Streichung wegen mangelnder Neutralität und Sachlichkeit sowie fehlender Belege Bearbeiten

", obwohl er wegen seiner Linientreue (SED) in den grundsätzlichen Wandel (Mai bis Oktober 1989) an der Universität keine Rolle spielte. Einen nennbaren Beitrag zur Gründung des er-sten und damit wichtigsten Studentenrats (an der Karl-Marx-Universität Leipzig) im Osten Deutschlands konnte er nicht leisten, weil er charakterlos war – so die Einschätzung aller Beteiligten im September 1989. Vielen galt er als Mann des MfS." gestrichen:

Kommentar: Pasternack war kein SED-Mitglied. Seinerzeit wurden alle Funktionsinhaber mit jeder neuen Wahl auf MfS-Verbindungen überprüft. Pasternack hätte nie so lange die ange-gebenen Funktionen ausüben können, wenn diese Überprüfungen einen Treffer ergeben hätten. Dass die Studierenden damals jemanden mehrfach in Ämter wählten, der keine Rolle gespielt hat, SED-linientreu gewesen ist, als MfS-Mann galt und charakterlos war, und dass die Universität Leipzig eine solche Person auszeichnet, ist völlig unplausibel. Belege fehlen.

Die Markierung „charakterlos“ widerspricht den Grundsätzen der Neutralität

und Sachlichkeit.

Entgegnung: Ob Peer Pasternack Mitglied einer Partei oder mehrerer DDR-Massenorganisation gewesen war (was er selbst nicht bestreiten würde), ist nicht das Thema. Herr Pasternack war an der tatsächlichen Umwandlung an der Karl-Marx-Universität nicht beteiligt. Weder gehörte er zu den Vordenkern der Gründung des Studentenrats (die bereits im März 1989 stattfand), noch war er an den landesweiten Rundreisen beteiligt, die wir für den überregionalen Verbund der Studentenräte schaffen mußten, damit der Leipziger Studentenrat nicht als Ausnahmeanliegen untergeht. Daß er später für lange Zeit (über fünf Jahre) eine pseudostaatliche Vermittlerrolle übernahm, die seinen wichtigen Beitrag zur grundsätzlichen Abschaffung der Rechte der Studierenden belegt, hat er in mehreren Publikationen dargestellt. - Übrigens werden Personen nicht von Universitäten, Ländern oder Staaten ausgezeichnet, sondern erhalten Auszeichnungen von Menschen, die sich zu den Themen besprechen. In diesem Falle wäre es sinnvoll gewesen, nicht diesen Peer, sondern die Leute, die den Studentenrat ins Leben gerufen haben, zu ehren.

Entgegnung: Bearbeiten

Auf die Polemik gehe ich mal nicht ein (außer vielleicht eines: „Ob Peer Pasternack Mitglied einer Partei ... war, ist nicht das Thema“? Naja, wenn zuvor geschrieben wurde „wegen seiner Linientreue (SED)“, dann spielt es wohl schon eine Rolle, ob er in der SED war oder nicht). Ich gehe mal davon aus, dass in Wikipedia quellen- und faktengestützte Aussagen stehen sollen und dass dies insbesondere dann gilt, wenn Charakterurteile formuliert werden. Dazu empfehle ich die Lektüre folgenden Zeitzeugentextes, der auf Pasternacks Homepage steht: http://www.peer-pasternack.de/texte/ZuerstDerRektor.pdf. Darin geht es um die Zeit, die hier verhandelt wird. Auch wenn man davon ausgeht, dass Selbstaussagen sicher immer auch selbstbeschönigend sind, wird doch eines klar: Soweit ein Student im 3. Semester an einer DDR-Hochschule überhaupt eine „Rolle“ spielen konnte, hat das Pasternack gemacht, denn er hielt sich quasi zielgerichtet immer dort auf, wo es nicht stromlinienförmig zuging. Ein ML-Student, der z.B. ein Oberseminar an der Sektion Theologie besucht, war nun wahrlich nicht typisch. Worum geht es hier also bei der Diskussion eigentlich? Vermutlich um irgendetwas Persönliches. Dazu folgender Hinweis: der Einträger vom 8.2.2019 (2003:e9:771b:958e:2860:5b2:25d9:5ad6) hat sich zu erkennen gegeben: er habe die erste Sitzung des Leipziger Studentenrates geleitet, und er habe (im November 1989) die ASU (Autonomie Studentenunion) gegründet (die übrigens außer ihrer Gründung keine weiteren Aktivitäten entfaltet hat). Damit ist klar, um wen es sich handelt: Torsten Klatt. Er hat damals auf Lehrer für Marxismus-Leninismus/Fachrichtung Marxistisch-leninistische Philosophie studiert. Das ist ihm nicht vorzuwerfen, er war jung, und so hießen halt die Studienrichtungen in der DDR. Aber sich vor diesem Hintergrund 30 Jahre später zu diffamierenden Charakterurteilen aufzuwerfen, hat wohl gewiss weder etwas mit der Sache zu tun, noch ist es lexikonwürdig. Dass Pasternack übrigens tatsächlich ein zentraler Akteur bei der Studentenratsgründung in Leipzig war, ist in seinem Vorlass dokumentiert, der im Leipziger Uni-Archiv eingesehen werden kann (und zum Teil digitalisiert ist: http://www.leipzig8990.de/leipzig.php).

