betreffs " ... Lied Ich küsse Ihre Hand, Madame (Text von Fritz Rotter) für den gleichnamigen Film mit Marlene Dietrich (1929)... " wäre anzumerken:
Eigens für den Film wurde der Schlager "Ich küsse Ihre Hand, Madam" nicht komponiert, umgekehrt wäre es richtig: der Film von 1929 (Regie Robert Land, 66 min., UA 17.01.29) basiert auf dem Schlager, der ja schon ein Jahr früher, 1928, herausgekommen war. Der Film wurde sozusagen auf den Schlager hin gedreht, was bei mehreren der seinerzeit im Schwang gewesenen Schlager geschah, vgl. "Heut war ich bei der Frieda"(D 1928, R Siegfried Philippi), "In einer kleinen Konditorei" (D 1929, R Rob. Wolmuth) etc., auf die hin stumme Filme entstanden sind [1], um sich an ihren Publikumserfolg anzuhängen. Richtig ist, daß der Ralph Erwin [Vogl]- Schlager in der Schallplattenaufnahme von Richard Tauber verwendet wurde, um damit eine kurze 2-minütige Gesangsszene zu synchronisieren, in welcher man im Bild den damals äusserst beliebten Schauspieler Harry Liedtke singen sah. [2] Dieser kurze Versuch gilt als einer der ersten Versuche zum frühen deutschen Tonfilm. Bemerkenswert ist auch, daß im Begleitprogramm zu dem Hauptfilm auch zwei “richtige” Kurz-Tonfilme mit Schlagermusik liefen: 1. das Orchester Bernard Etté spielt den Schlager RAMONA (Mabel Wayne-Fred Bargy) 4 min. (gerade die Länge der Schallplattenaufnahme), und 2. der Kurztonfilm-Sketch DAS LETZTE LIED von Frank Clifford. Darin ist der Sänger (Bassist) Ludwig Hofmann zu sehen. Länge: 14 Min. Hinter dem Künstlernamen Frank Clifford verbarg sich der Regisseur Hans-Heinrich Tillgner[3]
Anmm.:
[1] Jeder populäre Schlagertitel erleidet heute das Schicksal der Verfilmung. Das ist nun einmal unabänderliches Gesetz. Man kann ja die meisten Lustspiele und Komödien, wenn man der Kapelle ein paarmal die Gelegenheit zum Spielen des Schlagers gibt, mit diesem Filmtitel benennen. Und die Handlung wäre auch wohl ohne die Entstehung des Schlagers geschrieben worden. (Hans Wollenberg, Lichtbild-Bühne, Nr. 15, 18.1.1929)
[2] Als Sonder-Attraktion hat man dem Film ein paar Meter Ton-Aufnahme mit auf den Weg gegeben. Harry Liedtke singt mit Taubers Organ den Schlager des Tages von der "Hand" und der "Madame". Den vielen Theaterbesitzern, die über eine Tonfilm-Apparatur nicht verfügen, sei gesagt, daß der Film auch ohne diese Toneinlage an seiner Wirkung nichts verliert. (ebenda) [3] vgl. filmportal.de.
(nicht signierter Beitrag von 131.188.92.60 (Diskussion) 11:42, 12. Mär. 2009 (CEST))
- Danke für die umfassende Ergänzung. Habe meine Ungenauigkeit im Artikel dementsprechend korrigiert. Andrea1903 03:47, 13. Mär. 2009 (CET)