Diskussion:Ressourcentheorie

Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von DennisK in Abschnitt Geschlecht von "View"

Fragwürdiger Ursprung Bearbeiten

Jay Barney ist mir im Untersuchungen zum Ressource-based View nie aufgefallen. Wenn er wirklich Ende der 80er mit diesem Thema angefangen hat, dann war er sicherlich auch zu spät, um als Urheber der Theorie gelten zu können. Würde der Autor bitte einen brauchbaren Beleg in den Text einbauen? Yotwen 07:12, 4. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Der Artikel von Barney (1991) ist ohne Zweifel einer der einflußreichsten Artikel über die RBV. Es ist wirklich schwer vorzustellen, dass sich jemand mit der RBV befasst, ohne dabei auf Barney zu stoßen. Priem & Butler (2001) sagen dazu: "The Wernerfelt (1984) and Barney (1991) articles are seminal works in the RBV stream." (S. 23) Ich hoffe das reicht als Beleg, VG, SP.

Priem, R.L. & Butler, J.E. (2001); Is the Resource-Based View a useful Perspective for Strategic Management Research?; Academy of Management Review; 2001; No. 1; 22-40

Mein liebe/r/s - du überschätzt die OSU etwas. Googled man Jay Barney mit Ressource based Strategy, erhält man 208k Einträge. Der so gut wie unbekannte Robert M. Grant erzielt locker über eine Million. Bei dem Verhältnis ist das so gut wie nicht existent. Ende der 80er ist etwas zu spät, um "bahnbrechend" zu sein - da konnte jeder schon bei Grant, Pfeffer, Hamel, Prahalad u.v.a.m. abschreiben. Ain't nothing new under the sun - not even the marketing hype of American scholars. Yotwen 19:34, 20. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Ich glaube nicht, dass die Anzahl der Google-Hits etwas über den wissenschaftlichen Einfluss einer Quelle aussagt. Ein anderer Punkt ist meines Erachtens aber problematischer: Der zu Beginn genannte Resource-dependence-approach von Pfeffer/Salancik rekurriert zwar auch auf Ressourcen, zielt aber in eine vollkommene andere Richtung als der RBV. Pfeffer/Salancik diskutieren die Abhängigkeit von Unternehmen von externen Ressourcenlieferanten und die Optionen von Unternehmen, diese Abhängigkeiten zu managen. Sie können damit als Wegbereiter des Stakeholder-Ansatzes von Freeman gelten, nicht aber als Wegbereiter des RBV.
Der Name RBV wurde von Wernerfelt (1984) geprägt und gab die Diskussion um alternative Erklärungen von Wettbewerbserfolgen erst seit Beginn der achtziger Jahre, als z.B. Rummelt nicht mehr die Zugehörigkeit von Unternehmen zu strategischen Gruppen zur Erklärung von Wettbewerbsvorteilen nutzte, sondern begann die Gründe in den einzelnen Unternehmen zu suchen. Dass die (wesentlich ältere) Argumentation von Penrose hierzu sehr passte, wurde erst später entdeckt.--Marco.Zimmer 19:33, 20. Apr. 2007 (CEST)Beantworten
Ich habe eure Beiträge etwas eingerückt, damit man das ganze lesen kann. An den anonym Schreibenden - unterschreibe bitte deine Beiträge mit vier Tilden ~~~~ damit deine elektronische Unterschrift sichtbar wird.
  1. Aus all dem entnehmen ich immer noch nicht, dass Barney die Welt erschüttert hat. Ein Hochschul-Lehrer unter vielen, so what?
  2. Marco.Zimmer - Was ist dann mit Rumelt, Robert M. Grant, Hamel, Prahalad, Johnson, Scholes usw. die alle die Ressourcenbasis eines Unternehmens betrachteten und alle in den 70ern und 80ern damit beschäftigt waren? Auch da fiel das Wort Resource (so die englische Schreibweise).
  3. Ressourcenbetrachtungen wurden in der Militärstrategie seit dem Altertum bevorzugt. Wenn die Schulwissenschaft solche Anregungen etwas langsam in Schlagwörter umwandelt, dann kann daraus kaum folgen, dass der Ansatz unbekannt war: schon lange vor der Erfindung des Management by Buzzword kannten wir natürliche Monopole, Early-Mover-Advantages, Reputation usw. Nicht einmal Porter scheut Ressourcenbetrachtungen in Competitive Strategy.
Ist es also nicht eher so, dass sich der Resource Based View aus vielen Einzelbetrachtungen entwickelte, die dann irgendwann unter einem Etikett vertrieben werden sollten - sozusagen Schlangenwasser um das Gift der Porterschen Marktstrukturbetrachtung zu bekämpfen, welches damals die Hirne des Managements verbuzzwordete? Yotwen 20:00, 11. Mai 2007 (CEST)Beantworten
Die Ressourcentheorie setzt sich tatsächlich aus vielen, zum Teil redundanten, zum Teil sehr heterogenen Einzeltheorien zusammen. Es besteht etwa kaum eine richtige Abgrenzung zwischen "Fähigkeiten", "Kompetenzen" und "Ressourcen". Barney's Artikel ist insofern für die Ressourcentheorie relevant und bekannt, als dass er als erstes vier Eigenschaften identifiziert, die eine Ressource haben muss, um als strategisch wertvoll zu gelten und die Basis von Wettbewerbsvorteilen bilden zu können: Nicht-Imitierbarkeit, Unternehmensspezifität, Nicht-Substituierbarkeit und Fähigkeit zur Generierung eines Kundennutzens (Quelle z.B. Welge, Martin K.; Al-Laham, Andreas (2005): Strategisches Management S. 262ff.), und auch hier steht dass der Artikel einer der meistzitiertesten ist in der RBV ist. Gruß, --Nikosson 15:20, 19. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Ergänzend möchte ich noch auf das VRIO-Schema von Barney zur Identifikation von Kernkompetenzen hinweisen. Prahalad/Hamel bewerten Fähigkeiten dann als Kernkompetenz, wenn sie die Eigenschaften
  1. Signifikanten Beitrag zum Kundennutzen
  2. Abhebung von der Konkurrenz/Einzigartigkeit
  3. Transferierbarkeit auf andere Produkte
besitzen. Barney konkretisiert dieses Konzept weiter; nach ihm sind Kernkompetenzen
  1. Wertvoll (Value)
  2. Einzigartig (Rare)
  3. Nur zu hohen Kosten kopierbar (Imitability)
  4. entstehen erst aus einem komplexen Zusammenspiel zwischen Fähigkeiten, Routinen etc. (Organization)
Erst wenn diese vier Eigenschaften alle gegeben sind, ist eine Kompetenz auch eine Kernkompetenz (Quelle z.B. Welge, Martin K.; Al-Laham, Andreas (2005): Strategisches Management S. 267ff.). Gruß, --Nikosson 10:47, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Ich bestreite nicht die Wichtigkeit von Onkel Barney. Ich bestreite, dass er das heisse Wasser erfunden hat. Ja, Barney hat ein paar Beiträge zum Thema gemacht. Und Ja, es waren ein paar brauchbare dabei. Vormals behauptete der Artikel, dass er das Thema auf die Landkarte der Strategen plaziert hat. Das hat er nicht. Es war da. Er hat ein paar Verbesserungen angebracht. Es gibt keine Einwände dagegen, das in angemessener Form im Artikel zu erwähnen. Es gibt erhebliche Einwände dagegen, ihn als den Begründer der Ressource-Based-Strategy zu bezeichnen. Da waren viele vor ihm, die das Themengebiet absteckten. Yotwen 15:48, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Geschlecht von "View" Bearbeiten