Klarstellung Bearbeiten

Die Behauptung, dass Peer Pasternack im dritten Semester seines Studiums an der Karl-Marx-Universität Leipzig daran beteiligt gewesen sein könnte, wozu ein Studentenrat vonnöten ist (also frühestens im Februar 1989), war zu dieser Zeit nicht sein Thema. Dazu hat er sich eindeutig geäußert und klargestellt, dass er auch seiner Meinung nach erst im Oktober 1989 daran beteiligt war. Er hatte selbst erklärt, daß er erst im Oktober, bei einem Treffen in der Sektion Theologie der Karl-Marx-Uni, über den Wechsel der Alltagspolitik nachgedacht hatte.

Hier geht es nicht um die Aussagen von Herrn Pasternack oder einiger Mitstreiter, sondern darum, daß die eindeutigen Aussagen anerkannt werden: Herr Peer Pasternack hat an der Karl-Marx-Universität im Jahre 1987 sein Studium begonnen. Er entschied sich für das Studienfach "Wissenschaftlicher Kommunismus". Wegen dieser Entscheidung waren wir von vornherein auf Distanz. (nicht signierter Beitrag von Pantokratis (Diskussion | Beiträge) 27. Apr. 2019, 06:17:16‎)

Nachtrag Bearbeiten

Um einige wenige Aussagen, die der Wahrheit entsprechen, zu bestreiten, werden folgende Mitteilungen ins Netz gestellt:

"Auf die Polemik gehe ich mal nicht ein (außer vielleicht eines: „Ob Peer Pasternack Mitglied einer Partei ... war, ist nicht das Thema“? Naja, wenn zuvor geschrieben wurde „wegen seiner Linientreue (SED)“, dann spielt es wohl schon eine Rolle, ob er in der SED war oder nicht). Ich gehe mal davon aus, dass in Wikipedia quellen- und faktengestützte Aussagen stehen sollen und dass dies insbesondere dann gilt, wenn Charakterurteile formuliert werden. Dazu empfehle ich die Lektüre folgenden Zeitzeugentextes, der auf Pasternacks Homepage steht: http://www.peer-pasternack.de/texte/ZuerstDerRektor.pdf. Darin geht es um die Zeit, die hier verhandelt wird. Auch wenn man davon ausgeht, dass Selbstaussagen sicher immer auch selbstbeschönigend sind, wird doch eines klar: Soweit ein Student im 3. Semester an einer DDR-Hochschule überhaupt eine „Rolle“ spielen konnte, hat das Pasternack gemacht, denn er hielt sich quasi zielgerichtet immer dort auf, wo es nicht stromlinienförmig zuging. Ein ML-Student, der z.B. ein Oberseminar an der Sektion Theologie besucht, war nun wahrlich nicht typisch."

Auf jeden Fall galt zu jeder Zeit und gilt auch heute: Bist du linientreu? Negativenfalls fallen alle Querdenker aus dem Raster der parlamentarischen Demokratie made in Germany. In der DDR drohte kein sozialer Absturz, der heute droht. Doch genau in der Zeit der Gründung des Studentenrates waren Gestalten, die sich immer wieder als Mitläufer hervortaten, bei uns nicht willkommen. Peer Pasternack war uns übrigens nicht einmal bekannt. Ich erinnere mich daran, daß er sich manchmal an unseren Tisch setzte. Mehr auch nicht.

