Diskussion:Rudolph Karstadt

Letzter Kommentar: vor 4 Monaten von Der ehrbare Trinker

So einfach war das, glaube ich, nicht mit Rudolf Karstadt. Am 1.April 1933 wurden alle Karstadt-Filialen auf eine Liste jüdischer Unternehmen gesetzt, die boykottiert werden sollten. Danach begann ein zähes Ringen mit den Nazis, in dem das Karstadt-Unternehmen sich gegen den Vorwurf ein jüdisches Unternehmen zu sein sowie gegen den Boykott an sich wehrte. Zwar konnte sich "Karstadt" als Unternehmen in Nazi-Deutschland halten, aber nur weil es auf allen Personal-Ebenen und innerhalb der Aktieninhaber "bereinigt" wurde. Das heißt, sehr viele jüdische Mitbesitzter und Mitarbeiter von Karstadt haben danach furchtbare Schicksale erlitten. Der Rückzug von Rudolf Karstadt könnte deshalb vielleicht noch andere Gründe gehabt haben, als sein Scheitern an der Börse. Die ausführliche Geschichte zur "Harburger Liste" findet man hier. http://www.fasena.de/hamburg/01041933a.htm

Falls Rudolph Karstadt tatsächlich jüdischen Glaubens war, sollte dies in den Artikel rein. Aus dem Artikel selbst geht das nicht hervor. Als Jude hätte er es in Deutschland ab 1933 schwer gehabt und wäre womöglich ausgewandert oder später von den Nazis ermordet worden. Er ist 1944 in Schwerin gestorben, wenn ich richtig gerechnet habe, mit 78 Jahren. --H.A. 11:02, 12. Jun. 2009 (CEST)Beantworten
Er wurde 88 Jahre.sslider 11:57, 16. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Danke für die Info, 88 stimmt natürlich. --H.A. (Diskussion) 14:56, 5. Nov. 2012 (CET)Beantworten
Die Frage, ob Herr Karstadt selbst jüdischen Glaubens war oder nicht, bleibt ungeklärt. Nachdem in der englischen Wikipedia nichts darüber zu lesen ist, und auch nicht dort unter der entsprechenden Kategorie geführt wird (die englische Wikipedia ist in solchen Dingen in der Regel sehr explizit) und ebenso in dem oben verlinkten Artikel die Frage nicht beantwortet werden konnte, schließe ich das Thema, bis es einen hieb- und stichfesten Beweis für die Aussage gibt. --H.A. (Diskussion) 21:07, 7. Nov. 2012 (CET)Beantworten
Die Familie Karstadt taucht in den Kirchenbüchern der Grevesmühlener Nikolaikirche auf, nicht in den Aufzeichnungen der dortigen Synagoge. --Frau Olga 14:00, 23. Mai 2013 (CEST)
Danke für die Information. Es passiert offenbar also immer noch (oder wieder), dass Karstadt mit Kaufhof verwechselt wird. Kaufhof hingegen geht auf Leonhard Tietz zurück, der jüdischen Glaubens war, und dessen Familie unter dem NS-Regime enteignet wurde. --H.A. (Diskussion) 12:44, 25. Aug. 2013 (CEST)Beantworten

Ob jemand Jude war oder nicht, war für die Nazis und deren Judenverfolgung überhaupt keine Frage des Glaubens, sondern eine der Rasse. Der immer wieder gut gemeinte Versuch, das Problem als Glaubenssache darzustellen, ist eine geschichtsfälschende Verharmlosung und Verniedlichung. Viele der verfolgten und ermordeten Juden waren nichtpraktizierend oder sogar überzeugte Atheisten. Ausserdem waren die Nazis selbst überwiegend Atheisten und die Konfessionen interessierten sie nur am Rande, im Zusammenhang mit dem kirchlichen Widerstand. Und genau deshalb, weil dies eine rassische Verfolgung war, bezeichnet man sie ja auch nicht als die Ermordung Andersgläubiger, sondern völlig richtig als Genozid und Völkermord.

@unbekannter Benutzer, bitte Einträge signieren. Danke. --H.A. (Diskussion) 10:49, 9. Nov. 2018 (CET)Beantworten

Wie kann man, Bittschön, von jemand " der verstorben war" ein etwas abkaufen? --Der ehrbare Trinker (Diskussion) 04:44, 14. Dez. 2023 (CET)Beantworten