Diskussion:Pilgerfahrt

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von Vicky petereit

Die Weiterleitung von Pilgerfahrt nach Wallfahrt erscheint mir nicht glücklich, das gleiche gilt für Pilgerort nach Wallfahrtsort. Konsequenterweise müsste man ja auch Pilger nach Wallfahrer umleiten - hier ist es aber umgekehrt. Ich plädiere hiermit für eine durchgängige und logische Lösung, die auf dem international gebräuchlichen Wort 'Pilger' (pilgrim, pelgrim, pèlerin, pellegrino, peregrino) aufbaut. Im deutschen Sprachgebrauch sind überdies die Bezeichnungen mit Wall- durchwegs eher christlich besetzt und werden von Buddhisten, Hindus, Muslimen etc. nicht verwendet. Die Diskussion ist hiermit eröffnet und die logische Umstrukturierung von Wall- auf Pilg- in den nächsten Tagen beabsichtigt. --Gakuro 11:40, 24. Feb. 2007 (CET)Beantworten

hallo gakuro,
herzlichen dank für die interessante diskussion die sie hier anstoßen! wenn ich sie recht verstehe, geht es ihnen darum, die wall-*/pilger-* - artikel politisch korrekt zu bezeichen, wobei sie mit dem inhalt der artikel offenbar zufrieden sind.
die häufigkeit, mit der im deutschen das eigentliche grundwort wallen gebraucht wird oder waller bzw. wallfahrer, spricht auf jeden fall für ihre idee.
das argument internationalität stößt allerdings an grenzen, sobald sie den angelsächsisch beeinflussten oder den latinen sprachraum verlassen, die mehrzahl der sprachen hat eigene wörter (schon in europa: niederl.:bedevaart, cs.: pout) oder benutzt das entsprechende wort der religionssprache (im islam: (arab.) hadsch).
das ist so auch bei lat.: peregrinatio religiosa. wenn sie eine politisch korrekte benennung wollen, dürften sie gerade pilger/-ort/-fahrt nicht verwenden, weil es durch seine herkunft aus der christlichen religionssprache latein wesentlicher mit dem christentum verstrickt ist, als das germanische wallen.
das muss aber kein hindernis sein, weil sprache als instrument vieler oft unlogisch sprechender im ergebnis auch nur bedingt logisch sein kann, und auch nur bedingt logisch sein muss, solange sich die sprachnutzer verstehen.
wenn aber logik und internationalität nicht weiterhelfen, könnte der sprachgebrauch als meßlatte dienen. ich habe mal zwei deutschsprachige wörterbücher (duden, wahrig) und google befragt und folgende funde gemacht:
  • pilgerfahrt: nur in einer sehr neuen ausgabe des dudens, google: 348.000 fundstellen,
  • wallfahrt: in duden und wahrig, google: 764.000;
  • pilgerort: nur google: 43500,
  • wallfahrtsort: duden und wahrig, google: 523.000,
  • pilger: duden und wahrig, google: 2.810.000 !
  • wallfahrer: duden und wahrig, google: 102.000 (die edv-firma wallfahrer ist schon rausgerechnet)
jetzt können nachschlagwerke nicht auf der höhe der zeit sein und eine googleabfrage ist keine wissenschaftliche untersuchung, das ergebnis rechtfertigt aber schon die aktuelle situation der weiterleitungen, d.h., die mehrheit der wp-benutzer sucht entsprechend des sprachgebrauchs und soll so auch finden. damit ist aber ihr unbehagen mit der jetzigen benennung immer noch da. würden sie die artikel entsprechend ihres vorschlags verschieben, wären sie vielleicht zufrieden, aber von der diskrepanz zwischen der sprachwahrnehmung anderer religionsgruppen und dem allgemeinen sprachgebrauch - ihr stein des anstoßes - würden die anderen nichts erfahren. bliebe die möglichkeiten, dass sie neue artikel mit ihrer sicht und gegenseitigen verweisen veröffentlichten, wobei sie wahrscheinlich zumindest teilweise redundante artikel hätten. was halten sie von der möglichkeit, das problem in den artikeln wallfahrt und wallfahrtsort zu benennen? der pilger steht ja doch nicht wirklich zur diskussion.
herzliche grüße, Vicky petereit 21:50, 25. Feb. 2007 (CET)Beantworten


Ganz verstehe ich das krampfhafte Festhalten am 'Wallern' nicht, da ja die mit Pilger- gebildeten Komposita doch umfassender und allgemeiner sind, als das christliche Wall-. Aber gegen die Macht der Mehrheit, der Sprache und der Gewohnheit sind wenig Kräuter gewachsen und so wird es im christlichen Abendland weiterhin die Ignoranz der 'mohammedanischen Kirchen' und 'buddhistischen Gottesdienste' geben. Degegen hilft wohl nur der Segen des 'tibetanischen Göttkönigs' ;-) --Gakuro 11:35, 27. Feb. 2007 (CET)Beantworten


hallo gakuro, nun haben sie sicher andere maßstäbe für verkrampfung als ich, aber darum geht es ja nicht. ihre beispiele illustrieren sehr anschaulich, dass fehlende worte und kenntnis menschen zu sprachlichen hilfskonstruktionen greifen lassen, die sehr freundlich gesagt, nicht den kern der dinge treffen. (ich habe übrigens spaßes- und interessehalber bei google geschaut - buddh. gottesdienst: 88 treffer, mohammed. kirche: 8 treffer, bei wikipedia: 0). ich denke, sie werden neben dem segen des 'tibetanischen gottkönigs' auch viele wp-nutzer applaudierend hinter sich haben, wenn sie an den entsprechenden stellen erklärende und abgrenzende worte einfügen. denn wie sie schon sagen: sprache + gewohnheit sind ein festverschmiedetes paar...;-))__grüßle, Vicky petereit 13:21, 28. Feb. 2007 (CET)Beantworten