Er selbst schreibt auch nicht davon, daß er bereits im Februar oder März 1989 mit uns in Kontakt gekommen wäre. Die Darstellung, in der er auf seine Umorientierung verweist, kommt ohne Treffen und Namen aus. Punktum: Er war im Frühjahr 1989 nicht dabei. Sein drittes Semester war uns nicht bekannt. Heute wird geschrieben: "Er hielt sich "quasi zielgerichtet immer dort auf, wo es nicht stromlinienförmig zuging." Herrn Pasternack werden diese paar Worte auch nicht gefallen. Wenn doch, dann haben wir viel zu lachen, denn die Masche endet nicht:

"Worum geht es hier also bei der Diskussion eigentlich? Vermutlich um irgendetwas Persönliches. Dazu folgender Hinweis: der Einträger vom 8.2.2019 (2003:e9:771b:958e:2860:5b2:25d9:5ad6) hat sich zu erkennen gegeben: er habe die erste Sitzung des Leipziger Studentenrates geleitet, und er habe (im November 1989) die ASU (Autonomie Studentenunion) gegründet (die übrigens außer ihrer Gründung keine weiteren Aktivitäten entfaltet hat). Damit ist klar, um wen es sich handelt: Torsten Klatt. Er hat damals auf Lehrer für Marxismus-Leninismus/Fachrichtung Marxistisch-leninistische Philosophie studiert. Das ist ihm nicht vorzuwerfen, er war jung, und so hießen halt die Studienrichtungen in der DDR. Aber sich vor diesem Hintergrund 30 Jahre später zu diffamierenden Charakterurteilen aufzuwerfen, hat wohl gewiss weder etwas mit der Sache zu tun, noch ist es lexikonwürdig. Dass Pasternack übrigens tatsächlich ein zentraler Akteur bei der Studentenratsgründung in Leipzig war, ist in seinem Vorlass dokumentiert, der im Leipziger Uni-Archiv eingesehen werden kann (und zum Teil digitalisiert ist: http://www.leipzig8990.de/leipzig.php)."

Beginnen wir am Ende: Peer Pasternack dokumentiert selbst, daß er über die Gründung des Studentenrates im Oktober 1989 nicht reden möchte. Denn er wurde nicht gewählt. Dann stellt sich die Frage, warum es uns trotzdem gelungen ist, ihm das Amt zu verschaffen. Nun soll Herr Pasternack selber darüber berichten. (nicht signierter Beitrag von Pantokratis (Diskussion | Beiträge) 27. Apr. 2019, 14:22:22‎)

Karl-Marx-Universität Bearbeiten

Peer Pasternack begann im Jahre 1987 sein Studium an der Karl-Marx-Universität Lepzig. Er entschied sich für den Studiengang "Wissenschaftlicher Kommunismus". (nicht signierter Beitrag von Pantokratis (Diskussion | Beiträge) 27. Apr. 2019, 17:21:34)

Das hier gibt es zu lesen:

"Worum geht es hier also bei der Diskussion eigentlich? Vermutlich um irgendetwas Persönliches. Dazu folgender Hinweis: der Einträger vom 8.2.2019 (2003:e9:771b:958e:2860:5b2:25d9:5ad6) hat sich zu erkennen gegeben: er habe die erste Sitzung des Leipziger Studentenrates geleitet, und er habe (im November 1989) die ASU (Autonomie Studentenunion) gegründet (die übrigens außer ihrer Gründung keine weiteren Aktivitäten entfaltet hat)."

Eine einzelne Person kann keine Autonome Studentenunion gründen, sondern den Vorschlag in die Gruppe geben. Genau das fand damals (im Oktober 1989) statt. Noch Monate später wurden das Thema und der Gedanke verhandelt. Denn es ging um die landesweite Vernetzung der Studentenräte. Bei der Gelegenheit war der Name von Pasternack übrigens nicht im Spiel.


"Damit ist klar, um wen es sich handelt: Torsten Klatt. Er hat damals auf Lehrer für Marxismus-Leninismus/Fachrichtung Marxistisch-leninistische Philosophie studiert."

