Selbstimmunisierung meint nicht einfach nur Dogmatisierung. In der Wissenschaftstheorie wird es für ein ganz bestimmte Form fehlerhafter Theoriebildung gebraucht. Nämlich für Fälle, in denen man in eine Theorie einen Begriff einführt, der empirisch nicht zu überprüfen ist oder Überprüfung sogar verneint. Oder z.B. für Theorien, die so viele unscharfe Begriffe enthalten, dass man nie entscheiden kann, ob die Theorie nun widerlegt ist oder nicht, weil jede Widerlegung wieder durch eine aus dem Hut gezauberte Bedeutungsvariante der Begriffe entwertet werden kann. Das gibt es bspw. bei pseudowissenschaftlichen Theorien.

Das gilt aber NICHT für jede normative Setzung.

Wenn ich sage "Dieses Gesetz gilt für immer und ewig", dann bedeutet das nur, dass dieses Gesetz nicht verändert werden darf (natürlich kann es faktisch trotzdem verändert werden, auch wenn das einen großen Aufwand bedeutet: Revolution u.ä.). Dogmatisch würde die Sache erst dann, wenn man sich weigert, es zu ändern, obwohl es vielleicht nötig ist. Das ist aber im oben genannten Sinne noch nicht notwendigerweise selbstimmuniserend (bzw., es ist nur im Alltagssprachgebrauch selbstimmunisierend). Denn es ist zumindest denkbar, dass die Begründung der normativen Prämisse für Veränderungen offen ist. Dogmatisch heisst lediglich, dass sich Leute weigern, über die Gültigkeit dieser Festlegung zu diskutieren und nicht bereit sind, andere Sichtweise zuzulassen.

Wenn ich hingegen sage "Gott ist gütig und unergründlich" und jemand erwidert "Aber es gibt viel Elend auf der Welt - wie kann das ein gütiger Gott zulassen" und mein Gesprächspartner darauf antwortet "das weiss ich nicht, aber Gott ist halt unergründlich", dann ist das selbstimmunisierend. Denn die Ausgangsbehauptung hat ein eingebautes logisches Schlupfloch, das es unmöglich macht, ihre Gültigkeit vernünftig zu diskutieren.

Kurz & gut, das Lemma macht m. E. nur Sinn, wenn diese Feinheiten eingearbeitet werden, denn sonst ist es zu einseitig und sogar irreführend. Scepticfritz 12:53, 18. Mär 2006 (CET)

Hoffentlich hilfst Du mit, das Lemma zu erhalten, denn ich möchte auf eine Tendenz aufmerksam machen, welche darin besteht, gewissen weltanschaulichen Sätzen EWIGKEITSWERT zu verleihen. Die Weimarer Verfassung war wertneutraler und sah ihre eigene Selbstaufhebung voraus (Art. 76 Weimarer Verfassung). Das Motiv, das Grundgesetz "mit einem Artikel zu impfen", welches seinen Kern für alle Zeiten unabänderbar macht, ist durchaus nobel -nämlich Wiederkehr einer Schreckensherrschaft durch juristische Absicherung zu verhindern. Nichtsdestoweniger ist es eine "Selbstimmunisierung" des bestehenden politischen Systems - Artikel 1 und 20 GG stehen grundsätzlich - "ewig" = für alle Zeiten - nicht mehr zur Diskussion. Der Akzent meines Artikels soll auf "Verleihung von Ewigkeitswerten an Weltbilder" liegen. Offenbar wurde dies von mir nicht deutlich genug herausgestellt. Danke für die Kritik.--Diego 13:54, 18. Mär 2006 (CET)

Einleitung

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Hallo, hier fehlt eine Enzyklopädie-konforme Einleitung der Art "S. ist ein philosophischer Begriff, der..." usw. Gruß 790 10:29, 6. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Du hast Recht: Link auf Wissenschaftstheorie in Einleitung hinzugefügt. Diego de Tenerife, 20.05.2006



Wer stellt denn mal die Immunisierungsstrategien des Kritischen Rationalismus dar? Falls das weiter unterbleibt, ist dieses Lemma nicht encyklopädiewürdig, und entsprechend werde ich dann einen Löschantrag stellen. --80.143.206.63 18:28, 20. Aug 2006 (CEST)

Beispiele

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Ich verstehe nicht ganz, was da in den letzten Edits zwischen Rtc und A. Aigner abgegangen ist und bitte um Erklärung. Jedenfalls tun konkrete Beispiele schon ganz gut. Das Zitat von Descartes ist allerdings grob missinterpretiert und gehört nicht hierher. Auch andere sind zweifelhaft. Diskutieren wir hier aus, was am besten passt? Ich schlage ein noch nicht erwähntes vor: Verschwörungstheoretiker immunisieren sich selbst, indem sie Kritiker an ihren Theorien als Teil der Verschwörung bezeichnen. --KnightMove 11:32, 31. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Plädiere für den Erhalt eines eigenständigen Lemmas "Selbstimmunisierung"