Hallo zusammen! Mir fällt das hier verwendete männliche Geschlecht von "View" beim Lesen unangenehm auf. Wurde das schonmal diskutiert oder gibt es da einen Konsens zu? View übersetzt sich für mich in diesem Kontext mit "Theorie" oder "Sichtweise"/"Sicht", so daß es nicht "der RBV", sondern "die RBV" heißen sollte. "Kooperative Strategien in RBV" ist aber in beiden Fällen furchtbar, RBV ist weder ein Ort noch eine Sprache.

Siehe analog: Sicht (Datenbank) Eine View (deutsch Sicht) ist eine logische Relation [...]. Man findet aber auch in der Informatik Beispiele des Maskulins oder Neutrums. Wollte mal eure Meinung hören. --¶eerBr 18:31, 29. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Hmm - interessanter Einwand. Was ist dann mit "der" Interview? (wohlgemerkt: Dativ!) - Müssten wir das im Namen der deutschen Vereinheitlichung nicht auch in Femininum ändern? Wo kämen wir den hin, wenn so ein hässliches Neutrum unserem Sprachunverständnis in die Quere käme. Andererseits wurde Interview schon vor langer Zeit in den (neu)deutschen Sprachschatz aufgenommen, so dass es richtigerweise das RBV heissen müsste. Nicht wahr? Yotwen 17:22, 7. Dez. 2007 (CET)Beantworten


Ich empfinde, das Neutrum zu verwenden, als eine Vergewaltigung der Augen. Mit Interview kannst Du hier aber nicht argumentieren. Es ist viel mehr mit der Übersetzung ressourcen-basierte Sicht(weise)/ Theorie zu argumentieren und daher dem reinen Sprachempfinden nach "die" zu verwenden. Der Artikel liest sich mit dem Neutrum einfach - sorry - gestelzt und grauenhaft. Gruß, --DennisK 12:52, 14. Dez. 2007 (CET)Beantworten

In der Fachliteratur, wie die Betriebswirtschaftslehre, wird in der Regel von der RBV gesprochen. Dies lässt sich damit erklären, dass er oft als Ressourcenorientierter Ansatz verstanden wird. Es wäre somit vielleicht sinnvoll "View" unsauber als Ansatz zu übersetzen. Die deutsche Betriebswirtschaft ist sich über den Charakter des RBV allerdings selber nicht einig, sodass auch eine Übersetzung mit Theorie etc. zulässig ist.[[Benutzer:Manbasecc] 01:10, 20. Mar. 2012 (CET)