Das hier angegebene Studium "Lehrer für Marxismus-Leninismus/Fachrichtung Marxistisch-leninistische Philosophie" kann Torsten Klatt natürlich nicht studiert haben, denn dieses Studienfach existierte nie. "AUF Lehrer" ist eine sprachliche Fassung, die an der Karl-Marx-Uni niemals verwendet wurde. Sie deutet darauf hin, dass einige andere Leute sich am Text der Provokation beteiligt haben. Aber noch das:

"Das ist ihm nicht vorzuwerfen, er war jung, und so hießen halt die Studienrichtungen in der DDR. Aber sich vor diesem Hintergrund 30 Jahre später zu diffamierenden Charakterurteilen aufzuwerfen, hat wohl gewiss weder etwas mit der Sache zu tun, noch ist es lexikonwürdig. Dass Pasternack übrigens tatsächlich ein zentraler Akteur bei der Studentenratsgründung in Leipzig war, ist in seinem Vorlass dokumentiert, der im Leipziger Uni-Archiv eingesehen werden kann (und zum Teil digitalisiert ist: http://www.leipzig8990.de/leipzig.php)"

Diese Liste bestätigt allerdings die verzweifelten Taten der Vertreterinnen und Vertreter des Rates. Herr Pasternack wurde schließlich für eine Leistung ausgezeichnet, für die niemand seinen Namen geben will. (nicht signierter Beitrag von Pantokratis (Diskussion | Beiträge) 27. Apr. 2019, 18:12:48)

Kommentierung zu "Klarstellung" bis "Polemik" Bearbeiten

Ob das alles zur Qualifizierung eines Wikipedia-Beitrags dienlich sein kann? Es klingt doch sehr verwirrend, um nicht zu sagen wirr. Schon die Zwischenüberschriften der neuerlichen Entgegnung sind etwas unsystematisch, und die darunter stehenden Texte enthalten allein drei Verstöße gegen die elementare Logik:

1: "Die Behauptung, dass Peer Pasternack im dritten Semester seines Studiums an der Karl-Marx-Universität Leipzig daran beteiligt gewesen sein könnte, wozu ein Studentenrat vonnöten ist (also frühestens im Februar 1989), war zu dieser Zeit nicht sein Thema." Dieses Zitat lautet in Kurzfassung: "Die Behauptung war zu dieser Zeit nicht sein Thema." Muss man wohl nicht weiter kommentieren.

2: "Um einige wenige Aussagen, die der Wahrheit entsprechen, zu bestreiten, werden folgende Mitteilungen ins Netz gestellt". Also der Beiträger möchte wahrheitsgemäße Aussagen bestreiten?

3: "Peer Pasternack war uns übrigens nicht einmal bekannt. Ich erinnere mich daran, daß er sich manchmal an unseren Tisch setzte." Also was nun: Er war uns nicht bekannt? Oder „ich erinnere mich“. Man kann sich wohl nur dann erinnern, dass er sich seinerzeit manchmal an den Tisch setzte, wenn man ihn kannte.

Desweiteren:

Was nur soll folgendes besagen: "Auf jeden Fall galt zu jeder Zeit und gilt auch heute: Bist du linientreu? Negativenfalls fallen alle Querdenker aus dem Raster der parlamentarischen Demokratie made in Germany"? Und: wo ist der Zusammenhang zum hier zu bearbeitenden Artikel?

"Peer Pasternack dokumentiert selbst, daß er über die Gründung des Studentenrates im Oktober 1989 nicht reden möchte." Was immer hier "dokumentiert" heißen mag: Er hat jedenfalls in einer Ausführlichkeit wie niemand sonst darüber geredet und – was hier wichtiger ist, da belegbar – geschrieben: vgl. auf seiner Homepage: http://www.peer-pasternack.de/prak.html#leipzig

Fortsetzung des Zitats: "Denn er wurde nicht gewählt." Aha. Nun war aber doch damals (wie heute) eine Wahl der einzige Weg, in Funktionen zu gelangen. Oder hat er geputscht, war dann bis 1995 Studentendiktator in Leipzig, und die Studierendenschaft der Uni Leipzig hat das über Jahre klaglos hingenommen?

Aber ihren Höhepunkt erreicht die Aussage erst noch: "Dann stellt sich die Frage, warum es uns trotzdem gelungen ist, ihm das Amt zu verschaffen." Nun wurde ihm plötzlich von "uns" ein Amt "verschafft", obgleich er in den Augen des "Uns" keine Rolle gespielt habe, SED-linientreu gewesen sei, als MfS-Mann gegolten habe, charakterlos gewesen sei usw.?