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Die Umleitung von "Selbstimmunisierung" zum Artikel "konventionalistische Wendung" finde ich nicht günstig. "Konventionalistische Wendung" ist ein nur in philosophischen Fachlreisen bekannter Begriff. Auch der Artikel "Immunsierungsstrategie" ist sehr abstrakt verfasst und wendet sich an Spezialisten. Ich habe mich bemüht, die Strategie der Selbstimmunisierung durch Anfühung konkreter Beispiele einem sehr breiten Publikum verständlichen zu machen. Deshalb plädiere ich für Beibehaltung dieses eigenen Lemmas. Verweise auf philosophische Spezialartikel zu dem Thema, "konventionalistische Wendung" und "Immunisierungsstrategie", habe ich hinzugefügt.--Diego 10:45, 17. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Tja, die alte Version voller Mängel und POV. kA, was man jetzt am besten tun soll. --KnightMove 18:01, 17. Okt. 2007 (CEST)Beantworten
unabhängig von inhaltlichen Mängeln: zwei Lemmata zu einem Begriff bedeutet Redundanz, und diese ist, siehe WP:RED, in Enzyklopädien unerwünscht. Wenn ein Artikel unverständlich formuliert ist, muss man halt dran arbeiten, ihn verständlicher zu machen, aber nicht einen zweiten Artikel (wieder-)anlegen. --Livani 00:05, 18. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Erhalt des Lemmas "Selbstimmuniseirung"

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Meiner Meinung nach sollten Wikipedia-Artikel für allgemeingebildete Leser, die keine Spezialisten sind, geschrieben werden. Also, mein schreibt nicht für Philosophen, für Juristen...für Fachleute, sondern allgemein-verständlich für ein breites Publikum. Deshalb auch die Auflistung verschiedener konkreter Beispiele. "Selbstimmunisierung" als "Kritik"-Immunisierung ist eine subtile Sonderform von Immunisierungsstrategien. Der Begriff Selbstimmunisierung verdient es--Diego 09:25, 19. Okt. 2007 (CEST), mehr und mehr in den Alltagssprachgebrauch übernommen zu verwerden.Beantworten

bestehende Arikel werden bei Bedarf verbessert, also bitte nicht permanent dieses redundante Lemma wiederherstellen. Der Artikel bestand im übrigen aus Theoriefindung und POV. Die Auffassung, dass das Wort Selbstimmunisierung mehr und mehr in den Alltagssprachgebrauch übernommen werden müsste, kann man vertreten, muss man aber nicht teilen. So oder so ist WP auf jeden Fall kein Transportmittel zur Popularisierung präferierter Ausdrücke. --Livani 11:30, 19. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Keine Redundanz

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Dieser Artikel ist nicht redundant zu dem Artikel Immuniserungsstrategie. Siehe die dort geführte Diskussion!!--Diego 21:56, 20. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Das mag man so oder anders beurteilen. Es ist jedenfalls nischt regelkonform, einen bestehenden Artikel einfach mit Redirect quasi zu löschen. Sauber wäre ein LA, eine Zusammenführung oder Redundanz-Anmeldung auf der entsprechenden Seite, damit das dort diskutiert werden kann. --91.23.149.54 22:46, 20. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Aufdecken von Selbstimmunisierungsstrategien ist ein Instrument aufklärerischer Kritik

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Das Aufzeigen von Selbstimmunisierungstendenzen in ideologischen Systemen ein Instrument aufklärerischer Kritik (Selbstimmunisierungs-Vorwurf).

Ein Zitat von Hans Albert soll diese Zielsetzung verdeutlichen:

„Während der klassische Rationalismus gewisse Instanzen - die Vernunft oder die Sinne - zu epistemologischen Autoritäten erhob und sie dadurch unfehlbar und damit kritikimmun zu machen suchte, weil sonst das Ziel der sicheren Begründung nicht erreichbar erschien, kann der kritische Rationalismus keiner Instanz mehr Unfehlbarkeit und damit das Recht der Dogmatisierung bestimmter Problemlösungen zugestehen. Es gibt weder eine Problemlösungen, noch eine für die Lösung bestimmter Probleme zuständige Instanz, die notwendigerweise von vornherein der Kritik entzogen sein müsste. Man darf sogar annehmen, dass Autoritäten, für die eine solche Kritikimmunität beansprucht wird, nicht selten deshalb auf diese Weise ausgezeichnet werden, weil ihre Problemlösungen wenig Aussicht haben würden, einer sonst möglichen Kritik standzuhalten. Je stärker ein solcher Anspruch betont wird, um so eher scheint der Verdacht gerechtfertigt zu sein, dass hinter diesem Anspruch, die Angst vor der Aufdeckung von Irrtümern, das heißt also: die Angst vor der Wahrheit steht.“ (Albert, Hans. Traktat über kritische Vernunft, 1991; 5. Auflage, Verl.: J.C.B. Mohr. S. 44) (Hervorhebungen von mir)

Wo steht da irgendetwas davon, dass "Das Aufzeigen von Selbstimmunisierungstendenzen in ideologischen Systemen ein Instrument aufklärerischer Kritik (Selbstimmunisierungs-Vorwurf)" ist? Du liest das hinein. Albert sagt hier, dass er der Ansicht ist, dass man keine Kritikimmunität beanspruchen sollte. Er sagt nicht, dass es bereits eine Kritik an einer fremden Position darstellt, wenn man einen solchen Anspruch dort feststellt. --rtc 13:37, 21. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Wer sind die Zensoren ????

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Wieso wird ohne Diskussions-Frist einfach eine Umleitung von Selbstimmunisierung nach Immunisierungsstrategie vorgenommen - de facto Löschung des alten Artikels - ohne dass sich ein breiteres Forum mit den unterschiedlichen Konzeptionen auseinandersetzt???? Wer sind die Zensoren ?? --Diego 10:28, 21. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Diskussion dazu siehe Diskussion:Immunisierungsstrategie - bitte nicht mehrere redundante Diskussionen zum gleichen Thema aufmachen. Andreas König 11:38, 21. Okt. 2007 (CEST)Beantworten