Diskussion:Qarunsee

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von RolandUnger in Abschnitt Qarun-See ist nicht der Moeris-See

Qarun-See ist nicht der Moeris-See Bearbeiten

Wie die alten Griechen wussten, war der Moeris-See ein künstlicher See mit Dämmen, der als Hochwasserreservoir diente. Nun ist der Qarun-See alles andere als künstlich. Es soll hierzu auch Sedimentuntersuchungen geben, die auf ein größeres Alter hinweisen. Dämme gibt es weit und breit nicht, auch wenn der See in der Vergangenheit deutlich größer war.

Seit den 1990er-Jahren gilt in der Wissenschaft als gesichert, dass die etwa 15 Kilometer lange Senke al-Malāʾ, arabisch الملاء, der gesuchte Moeris-See ist. Hier gibt es auch die umfangreichen Dammanlagen. Die Senke wurde noch bis ins 19. Jahrhundert bis zu den Staudammbauten unter dem Vizekönig Muhammad 'Ali als Wasserreservoir genutzt. Später wurde das Gebiet besiedelt. Aus irgendwelchen Gründen hat sich dies in der Allgemeinheit noch nicht herumgesprochen, obwohl die Publikationen auf Deutsch erschienen sind. Literatur: (1) Garbrecht, Günther ; Jaritz, Horst: Untersuchung antiker Anlagen zur Wasserspeicherung im Fayum/Ägypten. Braunschweig : Leichtweiss-Inst. für Wasserbau, 1990, (Mitteilungen / Leichtweiss-Institut für Wasserbau der Technischen Universität Braunschweig ; 107). (2) Garbrecht, G. ; Jaritz, H.: Neue Ergebnisse zu altägyptischen Wasserbauten im Fayum. In: Antike Welt : Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte, ISSN 0003-570X, Bd. 23,4 (1992), S. 238–254.

Die hiesige Gleichsetzung von Qarun-See mit dem Moeris-See muss man damit als veraltet ansehen. Und man sollte den Artikel über den Qarun-See entsprechend ändern. --RolandUnger (Diskussion) 08:25, 9. Jun. 2015 (CEST)Beantworten

Ich habe mir auch mal versucht, mir die Maße, wie sie von Herodot vorgegeben wurden, vorzustellen. Heute besitzt nur die Qattara-Senke derartige Ausmaße, und man kann die Senke leicht auf den Karten ausmachen. Eine Wassertiefe von 100 Metern würde bedeuten, dass das Wasser noch etwa 90 Meter hoch über dem heutigen Niveau ansteht. Bei einem Blick auf die Landkarte müsste der See bis weit in den Süden bis auf Höhe von Asyut gereicht haben. Wahrscheinlich hätte er auch den Nil erreicht. Ein solch großes Gewässer muss geologische Spuren hinterlassen haben. Und wenn dieser See dann auch noch künstlich angelegt worden sein soll, dann sollte man den Bau der Pyramiden als belanglos ansehen. Bei derartigen Ausmaßen dürfte es die Pyramide von Hawara gar nicht geben. Nebenbei: Harawa ist nur zehn Kilometer vom Zentrum von al-Malāʾ entfernt, der „Palast am See“ könnte sogar Realität gewesen sein. --RolandUnger (Diskussion) 09:26, 9. Jun. 2015 (CEST)Beantworten