Diskussion:Philipp Mainländer

Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Master Lenman in Abschnitt Podest aus Belegexemplaren seines Hauptwerks?

Podest aus Belegexemplaren seines Hauptwerks? Bearbeiten

Im Abschnitt "Entstehung der Philosophie der Erlösung" stand der Satz:

Als Podest dient ihm ein Stapel der erst am Vortage eingetroffenen, druckfrischen Belegexemplare seines Hauptwerks Die Philosophie der Erlösung.

Ich habe nun nach Quellen gesucht, die diese Behauptung belegen könnten. Als einzige Quelle kommt der Aufsatz "Der philosophische Dekomponist. Was Philipp Mainländer ausmacht" von Ulrich Horstmann in Frage. Dort heißt es aber:

„[...]in der Nacht zum 1. April 1876 war keine Menschenseele zugegen. [...] Am Vortag waren die druckfrischen Belegexemplare [...] eingetroffen [...]. Ich bin so frei, die zweite Hälfte des Stapels hinter Philipp Mainländer auf den Dachboden zu schaffen und mit verschränkten Armen zuzusehen, wie der 34jährige aus seinem Opus magnum ein Podest baut und es besteigt.“

Ulrich Horstmann: Was Philipp Mainländer ausmacht (Hrsg. Müller-Seyfarth), Königshausen & Neumann, Würzburg 2002, ISBN 3-8260-2383-8, S. 65

Horstmann ist also "so frei" die Geschichte mit dem Stapel zu erfinden. Dass die Sache jetzt als Tatsache dargestellt wird, ist wohl ein Missverständnis. Ich habe den Satz Aussage mit dem Stapel entfernt. Wer eine Quelle findet, die die Wahrheit der Geschichte belegt, kann das ganze natürlich rückgängig machen. -Master Lenman (Diskussion) 23:55, 9. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Horstmann hat die Sache nicht „erfunden“, sie kommt auch in vorherigen Aufsätzen anderer Autoren vor. Diese Aufsätze liegen mir gerade nicht vor, stehen aber zur Verfügung. Ich trage das heute abend nach. →13:05, 15. Nov. 2013 (CET)Beantworten
Okay, ich muss vorerst kapitulieren; außer bei Horstmann habe ich erwähnten Passus wider Erwarten in keiner der vor 2002 entstandenen, mir vorliegenden Literatur gefunden, weder in zeitgenössischer, noch in späterer. Was nur immer aufs Neue betont wird, ist, wie er am 31. März 1876 mit den druckfrischen Exemplaren seines Werkes in der Hand äußerte, sein Leben habe nun keinen Sinn mehr. Ich werde die Änderung daher wieder herstellen, falls ich doch noch eine Quelle finden sollte, werde ich sie nachtragen. →18:48, 15. Nov. 2013 (CET)Beantworten
Hallo, ich habe auch eine ganze Weile recherchiert, bevor ich das hier geschrieben habe. Ganz interessant ist, wie Horstmann seinen Aufsatz später umändert. 2004 trägt er den Stapel nicht mehr hinter Mainländer her, sondern er sieht dabei zu, wie Mainländer das selbst tut. Da klingt es dann mehr so, als wäre es eine historische Tatsache. -Master Lenman (Diskussion) 13:42, 17. Nov. 2013 (CET)Beantworten

„[...]in der Nacht zum 1. April 1876 war keine Menschenseele zugegen. [...] Am Vortag waren die druckfrischen Belegexemplare [...] eingetroffen [...]. Ich sehe mit verschränkten Armen zu, wie Mainländer die zweite Hälfte des Stapels auf den Dachboden schafft und aus dem Rest in seinem Zimmer ein Podest baut und es besteigt.“

Ulrich Horstmann: Vom Verwesen der Welt und anderen Restposten (Hrsg. Horstmann), 2. Aufl., Mansucriptum, Waltrop und Leipzig 2004, ISBN 3-933497-74-4, S. 7