Diskussion:Südmärkischer Dialekt

Letzter Kommentar: vor 9 Monaten von Sarcelles in Abschnitt Südmärkisch => Südbrandenburgisch

Nordgrenze? Bearbeiten

Mich würde mal sehr die Nordgrenze dieses Dialekts interessieren. Theoretisch müßte es ja dann auch ein Nordmärkisch geben? Da bleibt aber wenig Platz, wenn sogar der Berliner Raum noch als südmärkisch bezeichnet wird. Abgesehen davon hätte ich gern mal eine Quelle für die Existenz dieses Dialekts. Bis dahin bestreite ich, daß es ihn überhaupt gibt. Saxo 19:34, 22. Dez. 2006 (CET)Beantworten

 
Siehe Karte, das braune Gebiet mit der Nummer 10 ist Südmärkisch. An der polnischen Grenze ist Frankfurt der nördlichste südmärkische Ort, die Südgrenze dürfte ungefähr bei Guben liegen. Mit Dahme/Mark haben wir ungefähr ein Dreieck, in dem das Südmärkische ursprünglich verbreitet war. Mit Aufkommen des brandenburgischen/preußischen Staates und der raschen Bedeutungszunahme der vormals niederdeutschen Provinzstadt Berlin haben sich dort dann ebenfalls mitteldeutsche Merkmale durchgesetzt. Zwischen Berlin und vorbenanntem Dreieck hat sich dann ein mitteldeutscher Rüssel gebildet, der die beiden Gebiete verband. Das war der Stand zu Zeiten Wenkers (Wenker-Atlas, um 1880), siehe [1], oder falls kein geeignetes Plugin installiert: [2]. 1880 waren beispielsweise Reinickendorf, Schöneberg und Tempelhof noch nicht mitteldeutsch, sondern niederdeutsch. Dann haben sich aber unter dem Einfluss der Metropole Berlin mitteldeutsche (berlinerische) Merkmale explosionsartig ins Umland ausgebreitet. Heute kann man de facto davon ausgehen, dass das Bundesland Brandenburg nahezu vollständig mitteldeutsch (nämlich berlinerisch) spricht, bzw. Berliner Regiolekt, was noch ein Stück standardnäher ist als Berlinerisch. Nur am Nordrand Brandenburgs hat sich plattdeutscher Dialekt gehalten. Im Westen hat der Berliner Regiolekt wahrscheinlich schon die Grenze zu Sachsen-Anhalt überschritten, aber die Berliner Merkmale sind dort schon so verdünnt, dass man vielleicht eher von ostdeutschem Regiolekt sprechen sollte. Die Sprechweise ist maßgeblich von Sprachcharakteristika geprägt, die man in der DDR-Zeit zu hören bekam.
Genauso wie das niederdeutsche Nord- und Mittelmärkische (da du oben die Frage gestellt hast: Ja, es gibt Nordmärkisch) dürfte allerdings auch das eigentliche (nicht-berlinerische) Südmärkische weitgehend vom Berlinerischen verdrängt sein.
Ob der Dialekt (noch) existiert, ist 'ne Ansichtssache. Der ursprüngliche ländliche Dialekt dürfte weitgehend ausgelöscht sein, aber das städtische Berlinerisch, was formal Teil des Südmärkischen ist, erfreut sich in verwässerter Form guter und stark expandierter Gesundheit. --::Slomox:: >< 23:46, 27. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Quellen Bearbeiten

Gibt es Literatur zum Thema? Würde mich mal interessieren. --Alexander Mikhalenko (Diskussion) 10:40, 3. Okt. 2012 (CEST)Beantworten

Südmärkisch => Südbrandenburgisch Bearbeiten

Niederlausitzer Mundart sollte mit Südmärkischer Dialekt zu Südbrandenburgisch vereinigt werden.

