Diskussion:Robert Mäder

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von 213.200.199.63 in Abschnitt Antisemitismus

Antisemitismus Bearbeiten

Die Formulierung, wonach Mäder sich "vom zeitgenössischen Antijudaismus" nicht "dezidiert" abgegrenzt habe, scheint stark verharmlosend. Im Artikel "Radikaler Antisemitismus rechtskatholischer Prägung" von Altermatt/Metzger (Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte. 92. Jahrgang: 1998, 43-72) wird der Schildwache "[u]nter der Führung von Pfarrer Robert Mäder" ein "radikalerer Antisemitismus" als vergleichbaren Publikationen in der Schweiz attestiert (zwei von drei Quellen des bestehenden Artikels stammen von Franziska Metzger).

Sollte mit der Formulierung von einem "zeitgenössischem Antijudaismus" im bestehenden Artikel rassen-ideologisch begründeter und motivierter Antisemitismus gemeint sein, scheint der Artikel von Altermatt/Metzger auch dem zu widersprechen: "Obwohl [die "Schildwache"] die nationalsozialistische Rassenlehren ablehnte, blieb sie bei ihrem christlichen Antisemitismus." Und: Die Publikation "schreckte [...] nicht davor zurück, den traditionellen christlichen Antijudaismus in wirren Kombinationen mit den Feindbildern des modernen Antisemitismus zu verbinden."


Vollständiges Zitat von Seite 72 des Artikels von Altermatt/Metzger:

Stärker als andere Teile des Schweizer Katholizismus nahm die "Schildwache" in jener Zeit den in Oesterreich und Deutschland grassierenden Antisemitismus auf und bezog sich in ihren Artikeln mehrfach auf österreichische Autoren und Politiker wie Josef Eberle, Karl von Vogelsang oder Karl Lueger. Unter der Führung von Pfarrer Robert Mäder bezog sich der Antisemitismus der "Schildwache" seit Mitte der zwanziger Jahre häufiger auf das Judentum zur Zeit Jesu. Die biblische Geschichte des jüdischen Volkes wurde als Negativfolie instrumentalisiert. Dabei schreckte die Zeitung nicht davor zurück, den traditionellen christlichen Antijudaismus in wirren Kombinationen mit den Feindbildern des modernen Antisemitismus zu verbinden. Wie wenig andere Publikationen der katholischen Schweiz vertrat die "Schildwache" einen radikalen Antisemitismus. Ihre eindeutige Gegnerschaft gegen den "neuheidnischen" Nationalsozialismus, der ihr 1937 ein Publikationsverbot im nationalsozialistischen Deutschland einbrachte, bedeutete nicht, dass die Zeitung ihren eigenen Antisemitismus aufgab. Obwohl sie die nationalsozialistische Rassenlehren ablehnte, blieb sie bei ihrem christlichen Antisemitismus. (nicht signierter Beitrag von 213.200.199.63 (Diskussion) 15:22, 27. Sep. 2021 (CEST))Beantworten