Also, das klingt alles auch in der detaillierenden Wiederholung nicht sehr schlüssig, um es mal so zurückhaltend zu sagen. Immerhin folgt dann aber mal eine so berechtigte wie gewichtige Korrektur: "Eine einzelne Person [der hier zitierte Beiträger] kann keine Autonome Studentenunion gründen." Das hätte in der Tat sehr viel präziser ausgedrückt werden müssen, da er ja unter https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Peer_Pasternack&oldid=185482073 seine Verdienste in die Worte gefasst hatte: "Von mir ging ... die Initiative zur Gründung der ASU aus."

Es folgt – nun wieder hier auf der Diskussionsseite – eine vermeintliche Sachinformation zu dieser Autonomen Studentenunion: "Noch Monate später wurden das Thema und der Gedanke verhandelt. Denn es ging um die landesweite Vernetzung der Studentenräte." Nun gut, die ASU hatte zwar keine wirksam werdenden Aktivitäten entfaltet, aber sie hat ihr Thema und ihren Gedanken verhandelt. Das ist natürlich auch etwas. Falsch dürfte allerdings "noch Monate später" sein: Die ASU war bereits am 23.11.1989, drei Wochen nach ihrem Gründungsaufruf, "in Auflösung begriffen" (Malte Sieber/Ronald [Freytag]: Kinder des Systems. DDR-Studenten vor, im und nach dem Herbst '89, Morgenbuch Verlag Volker Spiess, Berlin 1993, S. 126). Zur Erklärung, warum sie keine Aktivitäten entfaltet hat, lässt sich auf denselben Bericht zurückgreifen: "Das Auftreten der ASU-Leute, einer kleinen Gruppe von Studenten verschiedener Berliner Hochschulen, ist sehr widersprüchlich: zum einen betonen sie, ihr Ziel sei, »die Gründung von Studentenräten voranzutreiben«, die ASU sei lediglich »der überregionale Zusammenschluß der Studentenräte« und nur in einer ersten Phase werde »die Arbeit der ASU von einer informellen Gruppe übernommen«; gleichzeitig sprechen sie jedoch von der ASU als einer »sozialen Interessenvertretung der Studenten« und erwecken in Diskussionen mitunter eher den Eindruck einer elitären Gruppe, die »Revolutionsexport« (Zitat Ohne Filter) betreiben will. Dieser Vorwurf scheint nicht ganz unbegründet, zumal die neue Qualität der Studentenräte eben darin besteht, von unten her gewachsen zu sein. ... Auf zwei Zusammenkünften von Studentenvertretern verschiedener Unis und Hochschulen der DDR am 28.10. und 11.11. kommt es denn auch zu heftigen Anwürfen gegen Mitglieder dieser Gruppe, die bereits versucht, als Sprecherin der DDR-Studenten aufzutreten. Der neu gegründete Studentenrat der HUB wehrt sich ebenfalls gegen diese Vereinnahmung ..." (ebd., S. 125f.).

Nun gibt es zu den Monaten unmittelbar vor dem Oktober 1989 leider keine aussagekräftigen Darstellungen zu Aktivitäten der Studierenden in Leipzig. Da ich mich aber die ganze Zeit schon wunderte, dass hier fortwährend behauptet wird, der Studentenrat der Uni Leipzig sei im März 1989 gegründet worden, habe ich mal bei Herrn Pasternack direkt angefragt, ob er dafür eine Erklärung hat. Denn in der gesamten Literatur zum Thema wird durchgehend der September/Oktober 1989 als Gründungszeitraum genannt. Die Antwort ist in mehrerlei Hinsicht aufschlussreich, weshalb ich sie hier mit Einwilligung von Herrn Pasternack wiedergebe:

"wow, das ist ja mal eine staunenswerte wirkungsgeschichte, die sich in dieser diskussion darbietet. ich möchte mich da jetzt eigentlich nicht gern einschalten, zumal ich darüber seit längerem nicht geschrieben habe und die erinnerungen nach so vielen jahren doch etwas verblassen. meine unterlagen von damals sind, wie schon vermerkt, im uni-archiv leipzig, so dass ich jetzt auch nichts nachsehen kann. aber zu der konkreten frage des zeitpunkts der StuRa-gründung kann ich zumindest folgendes sagen: der StuRa ist tatsächlich auf diversen treffen im september/oktober vorbereitet und am 9.11.1989 – parallel fiel die mauer – mit einer konstituierenden sitzung gegründet worden. diese gründungsinitiative hatte keine direkte vorgeschichte im behaupteten sinne. das war auch die ursache dafür, dass wir recht chaotische diskussionen absolvieren mussten, um auf ein praktikables strukturmodell zu kommen. am ende gab es acht modelle. ich kann es nicht mehr so ganz genau sagen, aber das komplizierteste oder zweitkomplizierteste stammte von dem vermutlichen autor der wikipedia-interventionen (ich nehme mal an, dass es immer derselbe ist). es hat sich jedenfalls nicht durchgesetzt. am ende wurde das modell handlungsleitend, das ich vorgestellt hatte. das war aus heutiger sicht nicht sonderlich originell, aber schien damals am besten basisdemokratische intentionen, hinreichende durchschaubarkeit und schnelle umsetzbarkeit zu vereinen. im großen und ganzen funktioniert der StuRa der uni leipzig auch heute noch nach diesem modell.

so, das war jetzt aber schon vorgegriffen. woher könnte "märz 1989" als vermeintlicher zeitpunkt der StuRa-gründung kommen? damit ist vom autor der diskussionsbeiträge höchstwahrscheinlich ein informeller arbeitskreis von studierenden gesellschaftswissenschaftlicher sektionen der uni leipzig (damals noch karl-marx-universität) gemeint, der sich damals gegründet hatte: dieser wollte – angesichts der systemkrise – "grundfragen des sozialismus" diskutieren (eine arbeitsgruppe, die dann auf der StuRa-sitzung am 9.11.89 eingerichtet wurde, hieß auch „grundwerte des sozialismus“ und war ein ausfluss dieser initiative – der ko-moderator der sitzung, der theologiestudent stefan [schorch], versuchte, diese AG-gründung abzubiegen, aber wir waren mehrheitlich doch auf die DDR-erneuerung fixiert). der im märz 1989 gegründete arbeitskreis hatte im sommersemester 1989 selbstorganisiert halböffentliche vortragsveranstaltungen durchgeführt, wollte eine studentische zeitschrift gründen (gelang nicht) und die lehrkräfte zur stärkeren positionierung in der offenkundigen systemkrise bewegen. da war ich auch dabei (was erklärt, warum ich mich in der mensa "an unseren tisch" gesetzt habe), habe zB auf einer der vortragsveranstaltungen einen vortrag gehalten (zum "hinze-kunze-roman" von volker braun, also der literarischen sozialismusadaption der hegelschen herr-knecht-dialektik), habe den flyer für die zeitschrifteninitiative mitverfasst (und ihn dann auch getippt – und, weil bei wikipedia ja quellenverlässlichkeit eine rolle spielt, habe die überschrift mit der hand geschrieben, in großer normschrift, die ich in meiner berufsausbildung im fach technisches zeichnen erlernt hatte, ein graphologisches gutachten würde hier schlagende gewissheit bringen :-) ), habe dann diesen flyer auch in eine lithographische anstalt in leipzig getragen, um ihn 99mal vervielfältigen zu lassen (es gab ja keine kopierer, ab 100 stück hätten wir eine staatliche druckgenehmigung gebraucht), der titel des flyers war übrigens "Es sind immer Wi(e)derSprüche", das hilft vielleicht auch der erinnerung von T.K. etwas auf. durch diese und weitere solcher aktivitäten war ich bereits damals recht gut vernetzt in der uni. ob ich gleichwohl als charakterlos galt, das müssen natürlich andere sagen. bemerkt habe ich es damals nicht, aber das muss selbstredend nichts besagen."'' (nicht signierter Beitrag von Random~dewiki (Diskussion | Beiträge) 30. Apr. 2019, 23:48:25‎)

Seit wann werden Namen genannt, um zu provozieren? Bearbeiten

Diesen Torsten Klatt gibt es seit 1991 nicht mehr. Beim aktuellen Anliegen ging es um das Heute, oder?

Stellen Sie doch klar, warum Namen von Bedeutung sind, wenn Sie die Inhalte ausblenden?

So long!