Gründe: - Südmärkischer Dialekt wird anhand des Dialektes der Niederlausitz beschrieben - Südmärkischer Dialekt beruht auf wiss. Literatur, Niederlausitzer Mundart scheinbar auf Beobachtungen vor Ort. Das beseitigt das Problem, für das der Artikel als zu überarbeiten gekennzeichnet ist. - In der Literatur werden "Märkisch" und "Brandenburgisch" z.T. vermengt. Nach aktueller Restrukturierung von Märkische Dialekte ist die Sprachregelung innerhalb der Wikipedia, dass Südbrandenburgisch zugunsten von Südmärkisch vermieden werden sollte, da es den (unrichtigen) Eindruck erweckt, es handle sich um einen Märkischen (niederdeutschen!) Dialekt. Momentan ist Südbrandenburgisch ein Redirect auf Südmärkisch. Wir sollten das umdrehen, dann werden alle Links weiter funktionieren. --Chiarcos (Diskussion) 13:57, 18. Jun. 2022 (CEST)Beantworten

Mittlerweile habe ich eine weitere überlappende Dialektgruppe in der Wikipedia identifiziert: Nordobersächsisch-Südmärkisch. Ich geb auf. Die sollten alle systematisiert und zusammengebracht werden (und für die niederdeutschen Dialekte hab ich das auch gemacht), aber im Ostmitteldeutschen kenn ich mich einfach nicht genug aus. --Chiarcos (Diskussion) 14:15, 18. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
@Chiarcos: Hab Dank für deine Arbeit! Ja, bei den Mundartartikeln liegt vieles im Argen. Deshalb möchte ich dich ermuntern, nicht aufzugeben … :-) LG, --Freigut (Diskussion) 11:34, 22. Jun. 2022 (CEST)Beantworten
Peter Wiesinger: Phonetisch-phonologische Untersuchungen zur Vokalentwicklung in den deutschen Dialekten Band , S. 344 hat Südmärkisch als im Wesentlichen auf der obersächsischen Verkehrssprache beruhend. Handelt es sich dennoch um einen Dialekt? Nordobersächsisch-Südmärkisch wird oben als Dialektgruppe bezeichnet.
Freundliche Grüße --Sarcelles (Diskussion) 19:53, 16. Jul. 2023 (CEST)Beantworten
Es handelt sich um Band 2. --Sarcelles (Diskussion) 07:25, 17. Jul. 2023 (CEST)Beantworten
Die Abgrenzung von Regiolekt und Dialekt ist wissenschaftlich hoch problematisch, und ich bin persönlich von der Methodik der Kollegen auch nicht in allen Fällen überzeugt. Die Aussage "im Wesentlichen auf der obersächsischen Verkehrssprache beruhend" ist sicherlich nicht falsch, aber ich würde die Direktionalität in Frage stellen. Die obersächsische Verkehrssprache ist wohl am ehesten durch einen Ausgleichsprozess zwischen verschiedenen regionalen Varietäten, einschließlich des niederdeutschen Südmärkischen zu erklären, und ob da jetzt das Südbrandenburgische in der Nachfolge des Südmärkischen als Dialekt oder im Sinne einer regionalen Verkehrssprache als Regiolekt klassifiziert wird ist mehr oder minder Ermessenssache. Es ist im Gegensatz zu anderen Regiolekten jedenfalls bemerkenswert alt. Normalerweise steht Regiolekt zwischen Dialekt und Hochsprache, aber hier gibt es neben dem Südbrandenburgischen keinen anderen Dialekt, und das (im Gegensatz zum Märkischen) auch schon seit so 250 Jahren nicht. --Chiarcos (Diskussion) 21:43, 24. Jul. 2023 (CEST)Beantworten
Danke für deine Antwort. Peter Wiesinger: Das Nordobersächsisch-Südmärkische. In: Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Hrsg. von Werner Besch, Ulrich Knoop, Wolfgang Putschke, Herbert Ernst Wiegand. Zweiter Halbband. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1983, S. 865 hat das Südbrandenburgische als Teil des Nordobersächsisch-Südmärkischen und gleichzeitig des Niederdeutschen. --Sarcelles (Diskussion) 21:47, 27. Jul. 2023 (CEST)Beantworten