearbeiten

Gibt es irgendwelche Hinweise, warum Reubke gerade diese Psalmverse wählte? Das Motiv der Vergeltung, das sie durchzieht, ist ja nicht gerade erbaulich. Ich bin sonst kein Freund von biografischen Werkdeutungen, aber hier drängt sich mir die Frage geradezu auf. --Rabanus Flavus (Diskussion) 21:47, 23. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Kann natürlich sein, dass ihm hauptsächlich ästhetisch daran lag, möglichst viele Dissonanzen und chromatische Fortschreitungen textbezogen einsetzen zu können :) --Rabanus Flavus (Diskussion) 21:51, 23. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Wenn das Werk im März 2022 in der Ukraine entstanden wäre, würde mir die Textauswahl unmittelbar einleuchten. --Rabanus Flavus (Diskussion) 22:23, 23. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Ich sehe es viel einfacher bzw. persönlicher. Als er die Sonate komponierte, war er 23jährig und unheilbar krank. Das erklärt vielleicht nicht alles, aber einiges. --Khatschaturjan (Diskussion) 14:43, 28. Mär. 2022 (CEST)Beantworten
Ja. Das habe ich ja selbst als Bildbeschreibung im Artikel eingetragen. Dafür gäbe es aber geeignetere Psalmgebete als dieses Vergeltungsgebet. --Rabanus Flavus (Diskussion) 19:31, 28. Mär. 2022 (CEST)Beantworten
Der Psalmtext (und die Vertonung) enthält einen dramatischen Aufbau im Sinne eines Crescendos: Klage (Einleitungsfantasie), Trost (ruhiger Mittelteil) und Zuversicht (große Schlussfuge). Siehe dazu David Schlaffke, Reubke-Orgel Niederdorla (Audio-CD), Querstand 2016, Begleitheft S. 14. --Khatschaturjan (Diskussion) 20:29, 28. Mär. 2022 (CEST)Beantworten
Danke, das beantwortet meine Frage. --Rabanus Flavus (Diskussion) 20:33, 28. Mär. 2022 (CEST)Beantworten

Interessant ist, dass Alexander Skrjabin in einer Fuge für Klavier und Friedrich Smetana im Kopfsatz seines Klaviertrios g-moll op.15 das gleiche Thema wie Reubke verwenden. Diese charakteristische Tonfolge, auch ganz ähnlich rhythmisiert wie bei Reubke, muss irgendwie zu jener Zeit in der Luft gelegen haben. Selbst Heinz Wunderlich verwendet es noch - etwas anders im Rhythmus - in seiner Orgelsonate über e i n Thema. --2003:F8:721:A8F4:206E:90D5:B7B5:E81B 22:24, 12. Sep. 2022 (CEST) Yeni CifciBeantworten